Bilderbuch-Lebensfreude ...
Geliebte Heimat von einst

Die Erzählerin - ich über mich;
und wieder neigt sich ein Sommer dem Ende zu
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  • Die Erzählerin - ich über mich;
    und wieder neigt sich ein Sommer dem Ende zu
  • hochgeladen von Hildegard Stauder

Mit meinen unbeschwerten Kinder- und Jugendjahre
verbringe ich immer die Sommerferien auf Eichenhof;
einem abgeschiedenen, einsam entlegenen Gutshof
inmitten der endlosen grünen Mischwälder in Nordrhein Westfalen -
meine geliebte Heimat von einst!
Mein Vater war dort als Kind aufgewachsen - es war sein Elternhaus.
Damals wurde das Gut von seinem älteren Bruder, dessen Frau
und ihren acht gemeinsamen Kindern bewohnt und bewirtschaftet.
Kaum vorstellbar in der heutigen Zeit,
das es viele Jahre über auch noch räumlich einen Platz
für ein Ferienkind gab, denn das war ich - das Stadtkind!
Dort verbrachte ich die schönsten Ferien meiner Kinder-
und Jugendjahre.

Langeweile, nein,
die kannten weder meine gleichaltrige Cousine Marlene, noch ich!
Für uns Kinder - ein Ort voller Harmonie und Abenteuern.
Am liebsten waren mir die Tiere in den großen Stallungen. 
In bleibender Erinnerung wird mir immer das Erlebnis
mit der gutmütigen, hochträchtigen Stute bleiben.
Zwei Nächte verbrachten meine Cousine und ich schon im Stall
um die Geburt des Fohlens mitzuerleben.
Die stämmige Stute war ein Kaltblut, ein wahres Arbeitspferd,
welches vor den Pflug gespannt wurde.
Aber so wachsam wir Kinder über Nacht die Stute beobachteten,
so beäugte sie uns unruhig, und mit dem heutigen Wissen,
sage ich mir, die Ruhe über Nacht wäre ihr lieber gewesen.
Tagsüber führten wir sie dann auf die Streuobstwiese beim Haus.
Derweil wir uns übermüdet nach der fast schlaflosen Nacht,
das Frühstück schmecken ließen,
bekam die Stute auf der Wiese ihr Fohlen.
Das Wiehern des Pferdes ließ uns fluchtartig nach draußen rennen.
Da lag es nun, unser Pferdchen,
noch feucht im Sommerwind liegend -
so kam das Rösslein auch zu seinem Namen: Sommerwind
und uns Kinder sein erstes Wiehern schenkte.
Eilig rannten zum Stall um ein Bündel Heu zu holen
und rubbelten das Fohlen trocken.

Jahre später haben wir dann auf seinem Rücken
die ersten Reitversuche gewagt -
Kind und Pferd waren eins -
und flogen über die weiten, grünen Wiesen davon.

Dann war da noch der abenteuerliche, endlose Wald!
Die unteren Zweige manch einer urwüchsigen,
hochgewachsenen,  hochgewachsenen Fichte,
brauchten wir Kinder nur mit Astgabeln
am Waldboden beschweren - 
und schon hatten wir unser nadelgrünes Waldhaus,
das wir- mit dem was der Wald uns bot, ausstatteten.
Immer dabei war der Jagdhund Hektor,
der wenig in der Wildnis zu bellen hatte,
denn Fremde verirrten sich dort nur selten und wenn -
dann kannte man sich!
Die Jungs zeigten uns Mädchen,
wie man Wasserräder aus gespaltetem Holzscheiten
zusammensteckte und im fließenden Bachbett, als Wassermühle
zum Laufen brachte.
Aus riesigen Baumstämmen wurden Wippen gebaut,
oder in den stämmigen Buchen- oder Eichenbaumgabelungen
Ketten befestigt, woran am unteren Ende ausrangierte Autoreifen
befestigt wurden - Schaukeln für uns Kinder
in schwindelerregenden Höhen,
wo ich als Kind immer glauben wollte,
die vorüber ziehenden Wolken berühren zu können.

