Bezirk Vöcklabruck
Starker Rückgang der Kriminalität
Die Zahl der Strafdelikte hat im Bezirk abgenommen, doch Corona brachte viele neue Aufgaben für die Polizei.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. BEZIRK VÖCKLABRUCK. In der Bilanz der Polizei über das vergangene Jahr hat die Corona-Krise deutlich ihre Spuren hinterlassen. 2020 gab es in ganz Oberösterreich um 7,6 Prozent weniger Straftaten als im Vergleichszeitraum 2019. Unter anderem gingen Einbrüche stark zurück, und im ganzen Bundesland wurden die wenigsten Verkehrstoten der letzten Jahrzehnte verzeichnet. "Die Leistungen der Polizei im Verkehrswesen und in der Kriminalitätsbekämpfung freuen uns natürlich. Dies ist aber auch schon das einzig Positive an der Corona-Pandemie", merkt Landespolizeidirektor Andreas Pilsl an. Im Bezirk Vöcklabruck schrumpfte die Kriminalität fast doppelt so stark wie im Landesschnitt. Mit insgesamt 4.028 angezeigten Straftaten gab es hier 2020 um 14,6 Prozent weniger Verbrechen als noch im Jahr davor.
Neue Aufgaben
Trotz dieser Entwicklung war das "Corona-Jahr" nicht gerade einfach für die Polizei. "Diese Krise hat uns vor Aufgaben gestellt, die wir vorher so noch nicht kannten", erzählt Hermann Krenn, der derzeit das Berzirkspolizeikommando Vöcklabruck leitet. Die Beamten standen plötzlich vor zahlreichen Aufgaben, bei denen die Rechtssprechung oftmals alles andere als klar war. "Deshalb mussten wir viel Fingerspitzengefühl beweisen, egal ob beim Contact-Tracing, den Quarantänekontrollen oder bei etwaigen Demonstrationen. Vöcklabruck ist auch der einzige Bezirk, in dem kein Organmandat verteilt wurde. Wir haben immer versucht, auf die Bürger einzugehen und das Gespräch zu suchen", so Krenn.
Drogen und "Cybercrime"
"In Vöcklabruck stagniert die Suchtgiftkriminalität auf hohem Niveau. Aber nicht, weil es ein Problembezirk ist, sondern weil wir sehr hart dafür arbeiten, um Suchtgifthändlern das Handwerk zu legen", erklärt Gerhard Lenzeder vom Kriminalreferat. Einbrüche gingen zwar stark zurück, doch Betrug per Telefon oder im Internet floriert in der Krise. "Die verstärkten Grenzkontrollen und der Lockdown haben Einbrechern das Leben schwer gemacht. Da die Menschen aber immer mehr online einkaufen, ist die Cyberkriminalität auf dem Vormarsch", so Lenzeder. Ein weiteres Thema, das die Beamten während der Krise beschäftigte, war die häusliche Gewalt. Auch hier wurde ein Anstieg verzeichnet: "Beengte Wohnverhältnisse in Verbindung mit den andauernden Lockdowns haben dazu beigetragen", erklärt Krenn. Durch die Corona-Pandemie kamen zahlreiche ungewohnte Aufgaben auf die Polizisten zu. Covid-19-Infektionen legten teilweise ganze Dienststellen lahm und auch die Terrorlage nach dem Anschlag in Wien kostete viele Ressourcen. Ebenso mussten auch einige Streifen aus Vöcklabruck zum Grenzschutz in den Bezirk Braunau ausrücken. "Insgesamt haben wir die Lage aber gut bewältigt", so Krenn.
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