Experten aus dem Bezirk geben Tipps
Ohne Angst ins Schuljahr starten
Kommende Woche geht die Schule los. Besonders aufregend ist dieser Tag für die 1.563 Abc-Schützen im Bezirk Vöcklabruck, aber auch für Kinder, die auf eine höhere Schule wechseln.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Von Vorfreude bis Angst sind da alle Gefühle vertreten und laut Schulpsychologin Maria Rebhan von der Bildungsregion Gmunden-Vöcklabruck ist das auch völlig okay. Es sei in dieser Zeit deshalb wichtig, den Kindern Raum zu geben, über ihre Emotionen zu sprechen: "So kann auch gemeinsam überlegt werden, was für einen entspannten Schulstart benötigt wird und welche Art der Unterstützung erwünscht ist." Weiters sollten Eltern den Fokus auf positive Aspekte des Schulbeginns lenken:
"Ich persönlich erzähle meinem Schulkind gerne von schönen, lustigen Erlebnissen aus meiner Schulzeit. Da werden die Ohren besonders gespitzt. Viele Eltern kennen wohl zu gut Aussagen wie 'Nun weht wieder ein anderer Wind' oder 'Der Ernst des Lebens beginnt'. Solche negativ belegten Sätze sollten unbedingt vermieden werden"
, erklärt Rebhan. Für ältere Schüler könne es motivierend sein, das alte Schuljahr zu reflektieren und sich zu erinnern, was schön war.
Routine schafft Sicherheit
Ist der große Tag da, können laut der Schulpsychologin Rituale helfen, den Einstieg zu erleichtern:
"Am Morgen sollte ausreichend Zeit eingeplant werden, am Abend ist vor allem für die jüngeren Schüler eine Kuschel- und Reflexionszeit sehr hilfreich, um durchs Reden über Positives und auch weniger Angenehmes den „Kopf“ frei kriegen zu können. Routine schafft Sicherheit."
Gerade für die neuen Schulkinder ist der Weg zum Unterricht ein großes Thema. "Insbesondere für Erstklässler ist es wichtig, den Schulweg mehrmals vor Schulbeginn kennenzulernen und zu üben. Haben Mitschüler den gleichen Schulweg? Hierbei können Eltern die Kinder unterstützen, indem vorab Kontakte zu Mitschülern hergestellt werden." Bevor die Schule losgeht, empfiehlt Rebhan zum Beispiel einen Ausflug zu machen, um die Ferienzeit mit einem positiven Ereignis und angenehmen Gefühlen abzuschließen.
Schlafrhythmus einüben
Auch das frühe Aufstehen ist laut Benjamin Schwarzböck vom Jugendservice Vöcklabruck für Kinder eine Herausforderung:
"Idealerweise beginnt man bereits in der letzten Ferienwoche damit, jeden Abend zeitiger ins Bett zu gehen und auch früher aufzustehen. Vor dem Schlafengehen können Entspannungstechniken angewandt werden, um besser einschlafen zu können."
Ebenfalls sinnvoll sei es, Unterrichtsmaterialien, die in der ersten Schulwoche benötigt würden, spätestens ein paar Tage vor Schulbeginn zu besorgen und Lernunterlagen vom Vorjahr nochmal durchzuschauen, um beim Klassenwechsel nicht bei Null anzufangen.
Um Stress zu minimieren, rät Schwarzböck weiter, sich über die neue Schule zu informieren: "Wie gestaltet sich der Tagesablauf, welche Lehrpersonen unterrichten dort, wie sieht der Stundenplan aus? Je besser die Vorbereitung, umso geringer die Unsicherheit. Vielleicht gibt es im Bekanntenkreis Jugendliche, die bereits an dieser Schule sind. Am besten ist es, dem Neuanfang positiv gegenüberzustehen."
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