Für mich war es viele, viele Jahre lang ein Ferienparadies
inmitten der Wälder, meiner einstigen Heimat!
Wo knorrige Eichen und stämmige Buchen
zwischen hohen Fichten wuchsen
und es noch viele Rothirsche, Wildschweine, Füchse, Luchse
und andere Wildtiere gab. Wie stolz waren wir, wenn wir Kinder
zufällig bei unseren Streifzügen auf Steinpilze und Pfifferlinge
stießen, unsere Schürzen damit füllten und sie heim trugen
und alle gemeinsam sie schmackhaft zubereitet verzehrten.
So zogen wir auch los, um Blaubeeren zu sammeln,
aber unsere blauschwarzen Schleckermäulchen verrieten allen,
dass wir mehr  Beeren gegessen als gesammelt hatten.

Natürlich hatten wir Kinder auch im Tagesablauf
unsere Aufgaben zu erfüllen.
Unsere erste Tätigkeit am Morgen war es die Hühner frei zu lassen,
sie mit Körnern zu füttern und die Hühnereier einzusammeln.
Manchmal reduzierte sich die Anzahl der Hühner,
weil der Fuchs oder der Bussard sich eines der Tiere holte.
Weiteres musste das Unkraut im Kräutergarten gejätet werden
und das Fallobst in der Wiese aufgesammelt werden.
Für den Tagesbedarf mussten wir Kinder die Kartoffeln schälen,
wobei wir absichtlich die geschälten Kartoffeln
so schwungvoll ins Wasser schmissen,
dass wir uns gegenseitig nass machten.
Dann war der nicht enden wollende Abwasch
nach den gemeinsamen Mahlzeiten
von gestapelten Geschirr, Besteck und Töpfen.
Dabei verweilten die Augen auf den gestickten, leinenen Überwurf
des Handtuchhalters:
"Es ist so schön zu sorgen, für Menschen die man liebt!" 

So wurden uns im Alltag Werte vermittelt zum sozialen Denken
und Verantwortung zu übernehmen - respektvoll und rücksichtsvoll
mit einander umzugehen und seine Mitmenschen zu achten!
 
Natürlich erkannte ich schon bald auch die Härte
der Landwirtschaft; die mühselige Arbeit auf den Feldern
insbesondere die schweißtreibende Arbeit der Heuernte.
War doch auch rückblickend für die Tante und älteren Cousinen
ein Waschtag von Hand, mit Hilfe der Waschrumpel,
damals harte Knochenarbeit,
zumal die Wäschestücke im Zuber gefüllt
mit heißem, dampfendem Laugenwasser zu der Zeit,
nicht wie heute aus pflegeleichten Materialen waren
und triefend nass so viel Gewicht hatten -
und somit schmerzten schon bald der Rücken und Handgelenke.
Erleichterung brachte dann schon die hölzerne Mangel,
worin die Wäschestücke, um sie zu entwässern, 
zwischen zwei Walzen gekurbelt wurden,
bis das die Elektrogeräte in den Handel kamen.

Und immer wieder samstags war auch hier in der Waschküche
im großen Bottich, wo Tage zuvor noch die Wäschestücke
geschwemmt wurden, unser Badetag;
dann wurde auch hier der große Wasserbehälter
über der Feuerstelle eingeheizt
und bevor die Erwachsenen zum Baden kamen,
wurden wir Kinder nach Größe, wie die Orgelpfeifen,
hier gründlich mit einem rauen Waschlappen abgeseift,
dass Hals und Ohren nur so glühten!
Nach jedem Badevorgang wurde mit einem hölzernen Schöpfer
die obere seifige, schmutzige Wasserschicht abgeschöpft
und wieder frisches, heißes Wasser nachgefüllt
und der Nächste stieg in die Wanne zur Reinigung!
Anschließend saßen wir Kinder alle gemeinsam,
dicht gedrängt wie die Heringe, am großen Esstisch,
um die nassen Haare gewickelt einen Turban,
und ließen uns den Kakao und süßes Hefebrot schmecken.

So wurde auch von Hand das Brot gebacken,
das herrlich duftete und schmeckte.
Dann waren wir Kinder immer in der Nähe
und warteten auf den Ruf:
"Wer mag eine Stulle (Butterbrot) essen?
Dumme Frage,
denn alle wollten wir und die resche Brotkruste krachte und knackte
zwischen unseren gesunden Kinderzähnen
und aus den Bienenstöcken wurde der klebrig, süße Waldhonig
entnommen, sowie aus Beeren und Früchten Marmeladen
beziehungsweise Kompott eingekocht.

So war man mit Kreativität - Selbstversorger!
Auf bestellten, ertragreichen Feldern wuchsen Getreidesorten,
Zuckerrüben und Kartoffeln. An Schlachttagen wurden Schinken
und Würste geselcht und das Fleisch eingepökelt;
aus fettreicher Milch - Butter und Käse gemacht -
auch konnte man Schafwolle zu Garnen spinnen -
an Regentagen und abends in der Stube
wurde die Wolle dann verstrickt!

