Coronavirus in Villach
"Physiotherapeuten benötigen Schutzbekleidung"
Auch Physiotherapeuten können Mittel aus Härtefonds in Anspruch nehmen. Viele haben Praxis geschlossen. Behandlung birgt hohes Risiko.
VILLACH. Viele Praxen haben zwar nicht geöffnet, eine behördliche Schließung für Physiotherapeuten gibt es jedoch nicht.
Fonds ist Erleichterung
Dass auch ihr Berufsstand nun auf Mittel des Härtefallfonds zurückgreifen kann, sei eine große Erleichterung, sagt Cornelia Prasch, Physiotherapeutin aus Villach und ergänzt: "Das verhindert eine Katastrophe." Weil es keine behördliche Schließung für Praxen von Physiotherapien gibt, war bis vor zwei Wochen auch kein Teil der Ausfallszahlungen gewährt. "Unser Dachverband hat da großartige Verhandlungen geführt", ist Prasch erleichtert.
Sie selbst ist zu 50 Prozent selbstständig und zu 50 Prozent angestellt, weshalb sich ihre finanziellen Einbußen noch "in Grenzen hielten". Kollegen jedoch, die hohe Fixkosten aufgrund von Miete zu tragen hätten, stünden vor dem "Nichts".
Sehr eingeschränkter Betrieb
Einige Kollegen hielten ihre Praxen derzeit noch offen, dann werden aber große Zeitfenster zwischen den Patienten eingehalten und nun nach jedem Besucher die Behandlungsräume gewechselt. "Die Möglichkeit hätte ich nicht", sagt Prasch, die ihre Praxis im eigenen Haus hat. Im Regelbetrieb geöffnet zu halten würde sie derzeit aber ohnehin nicht wollen, "das Risiko ist mir für meine Patienten einfach zu groß".
Schutzbekleidung fehlt
Auch würde wichtige Schutzbekleidung fehlen, sagt sie. Die Anzüge seien limitiert und wären vorrangig an Ärzte und Pfleger ausgegeben worden. "Ich frage mich schon, wie ich eine Behandlung ohne Anzug verantworten soll?" Die Behandlung sei stets mit einem engen Kontakt zum Patienten verbunden, "man kann sich vorstellen, dass ich keine eineinhalb Meter Abstand einhalten kann".
Akutpatienten
Hätte sie Schutzanzüge, würde die Villacherin ihre Akutpatienten weiter betreuen. Dazu zählen Patienten, die frische Operationen hinter sich haben, oder auch eine Person, die an amyotropher Lateralsklerose (ALS) leidet. "Die Therapie ist in diesen Fällen absolut notwendig, aber es sind halt auch gerade sie, die als absolute Risikogruppe gelten", sagt Prasch abschließend.
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