Im Irrsee
28-Jähriger erschoss Schwan mit Gewehr
Am 15. Juni erschoss ein 28-Jähriger am Uferbereich des Irrsees einen Schwan. Er wird angezeigt.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Gegen 18.20 Uhr schoss der 28-Jährige mit einem Gewehr auf das Tier und traf es im im linken Körperbereich. Der Schwan verendete daraufhin. Eine Zeuge, der sich gerade auf einem Boot im Irrsee befand, bemerkte den Vorfall. Laut seinen Aussagen sah er zwei männliche Personen, die sich am Uferrand aufhielten. Nachdem er den toten Schwan entdeckte, verständigte er sofort die Polizei.
Täter stellte sich
"Der Jagdleiter konnte beim Schwan einen glatten Durchschuss einer kleinkalibrigen Waffe feststellen. Ein 28-Jähriger aus dem Bezirk Vöcklabruck kam schnell als Verdächtiger in Frage, stritt bei seiner ersten Befragung jedoch alles ab", berichtet die Polizei. Drei Stunden später kam der Mann aber zur Polizeiinspektion Mondsee und legte ein Geständnis ab. Als Grund für die Tat nannte er ein aggressives Verhalten des Schwans und eine Kurzschlussreaktion seinerseits. Er habe das Tier getötet, um seine Mutter und seine Kinder zu schützen. Gegen den Mann wurde ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen und er wird angezeigt.
"Justiz muss Tierquälerei ernster nehmen"
Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe zeigt sich über den Vorfall bestürzt. Sie zweifelt auch die Rechtfertigung des Täters an: "Laut Polizeibericht wurden von einem Zeugen nur zwei Männer am Ufer beobachtet. Dass der Täter seine Familie vor dem angeblich aggressiven Schwan schützen wollte, kann also nur eine erfundene Schutzbehauptung sein", so die Organisation in einer Aussendung. Die Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler zeigt sich erschüttert und fordert härter Strafen für Tierquälerei: "Werden die Gerichte diese Gräueltat wieder nur mit einer kleinen Geldstrafe sanktionieren, weil der Täter 'ja eh erst zum ersten Mal' erwischt wurde, also keine einschlägigen Vorstrafen hat? Wann wird die Justiz Tierquälerei ernst nehmen und den Strafrahmen von zwei Jahren Haft wenigstens teilweise verhängen? Die Tötung eines unschuldigen Tieres wiegt doch am schwersten, man nimmt ihm damit alles, was es hat!"
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