Mordversuch Regau
18 Jahre Haft: 26-Jähriger schnitt Frau die Kehle auf
Zu 18 Jahren Haft hat das Landesgericht Wels einen 26-Jährigen heute (19. April 2024) verurteilt. Der Mann hatte vergangenen Oktober seine Onlinebekanntschaft aus Regau stundenlang gefangen gehalten und ihr letztlich die Kehle aufgeschlitzt.
REGAU. Das Geschworenengericht befand den gebürtigen Israeli einstimmig für schuldig in allen drei Anklagepunkten – Nötigung, Freiheitsentziehung und versuchter Mord – und verhängte 18 Jahre Haft. Zusätzlich muss er 14.400 Euro Schadensersatz an sein zum Tatzeitpunkt 34-jähriges Opfer zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Mildernd berücksichtigte das Gericht, das der Angeklagte nicht vorbestraft ist, zum Teil gestanden und das Opfer überlebt hat. Erschwerend wertete es, dass der 26-Jährige seinem Opfer nicht nur in den Hals geschnitten, sondern es auch mehrere Stunden gefangen gehalten hat sowie das Messer als Tatwaffe. Dass der Angeklagte, wie er behauptete, sich selbst und nicht seine Bekannte töten wollte, glaubte das Gericht nicht.
Die Tat
Die Tat ereignete sich am 17. Oktober 2023. An diesem Tag lauerte der 26-Jährige seinem Opfer vor dessen Wohnung in Schalchham auf. Er zwang die Frau mit einem Messer ins Haus und hielt sie dort drei Stunden lang fest. Weil Nachbarn aufmerksam wurden, verließen sie das Haus. Als die Geisel versuchte zu fliehen, schnitt der Mann ihr die Kehle auf. Auf der Flucht vor der Polizei landete der Täter mit seinem Auto in einem Feld, wo er versuchte sich selbst zu töten.
Onlinebekanntschaft aufgelauert
2021 lernen sich der gebürtige Israeli und sein späteres Opfer in einem Onlineforum kennen. Anfangs verstehen sie sich gut. Irgendwann entstehen Spannungen. Der Kontakt bricht ab, bis der Angeklagte am 17. Oktober nach Regau fährt. Im Gepäck hat er ein Messer, Klebeband, Seil und eine Zange. Er überfällt seine ehemalige Freundin mit dem Messer, zwingt sie in die Wohnung wo er sie bedroht und fesselt. Als Nachbarn aufmerksam werden, verlassen die beiden das Haus, gehen erst zu einem nahen Waldstück, dann zurück zum Garten des Hauses. Weil dort bereits Polizeiautos stehen, versucht der 26-Jährige sich und sein Opfer im Gebüsch zu verstecken. Als er das Licht einer Taschenlampe auf sich zukommen sieht, schneidet er seinem Opfer tief in den Hals und flieht.
Mit Zange bedroht
Der Angeklagte hat vor Gericht sowohl die Nötigung als auch die Freiheitsentziehung gestanden, den versuchten Mord jedoch bestritten. Er habe Suizidgedanken gehabt und sich nach dem Besuch bei der 34-Jährigen selbst töten wollen. Der Schnitt am Hals sei ein Unfall gewesen.
Nach seiner Tat war der 26-Jährige mit dem Leihwagen geflohen. Eine Verfolgungsjagd mit einem Sondereinsatzkommando endete für den Mann in einem Feld, wo er versuchte sich selbst zu töten.
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