Dabei wurde erzählt, gelacht und gesungen und hoppala -
ungeschickterweise, manchmal auch eine Strickmasche
fallen gelassen, dann griff helfend die Tante ein.
Die Jungs hielten sich meist auch noch, nach verrichteter Arbeit, 
in der Werkstatt auf. Der Onkel stopfte bedächtig seine Pfeife
und schaute noch mal ins Zeitungsblatt hinein,
wenn er sich aus seinem Lehnstuhl erhob -
dann war Schlafenszeit!

Damals als Kind war ich mir sicher, einmal eine Bäuerin zu werden.
Nun, heute bin und war ich das nie!
Wenn auch für mich der Traum verlorengegangen ist,
die Naturverbundenheit ist mir bis zum heutigen Tag geblieben!

-------

Vor wenigen Jahren - nach einem halben Jahrhundert,
bin ich wieder einmal dort gewesen,
im Ferienparadies meiner Kindheit!
Vieles hat sich seit dem verändert. Die Straßen sind breit ausgebaut 
und gut asphaltiert, angrenzend mit Bushaltestellen
und Gehwegen begrenzt
und viel Bewegung ist auf den Straßen.
So bin auch ich heute, an einem sonnigen Frühlingstag
mit dem Auto Richtung Eichenhof unterwegs
und beschließe, in dem Städtchen
vor meinem Reiseziel eine Pause einzulegen.
Die Kleinstadt mit dem gepflasterten Platz in dörflicher Atmosphäre
ist der mir vertraute Ortskern mit ländlichem Flair;
hier steht die Frühgotische Kirche
mit den farbenprächtigen Kirchenfenster, schon immer ging eine
fesselnde Faszination von den gestalteten Bildern 
während des Sonntagsgottesdienstes, auf mich über.
Gegenüber der Kirche steht das geräumige Schulhaus
im Fachwerkbau und angrenzend, nach wie vor,
die geschlossene Häuserfront in charakteristischer Dorfstruktur
rund um den großen Platz wo "Tante Emma Laden" 
und gleich nebenan der Metzger seinen Laden hat -
so wie ich es in Erinnerung behalten habe!
Gleich daneben steht das stattliche Bürgerhaus,
wo Ärzte ihre Ordinationen haben und ebenerdig die Apotheke ist,
in dem messinglegierten, großen Anfangsbuchstaben
schlängelt sich, so wie einst die Schlange -
und reflektiert auch heute im Sonnenlicht! 
Eine geschlossene Häuserfront mit vielen kleinen Geschäften,
sowie das kleine Kaffeehaus mit der Bäckerei,
in dem ich auf einen Kaffee einkehre.
Mein Blick verweilt auf das einladende Gasthaus
mit dem großen Gastgarten unter den blühenden Kastanienbäumen
und dem schönen, steinernen Brunnen.
Auch die prächtigen, schattenspendenden Bäume
haben die vergangenen Jahrzehnte überdauert
und heben sich mit ihren rosa und weißen lieblichen Blüten
wie aufgesteckte Kerzen im grünen Blattlaub, 
dekorativ gegen den blauen Himmel ab!

Ich setze meine Fahrt fort, vorbei an dem Waldfriedhof -
viele Menschen von damals liegen heute schon auf diesem Friedhof
die mich einst in meiner Kinderzeit begleiteten, dachte ich wehmütig.
Hier ist alles noch vertraut, wie einst in meinen Kinderjahren;
aber nicht die Riesenbauten der Wohnblöcke "Plattenwohnungen"
mit Einkaufszentren - die wie Trabanten in den Himmel ragen.
Jeder Freiraum ist verbaut und dicht besiedelt,
so säumen auch viele Einfamilienhäuser weiter stadtwärts die Straße.
Ich fahre weiter entlang dem Fluss, Richtung Eichenhof.
Wie unendlich weit war damals zu Fuß gehend
der Weg in Richtung Stadt.
Selten ist damals jemand einem begegnet,
vielleicht einmal ein Pferdefuhrwerk, ein LKW oder ein Radler,
noch seltener ein Automobil!
Heute fahre auch ich dort, bequem sitzend im Auto.
Zu meiner rechten Seite ist die einstige, große Weide am Fluss,
heute ist hier ein großflächiger Golfplatz angelegt.
Hier sind einst Pferde, Rinder und Schafe
auf dem eingezäunten Weideland gestanden. Damals wuchsen noch
knorrige Weiden am Flussufer der Biber,
die dem Weidevieh Schatten spendeten.
Der Biber, der dem Fluss ja wohl auch seinen Namen gab,
staute mit seinen kunstvollen Bauten manche Wasserstelle.
An heißen Sommertagen war für uns Kinder hier das "Naturfreibad",
dann sind wir hier ein- und untergetaucht,
sind im nassen Element geschwommen,
dass das Wasser sprudelte, gluckerte, blubberte -
und haben diese Momente kreischend und jubelnd genossen.
In der Folge waren dann Biber und Forellen
für einen längeren Zeitraum verschwunden!
Ja - lang-lang- ist's her!

