Corona
Dunkle Zeiten für die Gastronomie

300 Personen haben im Festsaal des Frodlhofs Platz. Mit den großen Hochzeiten ist es aber vorerst vorbei.  | Foto: Wolfgang Stadler
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  • 300 Personen haben im Festsaal des Frodlhofs Platz. Mit den großen Hochzeiten ist es aber vorerst vorbei.
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Abgesagte Hochzeiten und Weihnachtsfeiern machen den Wirten in der Region zu schaffen.

BEZIRK VÖCKLABRUCK. "Keiner weiß, wo es hingeht. Die Ungewissheit in der Zukunft ist schwierig", sagt Andreas Hammerle, Inhaber der Schörflinger Zenz’n Stub’n und Wirtesprecher für den Bezirk Vöcklabruck. Nach einem guten Sommer in der Seenregion ohne Corona-Cluster setzt den Gastronomen nun die Beschränkung auf zehn Personen bei privaten Feiern zu. "Für viele größere Betriebe ist das ein Schlag ins Gesicht", so Hammerle. Viele Weihnachtsfeiern seien schon abgesagt worden. "Das ist ein Riesenschaden." Die Zehn-Personen-Regel solle überdacht werden, fordert Hammerle. Eine Erhöhung auf 20 oder 30 würde schon helfen.

Kurzarbeit angemeldet

Einer der Gasthöfe, der von der derzeitigen Situation besonders betroffen ist, ist der Frodlhof in Neukirchen. Ein Großteil des Umsatzes wird hier normalerweise mit Veranstaltungen gemacht. Die Wirtsleute, Claudia und Anton Streibl, haben vorige Woche ihrem Ärger in einem offenen Brief an die Bundesregierung Luft gemacht. Nachdem das Geschäft im August wieder sehr gut angelaufen ist, sei nun aufgrund der Zehn-Personen-Regel wieder alles abgesagt. "Innerhalb einer Woche Veranstaltungen von 200 auf 50 und dann auf zehn Gäste herabzusetzen, ist eine Frechheit", schreiben sie in dem Brief, den sie auch auf Facebook veröffentlichten. Jetzt sei es an der Zeit aufzustehen und sich zu wehren. "Wir hätten bis Mitte November wöchentlich ein bis zwei Hochzeiten gehabt, am 22. November wären die Weihnachtsfeiern losgegangen", erzählt Claudia Streibl. Sie kritisiert, dass im Restaurant zwölf Zehnertische besetzt sein dürfen, aber keine Hochzeit mit 120 Personen möglich sei. "Ab Oktober werden wir nun alle Mitarbeiter zur Kurzarbeit anmelden."

Weitere Kredite notwendig

Claudia und Toni Streibl betreiben den Gasthof seit elf Jahren. Sie errichteten eine neue Küche, ein neues Restaurant und einen Stadl. "Wir haben sehr viel Geld investiert und auf längere Zeit finanziert", erklärt Claudia Streibl. Nun müsse man weitere Kredite aufnehmen, um den laufenden Betrieb zu finanzieren. Nicht ganz so hart trifft es kleinere Wirte. "Wir haben viel A-la-Carte-Geschäft, die Leute wollen trotzdem fortgehen", sagt Gerald Muhr vom "Wirt z'Bierbaum" in Gampern. "Aber das Weihnachtsgeschäft wird uns stark abgehen.
"Eine Registrierungspflicht für Gäste, wie es sie nun in Wien gibt, wäre für ihn "eine Katastrophe". Auch eine Sperrstunde um 22 Uhr, wie sie kürzlich in den westlichen Bundesländern eingeführt wurde, brauche er nicht. "Dann müssten wir wieder mit Kurzarbeit beginnen", erklärt Muhr.

ZUR SACHE

In ganz Österreich dürfen seit 21. September höchstens zehn Personen an einer privaten Feier im Lokal teilnehmen. Das betrifft unter anderem Hochzeiten, Geburtstagsfeiern, Taufen und Weihnachtsfeiern.
An einem Tisch dürfen maximal zehn Erwachsene sitzen.
Kellner sind verpflichtet, in geschlossenen Räumen einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Restaurantgäste ebenfalls, sie dürfen die Maske am Sitzplatz abnehmen. Konsumiert werden darf nur am Tisch, nicht an der Bar.

In Wien ist am Montag, 28. September, eine Registrierungspflicht in Lokalen in Kraft getreten. Damit soll bei Infektionen mit dem Coronavirus die Nachverfolgung von Kontaktpersonen erleichtert werden.
In Salzburg, Tirol und Vorarlberg wurde mit Freitag, 25. September, die Sperrstunde in der Gastronomie auf 22 Uhr vorverlegt.

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