Öffnung nach Corona-Krise
Stadt Vöcklabruck am Weg zurück in Normalität
Nach dem Lockdown erarbeiten sich in Vöcklabruck die städtischen Einrichtungen Zug um Zug ihre Öffnung.
VÖCKLABRUCK. Das Seniorenheim war eine der ersten Einrichtungen der Stadt, die wegen des Corona-Virus geschlossen werden musste. „Der erzwungene Abstand zu geliebten Menschen war für viele Betroffene schmerzhaft und beklemmend", resümiert Bürgermeister Herbert Brunsteiner. Sowohl den Bewohnern und ihren Angehörigen als auch den Mitarbeitern wurde extrem viel abverlangt.
Erst nach rund sieben Wochen konnten vorsichtige Schritte in Richtung Öffnung gesetzt werden – nach den „Gesprächen über den Zaun" wurde in einem Saal ein Besucherbereich eingerichtet. „Die Corona-Krise hat jedenfalls tiefe Spuren im Seniorenheim hinterlassen“, so Brunsteiner. Beim Positiven wäre zuallererst die "Crew" im Haus zu nennen, die mit unzähligen Gesprächen, Telefonaten und Diskussionen den Betrieb am Laufen gehalten habe.
"Lohn" für bisherige Mühen
Ausgänge sind für die Heimbewohner jetzt wieder ohne größere Hürden möglich. Sie können auch von ihren Angehörigen abgeholt oder beim Spazierengehen begleitet werden. Für das Team im Seniorenheim bedeutet das noch immer erheblichen Mehraufwand für Unterweisungen, Dokumentation und die begleitenden Sicherheitsmaßnahmen. Der "Lohn" für die bisherigen Mühen: keine Covid-19-Infektion im städtischen Seniorenheim.
Anonyme Anrufe bei Polizei
Die Aufgabe der Stadtpolizei war nicht immer einfach: präsent sein und die strengen Schutzmaßnahmen kommunizieren und auch überwachen. Hinzu kamen noch die Anrufe „besorgter Bürger“, die anonym „Covid-19-Sünden“ ihrer Mitbürger melden wollten. Nicht einfach ist es jetzt vor dem Schulbereich: Die Eltern bringen ihre Kinder mit dem Fahrzeug bis zur Schultür. Die Folgen: erhöhtes Verkehrsaufkommen, Staus und Missachtung der Fahrverbote.
Einfallsreichtum bewies in der Corona-Krise die Stadtbibliothek. 1.145 Entlehnungen und Rückgaben wurden über ein Fenster erledigt. Onlinekatalog und Entlehnung von E-Medien über die "Onleihe Media2go" werden mehr nachgefragt.
Auch die Kinder sind zurück
Alle städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen, die Kindergärten, Horte und auch die Krabbelstube waren trotz Corona-Krise geöffnet. Mit den schrittweisen Lockerungen der Schutzmaßnahmen der Bundesregierung kommen auch wieder mehr Kinder. Besuchten bis nach Ostern nur mehr fünf oder sechs Kinder die Kindergärten, so kamen ab Mitte April bereits wieder zwischen zehn und 20 Kinder. Derzeit werden in den Kindergärten Gruppen mit um die 15 Kinder betreut. Die Krabbelstube war bis nach Ostern leer. Jetzt sind die "Zwerge" zurück. Anders in den Horten: Seit der Rückkehr zum Schulbetrieb wurde mehr als die Hälfte der Kinder von den Horten abgemeldet.
Besorgungsnotdienst bleibt
Der Besorgungsnotdienst, den Stadtmarketing und Stadtgemeinde gestartet haben, hat an die 100 Vöcklabrucker Hilfe gebracht. Fast genau so viele freiwillige Helfer haben vor allem Einkäufe erledigt. Das Gros der Hilfe erbrachte eine Handvoll Freiwilliger – Christoph Stangl, Sarah Anna Lothring, Christine und Marlene Schön sowie Anita Leitner.
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