Bilderbuch - Lebensfreude
Eine Zugfahrt von Villach nach Bonn...

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Eine Zugfahrt
durch die beeindruckende Bergwelt Österreichs
ist immer eine Reise wert…
Mit meinen nun gut 70 Jahren sitze ich im Zug,
der mich in meine alte Heimat, ins Rheintal –
Deutschland, zu meinen Verwandten bringen soll
und genieße es, entspannt im Zug zu sitzen und durch eine
farbenprächtige, sonnige Herbstlandschaft zu fahren.  

Jetzt im Oktober trägt die Natur ihr buntes, farbenprächtiges Kleid
in beeindruckenden, goldgelben und rostroten Farben.
Sie geben dem Landschaftsbild einen besonderen Reiz!

Immer wieder richte ich meinen Blick zum Fenster,
um das Landschaftsbild wie eine Kulisse aufzunehmen.
Meine heutige Reise beginnt im schönen Kärntnerland;
hierher hat es mich vor Jahrzehnten verschlagen
und ich bin hier sesshaft geworden.

Kärnten; ein landschaftliches, beeindruckendes Land!
Ein wahres Naturjuwel!
Malerisch schön, von einer unvergleichbaren Lieblichkeit sind die Täler
von Bergen umgeben, worin eingebettet die zahlreichen schiefergrauen,
azurblauen und smaragdgrünen Badeseen liegen.
An ihren gepflegten Ufern kann man sich in der warmen Sonne aalen;
oder in ihren klaren Gewässern schwimmen.
Entspannt kann man auch in ländlicher Idylle entlang der Seen,
Flüsse und Bäche durch blühende, farbenprächtige Wiesen flanieren;
sowie beim Spaziergang um den verträumten Bergsee die Seele baumeln lassen.
Leicht fällt es einem bei dem Anblick, sich verzaubern zu lassen!
Etwas mühsamer, je nach Kondition, kann man auch die Gipfel der Berge
erklimmen.
Auf dem Hochplateau wird der Blick frei auf das Bergmassiv;
für jeden Betrachter ein überwältigendes, atemberaubendes Panorama;
hier ist alles noch im ökologischen Gleichgewicht;
denn auch in den endlosen, tiefgrünen Kärntner Wäldern
findet man noch viele unberührte Orte in verträumter Stille
und urwüchsiger Kraft.

In den Zug, von Klagenfurt kommend,
bin ich als „Draustädterin“ inVillach zugestiegen;
Villach, eine pulsierende Kleinstadt; mit Kärntner Flair
und fast 65.000 Einwohnern.
Die Stadt ist reich an Sehenswürdigkeiten; an historischen Bauten
und stattlichen Burgen, Museen und prächtigen Kirchen;
sowie ein begnadetes Kulturzentrum und Bildungsstätten.
Auf den Stadtbummler übt die City eine besondere Anziehungskraft aus;
hier sollte man sich Zeit lassen; beim Flanieren und Shoppen
und nicht zu eilen und hetzen!

Die Bahnstrecke führt zuerst entlang der einstigen wilden, reißenden Drau.
Heutzutage nehmen mehrere Kraftwerke dem Fluss die starke Strömung;
da in dem Kärntner Hochgebirge gute Voraussetzungen
für Speicherkraftwerke sich anbieten und somit auch genutzt werden.

Nach der idyllisch gelegenen Stadt Spittal 
mit ihrem stattlichen Renaissance Schloss Porcia mit beeindruckenden,
prächtigen drei-geschossigen Arkaden geschmückten Innenhof gelegen,
inmitten eines herrlichen Parks; mit altem Baumbestand,
nimmt die Bahnstrecke weiter den Weg ins schöne Mölltal;
Richtung der Hohen Tauern; wobei die Zuggarnitur ständig ansteigenden
Höhenunterschied und Steigung durch das enge Tal bewältigen muss.

Hier befindet sich die auch vielleicht eindrucksvollste Bahnstrecke
der Hohen Tauern; eine technisch, anspruchsvolle Strecke;
die mit schwindelerregenden Viadukten über felsige Schluchten des massiven Bergkomplexes führt; ein Gegenbeispiel der Ingenieurskunst ihrer Einzigartigkeit
wegen; als man mit dem Bau der Stahlbetonbrücke – Rücksicht nehmend auf die umgebende Landschaft; eine perfekte Symbiose mit der Natur einging.
Wunderwerke der Baukunst;
sowie Zeitzeugen der damaligen und heutigen Technik
und menschlicher Schaffenskraft!

Ich erinnere mich noch gut an die Jahre zurück,
als ich hier einmal meinen Wohnsitz hatte und bei Dämmerung,
mit Blick aus dem Fenster meiner Wohnung, auf die höher gelegene Bahnstrecke
blickte und beobachten konnte, dass die eisernen Radspuren der Zuggarnituren
talwärts fahrend, bei dem anhaltendem Bremsvorgang rot glühten,
und der Funkenflug auch sehr oft die Böschungen der Bahnstrecke
in Brand setzten.

Beliebte Fotomotive sind auch hier, wie überall in Kärnten, viele zu finden;
so auch die romantische Burg Falkenstein;
die zeitlich parallel zum Bau der Tauernbahn, im Jahre 1909 fertiggestellt wurde,
besticht auch heute noch als landschaftliches Objekt.

