Gemeinderatsitzung
"Machen das, was uns die Grünen auf den Tisch gelegt haben"

Am Freitag fand die Gemeinderatsitzung statt. | Foto: Screenshot Livestream
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Am Freitag ging die erste Gemeinderatsitzung des Jahres 2023 der Stadt Villach über die Bühne. Mit einer vielfältigen Tagesordnung: Mobilität, Suchtbekämpfung und die Entscheidung über das erste Gemeindevolksbegehren der Stadt überhaupt waren maßgebliche Punkte. 

VILLACH. Schon bevor der Gemeinderat zur Sitzung lud, war in der Villacher Innenstadt viel los. Es wurde gegen das geplante Logistikzentrum in Federaun demonstriert und zwar von der Bürgerinitiative "Rett ma die Schütt". Der Grund: In der Gemeinderatsitzung sollte final über deren Antrag ihres Gemeindevolksbegehrens abgestimmt werden. Rund 4.000 Unterschriften sammelte die Bürgerinitiative, um das Gemeindevolksbegehren zur Abstimmung in den Gemeinderat zu bringen.

Begehren abgelehnt

Trotz stundenlangen Ausführungen von unter anderem Stadtradt Gerald Dobernig, Grüne-Gemeinderat Benjamin Rammel und Erde-Gemeinderat Sascha Jabali blieb die Einbringung des Volksbegehrens jedoch ohne Erfolg. Die Zustimmung blieb im Gemeinderat in der Minderheit. Damit wird es keine Bürgerbefragung geben, ob das Logistikzentrum auf der rund 2.000 Quadratmeter großen Fläche in Federeraun gebaut werden soll. Bereits der selbständige Antrag der ERDE-Gemeinderäte auf die Erweiterung des Natura-2000-Gebietes Schütt-Graschelitzen sorgte für einen regen und fast schon emotionalen Diskurs und wurde abgelehnt.

ÖBB investiert mehr als geplant

"Ein Projekt, dass sich der Nutzung der Eisenbahn verschreibt, ist doch das, was wir wollen", so Bürgermeister Günther Albel und erwähnt zugleich, dass die ÖBB anders als ursprünglich geplant sogar deutlich mehr investieren wird, nämlich rund 120 Millionen Euro. Auch berichtet er, dass das Mobilitätskonzept für das Logistikzentrum, das so vehement kritisiert wird, von den "Grünen" erstellt wurde und somit "machen wir nur das, was uns die Grünen auf den Tisch gelegt haben", sagt er mit einem Schmunzeln. Die 8.000 Hektar des Naturschutzgebietes seien nicht betroffen. Das verstehe er darunter, Verantwortung für Villach zu tragen. 

Kampf gegen Snus

Erst kürzlich veranstaltete die Stadt Villach eine Informationsveranstaltung zum Konsum von Snus. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass es selbst in Schulen zu einem echten Problem geworden ist und eingedämmt werden muss. Die logische Schlussfolgerung: Ein Antrag auf Werbeverbot für nikotinhaltige Produkte. Dieser wurde einstimmig beschlossen, zur großen Freude von Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig (SPÖ), der das Thema ein besonderes Anliegen war. "Wir müssen es gemeinsam angehen", mahnt sie. FPÖ-Gemeinderätin Katrin Nießner nannte es einen "ersten guten Schritt."

Stadtwappen verliehen

Erfreulich: Einstimmig wurde die Verleihung des Rechtes zur Führung des Villacher Stadtwappens an das Villacher Traditionsgeschäft "Trachten Roll" entschieden. Seit 1927 hält sich der Trachtenhandel bereits in Innenstadt. "Das ist nicht selbstverständlich und hat alle Anerkennung verdient", so Bürgermeister Günther Albel. Angefangen hat damals alles mit Hutmacherin Luise Roll in der Khevenhüllergasse. Zerbombt vom Krieg, eröffnete Roll am Rathausplatz erneut - mit Erfolg Seit 1995 führt Wolfgang Roll nun das Trachtengeschäft in dritter Generation. "Wir werden die Auszeichnung gemeinsam überbringen", so Stadtrat Erwin Baumann schätzend. "Alles kaufen, was das Herz begehrt", fügt Stadtrat Christian Pober hinzu. 

Kirchtag als Kulturerbe?

Was haben der Montafoner Dialekt, der Umgang mit Lawinengefahr und das Sensenschmieden gemeinsam? Sie alle sind immaterielles Kulturerbe im Sinne der UNESCO. Ob mündlich überlieferte Traditionen, darstellende Künste, gesellschaftliche Rituale und Feste, Wissen um die Natur oder Handwerkskünste - immaterielles Kulturerbe ist lebendig. Im Grunde so, wie der Villacher Kirchtag. Auch dieses Fest ist von Brauchtum geprägt. Könnte das größte Volksfest Österreichts also ein Kulturerbe werden? Leider nein, wie Kirchtags-Obfrau Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser auf die Frage von Marktreferent Stadtrat Christian Pober antwortete. "Die Prüfung hat letztlich ergeben, dass wir als Villacher Kirchtag mit unseren 78 Jahren das jüngste Brauchtumsfest sind - im Gegensatz zu jenen, die bereits seit über mehreren 100 Jahren bestehen und somit die Chancen äußerst gering sind und wir die Vorgaben eben nicht erfüllen können. Daher haben wir das Vorhaben nicht mehr weiter verfolgt", erklärt Sandriesser.

Wechsel

Auch in der Sitzung verkündet wurde der Klubobfrau-Wechsel bei den Gründen: Gemeinderätin Karin Herkner übernimmt von Jonathan Seriatz, die ihre Funktion abgegeben hat aber weiterhin im Gemeinderat bleibt. Einen weiteren Wechsel gibt es auch bei der SPÖ. Gemeinderätin Irene Wutti-Fürter ist aus dem Gemeinderat ausgetreten, ihren Platz nimmt Bernd Olexinski ein. Des Weiteren übernimmt Ines Hochstetter-Lackner den Vorsitz des Haupt- und Finanzausschusses.

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