Nuklearmedizin am Salzkammergut Klinikum
Die gute Radioaktivität
Im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck gibt es jährlich 10.000 nuklearmedizinische Untersuchungen.
VÖCKLABRUCK. Vor 35 Jahren hat die Atomkatastrophe von Tschernobyl die Welt in Atem gehalten. Der radioaktive Fallout wurde mit dem Wind und dem Regen bis zu uns getragen. Kinder durften nicht mehr draußen spielen und viele Lebensmittel waren aufgrund der Verstrahlung nicht mehr für den Verzehr geeignet. Doch Radioaktivität kann auch ein Segen sein: Im Institut für Nuklearmedizin am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck werden jährlich rund 10.000 nuklearmedizinische Untersuchungen und etwa 70 Therapien durchgeführt. Die Nuklearmedizin verwendet radioaktive Stoffe zur Diagnostik und Therapie verschiedener Erkrankungen. Diese werden durch Injektion oder durch das Schlucken einer Kapsel in den Körper eingebracht und machen auf unkomplizierte Weise Stoffwechselvorgänge sichtbar.
Sehr geringe Strahlenbelastung
"Das bei der Reaktorkatastrophe freigesetzte Cäsium hat eine Halbwertszeit von 30 Jahren. Wir verwenden Stoffe mit sehr kurzen Halbwertszeiten von ein paar Stunden bis wenigen Tagen", sagt Primar Peter Panholzer, Leiter des Instituts für Nuklearmedizin am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck. "Unsere Kameras sind darüber hinaus so sensibel, dass wir mit einer sehr niedrigen Dosierung aussagekräftige Befunde erstellen können. Die Strahlenbelastung für den Patienten kann dadurch sehr gering gehalten werden.“
Nutzen und Risiko abwägen
Vor jeder Untersuchung erfolgt dennoch eine strenge Nutzen-Risiko-Abwägung, wobei der Vorteil für die Patienten klar überwiege. „Wir können schon sehr früh gut- und bösartige Veränderungen sichtbar machen und dadurch den Grundstein für eine erfolgversprechende Therapie legen“, so Panholzer. Die konventionelle Nuklearmedizin kommt vor allem bei der Diagnostik von Schilddrüsen-, Knochen-, Herz-,Nieren-, Lungen- und Hirnuntersuchungen zum Einsatz. Mit der Positronen-Emissions-Tomografie steht eine spezielle Methode zur Diagnostik von bösartigen Erkrankungen, für die Kontrolle des Therapieverlaufs und für die Planung einer eventuell notwendigen Strahlentherapie zur Verfügung.
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