Jugend-Betreuung
Start für EU-Pilotprojekt in der Jugend-Betreuung in Kärnten
Im Rahmen eines EU-Pilotprojektes wird eine Strategie erarbeitet, wie man jungen Menschen helfen kann, die mit 18 Jahren aus der Betreuung der Kinder- und Jugendhilfe "herausfallen".
KÄRNTEN. Neben Flandern in Belgien hat auch Kärnten den Zuschlag für ein zweijähriges EU-Pilotprojekt erhalten. Es geht dabei um Jugendliche, die bis zum 18. Geburtstag von der Kinder- und Jugendhilfe betreut werden. Ab 18 Jahren ist laut Gesetz diese Betreuung zu Ende. "Die so genannten ,Care Leaver' sind plötzlich auf sich alleine gestellt", sagt Sozialreferentin LH-Stv. Beate Prettner. "Nur wenige von ihnen können zur Herkunftsfamilie zurückkehren oder auf eine abgeschlossene Ausbildung zurückgreifen."
Pilotregion Villach
Wie kann man ihnen helfen? Wie ermöglicht man einen guten Übergang in ein eigenständiges Leben? - Diese Fragen sollen mittels EU-weiter Strategie beantwortet werden. Das Pilotprojekt "A Way Home" "ziehen" die Partnerregionen Kärnten und Flandern. Der Startschuss dazu fiel gestern in Villach, die Draustadt fungiert hierzulande als Pilotregion.
Experten-Netzwerk bilden
"A Way Home" soll mittels "Community Building" durchgeführt werden, d. h. alle relevanten Akteure sind in den Prozess eingebunden - Experten aus den Bereichen Arbeitsmarkt, Wirtschaft, Medien, Suchtprävention, Gesundheit, Sport, Verwaltung oder Streetwork. Prettner: "Die betroffenen Jugendlichen sollen nach Beendigung ihrer Betreuung und bei Bedarf auf dieses soziale Netzwerk von Stakeholdern zurückgreifen können."
Hohe EU-Förderquote
Die EU-Förderquote für das zweijährige Projekt macht 80 Prozent aus, das Budget für Kärnten soll für zwei Jahre ca. 150.000 Euro betragen. Eingebunden sind die 2013 gegründete Plattform "Youth Care" seitens des Landes und Diakonie de la Tour.
In einem Workshop setzen sich nun "Care Leaver" und Experten an einen Tisch. "Es sind die Betroffenen selbst, die am besten wissen, welche Unterstützungen sie benötigen, wo der Schuh drückt, welche Hilfeleistungen am effektivsten wären", meint Prettner.
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