Thema der Woche
Coronavirus: Sind bestens gerüstet

Fieber ist neben Husten, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden ein häufiges Symptom bei Coronavirus-Erkrankten.  | Foto: Duöan Zidar/Fotolia
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  • Fieber ist neben Husten, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden ein häufiges Symptom bei Coronavirus-Erkrankten.
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Bislang gibt es keinen Verdachtsfall im Bezirk Vöcklabruck. Dennoch hat das Virus Auswirkungen.

BEZIRK (jp/ju/csw). Das Coronavirus nimmt die Welt in Beschlag, zehntausende Menschen sind erkrankt. "Im Bezirk Vöcklabruck gibt es bislang keinen Verdachtsfall", gibt Tilman Königswieser, ärztlicher Direktor des Salzkammergut-Klinikums, Entwarnung.
Das neuartige Virus "2019-nCoV" trat das erste Mal in der chinesischen Metropole Wuhan auf und ist hoch ansteckend. "Das Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck ist für einen möglichen Verdachtsfall sehr gut gerüstet", beruhigt Königswieser. Das Rote Kreuz hat in Vöcklabruck für den Ernstfall einen eigenen Einsatzwagen stationiert. Um festzustellen, ob ein Verdachtsfall vorliegt, wird der Patient sofort unter Heimquarantäne gestellt und noch zu Hause untersucht. Im Klinikum sind Schutzanzüge, -ausrüstungen sowie Masken vorhanden, die Mitarbeiter wurden zusätzlich geschult. Ein eigenes Isolierzimmer steht bereit. "Der Ablauf im Verdachtsfall ist klar. Die große Frage ist: Gelingt die Eindämmung des Coronavirus wie bei SARS? Gelingt es, das Coronavirus ganz wegzubekommen beziehungsweise so einzudämmen, dass das nicht in der Weltpopulation heimisch wird?" Bezogen auf den Bezirk Vöcklabruck betont Königswieser, dass die gute Zusammenarbeit mit der Landessanitätsdirektion, der Bezirkshauptmannschaft und dem Roten Kreuz ganz wichtig sei.

Tilman Königswieser, ärztlicher Direktor des Salzkammergut-Klinikums (l.); Georg Palmisano, Landessanitätsdirektor von OÖ | Foto: OÖG, Land OÖ
  • Tilman Königswieser, ärztlicher Direktor des Salzkammergut-Klinikums (l.); Georg Palmisano, Landessanitätsdirektor von OÖ
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Landessanitätsdirektor Georg Palmisano sagt: „Unser Gesundheitswesen ist auf derartige Ereignisse, einschließlich bestätigte Coronafälle, gut vorbereitet. Menschen, die Sorge haben, selbst erkrankt zu sein, finden unter der Gesundheitsnummer 1450 kompetente Ansprechpartner, die gerne weiterhelfen und an die richtige Stelle vermitteln."

Produktion eingeschränkt

Unmittelbare Auswirkungen bekommt der Faserhersteller Lenzing in seinem Werk in China zu spüren, in dem rund 700 Mitarbeiter beschäftigt sind. "Wir haben in Nanjing derzeit zwei von drei Produktionslinien runtergefahren", sagte Konzernsprecher Filip Miermans Anfang dieser Woche. Als Grund nennt er Engpässe bei den Rohstoffen. "Sobald sie wieder verfügbar sind, werden wir wieder hochfahren", so Miermans. Mitarbeiter aus der Lenzing-Gruppe seien derzeit nicht erkrankt.
"Ich hätte in dieser Woche selbst vorgehabt, nach China zu fliegen. Das habe ich aber auf unbestimme Zeit verschoben", sagt Stefan Zikeli, Geschäftsführer von one-A Engineering. Der Regauer Industrieanlagenbauer errichtet eine Textilfaserfabrik in der Provinz Hubei. "Wir haben derzeit keine Mitarbeiter vor Ort. Die Inbetriebnahme der Anlage wird sich wahrscheinlich noch ein wenig hinziehen", will Zikeli warten, bis es eine offizielle Entwarnung gibt.

Wenig Gäste aus China

Den Tourismus in der Region berührt das Virus derzeit nicht: "Die Gäste in der Region Attersee-Attergau kommen hauptsächlich aus aus Österreich, Deutschland und Osteuropa. Deswegen hat der Coronavirus keine Auswirkungen auf unser Gästeaufkommen und wir haben bis jetzt auch keinerlei Anfragen zu dem Virus erhalten", erkärt Angelina Eggl, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Attersee-Attergau. Auch Qiung Ruan, die in Vöcklabruck das China-Restaurant Kyoko betreibt, sieht die Lage entspannt. Geschäftseinbußen gäbe es keine. "Unsere Kunden haben keine Angst", ist Ruan froh.

Zu Sache

Coronaviren (CoV) bilden eine große Familie von Viren, die leichte Erkältungen bis hin zu schweren Lungenentzündungen verursachen können.
Die Übertragung des Virus erfolgt von Mensch zu Mensch und kann auch über direkten Kontakt von Tier zu Mensch erfolgen. Personen mit Grunderkrankungen haben ein höheres Infektionsrisiko. Die Inkubationszeit liegt bei zwei bis 14 Tagen.
Häufige Anzeichen sind Fieber, Husten, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden.
Im Verdachtsfall sollten Betroffene telefonisch den Hausarzt oder die Gesundheitsberatung unter 1450 kontaktieren.
Coronavirus-Hotline: Informationen zu Übertragung, Symptomen und Vorbeugung (Montag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr); Tel.: 0800/555 621

Fieber ist neben Husten, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden ein häufiges Symptom bei Coronavirus-Erkrankten.  | Foto: Duöan Zidar/Fotolia
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