Polizei hob zwei Drogenringe aus – zehn Personen in Haft
Der Kriminaldienst des Bezirkspolizeikommandos Vöcklabruck (KKD) konnte in Schardenberg (Bezirk Schärding) und Schörfling am Attersee (Bezirk Vöcklabruck) mehrere Verdächtige wegen Suchtgifthandels im großen Stil festnehmen. Die Sache hatte sich bereits im April ereignet, wurde von der Polizei aber erst jetzt öffentlich gemacht.
SCHARDENBERG, SCHÖRFLING. Im März hatte die Polizei davon Wind bekommen, dass ein 24-Jähriger aus dem Bezirk Vöcklabruck über einen 30-jährigen Deutschen, der in seiner Heimat im Gefängnis saß und nur am Wochenende Haftausgang hat, ein Kilogramm Kokain zum Verkauf anbietet. Über einen verdeckten Ermittler wurde der Kontakt hergestellt. Bei der geplanten Übergabe am 6. April in Schardenberg klickten die Handschellen. Neben dem 24-Jährigen und dem 30-Jährigen wurden auch noch zwei 27-jährige Deutsche verhaftet, die offensichtlich als Aufpasser mitgekommen waren. Beim Zugriff stellte die Polizei ein Kilo hochwertiges Kokain mit einem Straßenverkaufswert von 100.000 Euro sicher. Alle vier Festgenommenen wurden in die Justizanstalt Ried im Innkreis eingeliefert.
Festnahme an der Autobahn
Noch während der Einvernahmen im ersten Fall wurden die Ermittler auf einen zweiten Drogenring aufmerksam. Im Visier war ein 60-jähriger Salzburger, gegen den schon seit einigen Wochen Erhebungen geführt wurden und der sich auf den Weg nach Wien machte. Bei dem Pensionisten war bekannt, dass er größere Mengen Suchtgift für eine Tätergruppierung bunkert. In Wien kam es zum Treffen mit einem 44-Jährigen aus dem Bezirk Vöcklabruck – laut Polizei der mutmaßliche Haupttäter. Auf der Rückreise wurde das Duo bei der Autobahnabfahrt in Schörfling angehalten. Bei der Durchsuchung fanden die Polizisten im Kofferraum des Wagens acht Kilogramm Cannabis mit einem Straßenverkaufswert von 80.000 Euro. Die Beamten stellten die Drogen sicher und nahmen die beiden fest, in weiterer Folge auch noch vier Komplizen.
25 Kilo Cannabis transportiert
"Der 60-Jährige aus Salzburg legte ein umfangreiches Geständnis ab und gab an, er habe seit Sommer 2017 im Auftrag des 44-Jährigen bei mehreren Beschaffungsfahrten cirka 25 Kilo Cannabis von Wien nach Seewalchen transportiert und dafür Geld erhalten", berichtet die Polizei. Nach Abschluss der Erhebungen könne nun davon ausgegangen werden, dass im selben Zeitraum vom 44-Jährigen bei mehreren Lieferungen mindestens insgesamt auch drei Kilo hochwertiges Kokain mit einem Straßenverkaufswert von 300.000 Euro von Holland nach Österreich geschmuggelt und verkauft wurden. Insgesamt konnten bislang noch weitere 30 Abnehmer und Endkonsumenten ausgeforscht werden.
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