Sechs Verdächtige in Haft
Polizei deckte Kokainhandel auf
Seit Sommer 2020 war der Koordinierte Kriminaldienst (KKD) Vöcklabruck in Zusammenarbeit mit Landes- und Bundeskriminalamt einer überregional agierenden Gruppe auf der Spur, die gewerbsmäßig große Mengen Kokain in Umlauf gebracht haben soll. Jetzt sind die Ermittlungen abgeschlossen. Sechs Personen wurden festgenommen. "Nach einem der Kokaindealer wird noch gefahndet", informiert die Polizei.
VÖCKLABRUCK. "Bereits im Juni 2020 wurde aus der Suchtmittelszene bekannt, dass in einem Hotel am Attersee massiv mit Kokain gehandelt bzw. dieses auch regelmäßig dort konsumiert wird", so die Polizei. Unmittelbar danach habe man erfahren, dass zwei Männer im Alter von 27 und 36 Jahren, die im besagten Hotel beschäftigt waren, in Italien bei der Rückfahrt nach Österreich mit 550 Gramm Kokain angehalten und vorläufig festgenommen wurden. Nach ihrer Entlassung seien die Männer wieder nach Österreich eingereist und hätten ihre Suchtmittelgeschäfte weitergeführt. Das Kokain bezogen die Beschuldigten dann nicht mehr aus Italien, sondern von Dealern in Linz, einem Lieferanten aus Wien sowie einem 29-Jährigen aus dem Bezirk Vöcklabruck.
Bei Übergabe festgenommen
Bei einem koordinierten Zugriff der Polizei Mitte September wurden der 36-Jährige, seine Lebensgefährtin (28) sowie deren 44-jähriger Hauptabnehmer, ebenfalls aus dem Bezirk Vöcklabruck, bei einer Suchtgiftübergabe auf frischer Tat ertappt und festgenommen. Im Anschluss klickten auch bei den weiteren Hauptverdächtigen, dem 27-Jährigen, einem 58-Jährigen aus dem Bezirk Vöcklabruck und dem mehrfach vorbestraften 29-jährigen Kokainlieferanten die Handschellen.
1,5 Kilogramm Kokain weitergegeben
Der 36-jährige Hauptbeschuldigte steht im dringenden Tatverdacht, insgesamt rund 1,5 Kilogramm Kokain erworben, besessen und größtenteils gewinnbringend an Dritte weitergegeben zu haben. Bei den Festnahmen und Hausdurchsuchungen konnten insgesamt noch etwa 100 Gramm Kokain sichergestellt werden. Laut Polizei soll der damals noch im Hotel beschäftigte 36-Jährige Gäste wahllos angesprochen und Kokain zum Kauf angeboten haben. 59 Beschuldigte wurden wegen Verbrechen und Vergehen nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt.
Bei den Ermittlungen kam außerdem ans Licht, dass der 36-Jährige Hauptbeschuldigte sein Auto trotz entzogenen Führerscheins mit 214 km/h auf der Autobahn und 124 km/h durchs Ortsgebiet gelenkt hat. Der von ihm benutzte Pkw wurde Anfang September in Ottensheim offensichtlich vorsätzlich in der Donau versenkt.
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