Dann bin ich am Ziel meiner Reise
und lese auf der Hinweistafel: "Willkommen auf Gut-Eichenhof"
Nur noch wenige Meter, dann biege ich links ab -
ich bin am Ziel meiner heutigen Reise und fahre die heute
inzwischen asphaltierte, lange Auffahrt,
inmitten der urwüchsigen Bergwälder, hinauf zum Gutshof.
Von weitem gesehen, scheint alles unverändert und doch
aus Erzählungen weiß ich, vieles hat sich seit damals verändert!
Das stattliche Haus, mit den großen, einstigen Stallungen
leuchtet in der Sonne mir entgegen.
So wie einst überragt die verzweigte, alte Linde das Gebäude;
an windigen Tagen liebte ich das Rauschen in ihren Zweigen,
empfand es aber auch beängstigend,
wenn sich ihre Zweige und Äste zu sehr im Sturm verneigten.
Unterhalb steht, rund um ihren festen Baumstamm gezimmert,
die einladende Sitzbank.
Wo einst der Misthaufen sich türmte beim Stall,
ist jetzt der Parkplatz angelegt, wo auch ich mein Auto abstelle.

In Gedanken versunken gehe ich die Auffahrt zurück
und den Hohlweg entlang, umsäumt der hohen Bäume -
welche von ihnen waren wohl auch damals schon da
und welche von ihnen winzige Keimlinge, dachte ich mir
so im geheimen dann sehe ich ihn, meinen Baum!
Damals, so wie ich noch jung an Jahren, habe ich in der Rinde,
der heute stämmigen Eiche, meine Initialen eingeritzt
und erkenne meine Schriftzeichen gleich wieder.
Zärtlich fahre ich mit meinem Finger ihnen nach!
Den Baumstamm kann ich heute nicht mehr umklammern,
denn immerhin sind seit damals fünfzig Jahre vergangen
und in Gedanken flüstere ich ihr zu:
Erkennst auch du mich wieder, das wilde Mädchen von einst?

In der Stille wir mir bewusst,
dass der Lärm der idyllisch, gelegenen Sägemühle verstummt ist,
ihr scheppern, klappern und klirren war weithin zu hören -
vermischt mit den Rufen der Sägearbeiter
sowie das Rauschen des Wassers und Knarren des Mühlenrades -
wenn das fließende Wasser
sich seinen Weg über das Schaufelrad suchte.
Ich folge dem murmelnden, klaren Wasser, das sich durch die Lichtung
schlängelt bis zur Mühle und finde alles so vor wie es einst war. 
Nur - heute nimmt der Fluss nicht mehr seinen Lauf
über das Mühlenrad
sondern rastlos seinen Weg im steinigen Flussbett.
Die einstige große Lagerhalle wird zweckentfremdet,
sicher als Tanzboden genutzt,
denn so präsentiert sie sich heute mir, 
wenn die ehemaligen Bewohner von Gut Eichenhof
zum Sippentreffen sich hier einfinden.

Dann halte ich Ausschau
nach den mir damals so vertrauten Pfaden,
den Trampelwegen, geschaffen von Mensch und Tier
quer durch den Wald, hinunter zur großen, einstigen Weide -
aber sie sind nicht mehr zu finden,
der Mischwald hat wieder seinen einstigen Ursprung
und ist wild verwachsen mit stattlichen, hohen Bäumen,
gigantischen Eichen, prächtigen Buchen
und den alles überragenden, ewig grünen Fichten!
Die lange Auffahrt durch den dichten Wald zum Haus hinauf,
sind wir Kinder im Leiterwage hinuntergefahren -
gesteuert wurde mit den Füßen.