Aus dem Fenster meines Zugabteils blicke ich tief unter mir liegend ins Mölltal;
Fluss und Straße schlängeln sich durch das grüne,
besiedelte Tal; vorbei an dem künstlichen Speichersee;
eine bauliche Anlage der Pumpstation des Kraftwerkes Reißeck.

So vielseitig bietet sich das Kärntnerland!
Ein riesiges Bahn- und Straßennetz durchzieht unser schönes Land
durch Täler und Tunnel; über Berge und entlang der Seen;
unzählige Viadukte überbrücken das wildzerklüftete Gestein.
Viele Tunnel „durchlöchern“ das Urgestein der Bergriesen für Bahnstrecken
und Schnellstraßen;
auch führen zahlreiche Bergstraßen in die höheren Regionen, ins Hochgebirge;
unter anderem auch über den Großglockner ins Salzburger Land.

Jetzt wird der Blick frei auf die Gipfel der Bergriesen,
den Giganten; die sich immer mit „weißer Haube“ dekorativ und beeindruckend
dem Betrachter präsentieren,
welch ein Panorama, überwältigend und gigantisch!

Heute, an meinem Reisetag, strahlt die warme Herbstsonne,
wie ein „Feuerball“ und hebt sich hinter der Silhouette des Bergmassivs
dekorativ ab.
Über die massiven Berggipfel, die wie eine Felsenwand, himmelan ragen;
spannt sich der Himmel wolkenlos; in einem unvergleichbaren,
klaren Blauton.

Oberhalb der Baumgrenze, sich die blühenden, Pflanzenreichen Almen
befinden; wo Schafe, Rinderherden und Pferde die Sommermonate
verbringen; selbst hier heroben wo die Gipfel der Berge
schon die Wolken berühren, kann man noch auf menschliche Wesen treffen;
Sennerinnen und Hüttenwirte,
die den Wanderern und Wintersportlern köstliche Speisen und einen geselligen „Hüttenzauber“ bieten;
Tourengehern, die hier in der Bergwelt, in dem massiven Berggestein
des Mölltalergletscher ein einzigartiges, überwältigendes Schivergnügen finden;
wobei der Großglockner-als höchster Berg Österreichs, in der Schober- und Großglocknergruppe; erhaben und majestätisch rundum alles überragend
sich präsentiert.
Unsere Kärntner Berge; sie alle fordern die Bergsteiger auf ihre Gipfel
zu erklimmen; um nur einmal sich so groß, so gewaltig zu fühlen;
auch, um die Allmacht Gottes zu verspüren!
Es ist gar nicht möglich, in einer befristeten Zeit all das Schöne,
was Kärnten bietet, zu sehen;
für das braucht es Jahre, und selbst dann hat man noch nicht alles gesehen.
So vielseitig bietet sich das Kärntnerland - das jetzt, bei der Ortschaft - Mallnitz
vor der überhängenden, ragenden Gesteinswand der Hohen Tauern absurd endet.

Wie ein Nadelöhr im Urgestein der mächtigen,
felsigen Gebirgskette der Hohen Tauern; oder gleich einem Schlund „verschluckt“
uns die Tunnelröhre; im über acht Kilometer langen Tauerntunnel,
sowie all die Autoverladungszüge zum Durchschleusen,
um dann am anderen Ende des Tunnels,
die Fahrt durch das lange, gewundene Gasteiner Tal fortzusetzen,
das auch heute noch mit seinen komfortablen Hotels besticht.
Prunkbauten aus der Gründerzeit; Zeitzeugen aus einer längst vergangener Zeit!
Auch hier ist die landschaftlich faszinierende Bergwelt,
reich an tosenden Wasserfällen, die sich ihren Weg ins Gestein „gefressen“ haben
und an manchen Tagen sich in der Gischt der fallenden Wasser
die Sonnenstrahlen widerspiegeln und ein Regenbogen sich hoch über die steilen Felsenwände erhebt; ein faszinierendes Schauspiel;
einfach phänomenal!
Landab, landauf; ändert sich das Landschaftsbild,
und der Zug bremst sich in den Bahnhof Salzburg ein und hält an;
hier passiert der Zug auch die Landesgrenze.
Viel Bewegung ist auf den Bahnsteigen.

Mein Zug bringt mich bei durchgehender Fahrt von gut zehn Stunden Bahnfahrt
in meine alte, einstige Heimat nach Bonn.
Dann passiert der Zug die Landesgrenze
und fahrplanmäßig setzt er seine Fahrt in Deutschland fort.

Ich entnehme meiner Reisetasche das Buch und vertiefe mich darin.
Hin und wieder lasse ich meinen Blick über die schnell vorbeihuschende Landschaft
gleiten, in der die Berge langsam am Horizont verblassen;
und der Zug rast an Industriegebiete vorbei;
vorüber an den Leuchtreklamen der Großstädte;
die die Nacht zum Tag machen.

Draußen dämmert es schon langsam, und ich bedauere es sehr,
heute nichts von meiner einstigen, zauberhaften Heimat,
dem Rheintal, zu sehen, und beschließe für mich die Rückreise
tagsüber so zu planen,
um dann auch die liebliche Landschaft, mit all seinen malerischen Weinbergen
und Burgen die die Ufer des Rheins säumen, betrachten zu können.

Und der Zug fährt durch die sternklare Nacht;
durch mein romantisches, viel besungenes blühendes Tal;
und bringt mich heim zu meiner Familie,
denn einen Teil meines Herzens ließ ich hier einst zurück!

Text: Hildegard Stauder

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