Attersee
Freie Seezugänge sind teils heiß umkämpft

In Weyregg errichteten die Bundesforste am Badeplatz ein Haus mit zwei Wohnungen (rechts im Bild). | Foto: Steiner-Watzinger
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Die Sozialistische Jugend startet am 26. Juni die neue Kampagne mit dem Motto "Platz da!".
BEZIRK (csw). Vor einem Jahr beschloss der OÖ. Landtag, den freien Seezugang als Staatsziel im oö. Landes-Verfassungsgetz zu verankern. "Aus unserer Sicht müssen diesem Staatsziel auch Taten folgen", sagte SPÖ-Klubvorsitzender und Landtagsabgeordneter Christian Makor bei einer Pressekonferenz in Vöcklabruck. "Oberösterreich ist für alle da, nicht für wenige." Die öffentlichen Badeplätze und Strandbäder seien "zu wenig und an schönen Tagen bummvoll". Daher sollen private Seegrundstücke angekauft und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. "Es geht darum, die Fehler, die man in der Vergangenheit machte, punktuell auszugleichen."

Zehn Millionen im Jahr

Dafür soll Geld im Budget vorgesehen werden: "Wir fordern zehn Millionen Euro jährlich in den nächsten Jahren", so Makor. Bei der Landtagssitzung am 9. Juli wird der Antrag dafür eingebracht. Als Negativbeispiel nennt SP-Nationalratsabgeordneter Michael Seemayer aus Regau das Weyregger Bundesforstebad ("Huthausaufsatz"). Dort wurde im Zuge des Umbaus das alte Forsthaus abgerissen und dafür am Ufer ein Haus mit zwei Mietwohnungen errichtet. 14 Meter Seeufer sind nun privat, dafür wird die Liegewiese vergrößert. Seemayer ärgert besonders, dass ein Teil des Seezugangs viele Jahre aufgrund von Baumängeln gesperrt war, jetzt aber für die private Nutzung der Mieter des Luxusappartements saniert wurde. "Da entsteht der Eindruck, dass sich der wohlhabendste Teil der Bevölkerung die erste Reihe fußfrei für ihren eigenen, privaten Seezugang sichert, während der Rest in die zweite Reihe gedrängt wird", so Seemayer. So etwas dürfe nicht mehr passieren.

Kiosk erst 2021 fertig

Der Baubeginn für den geplanten Kiosk und die Sanitäranlagen am Badeplatz wurde wegen Corona auf Herbst verschoben.
Für den beliebten Badeplatz machte sich in den letzten Jahren auch die Initiative "Rettet das Weyregger Bundesforstebad" stark. Sie fordert "Stoppen wir gemeinsam die maßlose Verbauung des Attersees", eine Petition im Nationalrat wurde eingebracht.
Einer der wenigen Badeplätze, wo weder Eintritt noch Parkgebühr verlangt wird, ist das Europacamp der Sozialistischen Jugend in Weißenbach. Es geriet in die Schlagzeilen, da der Bundesrechnungshof im Vorjahr eine zu niedrige Pacht kritisierte. Ein marktkonformer Preis sei für die Sozialistische Jugend OÖ aber nicht leistbar, sagt deren Vorsitzende Nina Andree. "Wir kämpfen weiter dafür und hoffen, dass es ein gutes Ende findet."

Zur Sache

Der Attersee liegt laut der Rechercheplattform "Addendum" mit 76 Prozent privatem Seeufer auf Platz zwei hinter dem Wörthersee (80 Prozent). 13 Prozent sind öffentlich zugänglich – der Rest grenzt direkt an Straßen/Berge.
Beliebt sind die Strandbäder in Attersee (Erlebnisbad), Seewalchen (Strand-Erlebnisbad), Schörfling (Seebad Schönauer), Steinbach (Solar-Strandbad), Weyregg und Unterach. Weitere Infos: attersee-baeder.at
Keinen Eintritt zahlt man in Seewalchen in Litzlberg und im Kinderbad, in Attersee im Sprinzensteinpark, in Nussdorf im Seebad, in Schörfling im Agerbad und beim Pfahlbaudorf Kammer, in Weißenbach im Europabad, in Weyregg im Freibad und am Bundesforstebadeplatz sowie in Unterach beim Freizeitgelände. In der Hochsaison werden fast überall Parkgebühren verlangt.

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