Dann stehe ich auf den breiten Treppenstufen zum Haus,
die zu der Eingangstüre aus massivem Eichenholz führt -
der Handlauf des schmiedeeisernen Geländers ist beiderseitig
reich verziert, die breite Flügeltür hat gusseiserne
Türgriffe und Beschläge und ist mit einem Türklopfer
in Form eines Pferdekopfes bestückt.
Zu beiden Seiten sind die Wandlaternen befestigt, 
ihre Glaseinsätze sind aus bleiverglasten Butzenscheiben,
die ein warmes, heimeliges Licht in der Dunkelheit verströmen.
An der Hausmauer sind am Wandspalier,
so wie damals, Rosen gepflanzt.
Ich betrete das herrschaftliche Anwesen 
und stehe in der großen Eingangshalle.

Welche Lebendigkeit hat dieses Gebäude schon erlebt,
als hätten die einstigen Hausbewohner den Gemäuern
ihren Atem eingehaucht
und nicht nur ein Haus aus totem Mauerwerk und Balken erbaut, 
so heimelig und geborgen
fühlt man beim Betreten des Gutshofes sich!

Vor langer, langer Zeit einmal,
als die Pferdekutschen noch unterwegs waren,
wurden hier auf Eichenhof auch Einkehr gehalten
und die Pferde gewechselt, so erzählte es mir einst mein Vater.

Hier scheint die Zeit stillzustehen!
Der Dielenboden, verlegt aus gebrannten Ziegeln im Fischgrätenmuster
ist immer noch beeindruckend schön.
So viele Kinderfüße
sind hier schon getrippelt, haben laufen gelernt, 
sind gegangen, gehüpft und gelaufen
und im Alter dann geschlürft und gehumpelt.
Spurlos sind all die Jahrzehnte auf dem Steinboden vergangen -
ist mein Vater hier schon in Kinderschuhen gegangen -
und so auch ich einst hier!
Zur linken Seite der geräumigen Eingangsdiele ist der Zugang,
wo früher die Stallungen waren.
Keine Tierstimmen sind mehr, so wie einst, zu hören, 
keine Geräusche, kein Scharren und Schnaufen der Tiere
und nicht das Scheppern der angeketteten Tiere ist zu vernehmen.
Aus den Stallungen von einst, unter ihrem schönen Deckengewölbe,
sind geräumige, helle Ferienwohnungen geworden.
Oberhalb war einst der Heuboden -
heute führt unter einem Torbogen eine breite, einladende Treppe
in das obere Stockwerk, zu den oberen Gästezimmern.

Jetzt öffne ich zur rechten Seite die mir vertraute Eichentüre,
die in den Wohnbereich führt
und werde, wieder so wie einst, freundlichst mit natürlicher Herzlichkeit
und Wiedersehensfreude willkommen geheißen.

------
Wenn ich meine Augen schließe, dann höre ich sie wieder,
die vielen Laute und Kinderstimmen von einst,
glaube noch, dass duftende, blumige Heu zu riechen -
aus den Futtertruhen der Tiere
den Hafer, Mais oder sonstige Futtermischungen
und den himmlischen Duft aus der Backstube wahrzunehmen!
Gut Eichenhof bleibt für alle ehemaligen Bewohner ihr Zuhause -
ihre Waldheimat!
An manchen Tagen im Jahr kommen sie wieder heim
in das Haus ihrer Kindheit, hier sind sie verwurzelt -
und beim Zusammenrücken und erzählen, 
wird dann das Vergangene wieder lebendig -
so bleiben auch die Verstorbenen fester Bestandteil der Großfamilie.

Wenn der Wunsch erwacht -
das Rotwild in den endlosen, urigen Wäldern auf den Hochsitzen
in den Waldlichtungen zu beobachten,
bis das der plötzliche Schrei des Käuzchens die fast atemlose Stille
des Waldes jäh unterbricht -
einmal wieder durchzuatmen und die unendliche Stille des Waldes
wahrzunehmen - dem rauschen des Windes in den Baumkronen
angespannt zu lauschen.
In ihrem Lebensraum,
das Wild und die herrlich hohen Bäume zu betrachten,
sich des Sonnenaufgangs erfreuen -
sowie die untergehende Sonne,
als glühend, blutrote Silhouette in der Dämmerung
zwischen den Bergkuppen, mitzuerleben -
dann ist man daheim auf Gut Eichenhof -
geliebte Heimat von einst!

Erzählerin:  Hildegard Stauder

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