Gute Noten
Wälder im Bezirk Vöcklabruck werden klimafit
Die Jagdgebiete im Bezirk Vöcklabruck wurden in den vergangenen Wochen von Vertretern des Forstdienstes der BH Vöcklabruck gemeinsam mit den jeweiligen Jagdverantwortlichen und Vertretern der Grundbesitzer erkundet. Die Beurteilung des Forstdienstes fiel dabei sehr positiv aus. Von 100 Jagdgebieten erhielten 84 die Bestnote.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Der Anlass der Erkundungen war die Erstellung der behördlich vorgeschriebenen Abschusspläne für Rehe, und dort, wo sie vorkommen, für Hirsche (Rotwild) und Gämse. "Vereinfacht gesagt müssen dort, wo zu viele junge Bäume von diesen Wildtieren verbissen werden, auch mehr erlegt werden, um eine gute Waldentwicklung zu ermöglichen", erklärt Anton Helmberger, Bezirksjägermeister von Vöcklabruck und Bürgermeister von Rutzenham.
Bestnoten für unsere Wälder
Die heurigen forstdienstlichen Beurteilungen zeigen, dass Vöcklabrucks Wälder auf einem guten Weg in die Zukunft sind: 84 von 100 Jagdgebieten erhielten die Bestnote 1, 15-mal gab es einen Zweier und nur ein Jagdgebiet erhielt die Note 3. Mit der hohen Abschussplanerfüllung von 105 Prozent (6.901 Stück Rehwild) trug die Jägerschaft auch viel zu diesem Ergebnis bei. "Doch die Abschusshöhe ist dabei nicht allein ausschlaggebend. Es muss durch ein korrekt ausgeübtes jagdliches Handwerk sehr stark auf die Alters- und Sozialstruktur in den Lebensgemeinschaften der Wildbestände geachtet werden", so Helmberger. Wichtig sei etwa, nur wenige mittelalte und erfahrene Tiere, dafür vermehrt junge und alte Stücke zu erlegen. So erreiche man einen gesunden und widerstandsfähigen Wildbestand mit einer zukunftssicheren Altersstruktur. Genau diesen Zustand wollen die Verantwortlichen erhalten, denn erfahrene und gesunde Tiere richten weniger Schäden an als unerfahrene. Durch die richtige Bejagung soll der Bestand auf einem wirtschaftlich und ökologisch verträglichen Niveau gehalten werden.
Was kann man selbst beitragen?
Für zahlreiche Naturliebhaber sind unsere Wälder wichtige Gebiete, wo sie Ruhe finden und Kraft tanken können – egal ob beim Spazieren, Langlaufen, Joggen, Reiten oder einer Radausfahrt. Der Bezirksjägermeister ruft dazu auf, dabei nicht nur an sich selbst, sondern auch an die Tiere zu denken: „Ob Amsel, Rebhuhn, Hase, Fuchs oder Reh, alle Wildtiere reagieren auf Störungen sehr empfindlich. Vor allem jetzt im Frühjahr kommt mit der Aufzuchtzeit der Jungtiere eine besonders herausfordernde Zeit auf die Wild-Mamas zu. Die meisten Rehkitze erblicken zum Beispiel im Mai und Juni das Licht der Welt. Aus Angst vor Fressfeinden nähert sich die Reh-Mama in den ersten Wochen nur ein oder zweimal am Tag dem Kitz und säugt es.“
Auf den Wegen bleiben
Für einen Waldausflug gibt es daher ganz einfache Regeln, an die sich die Besucher halten sollten: "Bleiben Sie auf Wegen und Routen, berühren sie unter keinen Umständen Jungtiere wie Rehkitze oder kleine Hasen und meiden Sie Ruheplätze des Wildes – gerade in der Frühlingszeit", erklärt Helmberger. Denn Wildtiere sind intelligenter, als viele vielleicht vermuten. Sie finden sich mit Störungen ab, wenn für sie Raum und Zeit vorhersagbar sind. Studien belegen eindrucksvoll, wie Rehe vor Menschen, die sich an Wege halten, erst bei einer Annäherung von wenigen dutzend Metern fliehen. Zu Schreckreaktionen und kräfteraubenden Fluchten kommt es dagegen bei querfeldein Läufern und Fahrern, von denen die Wildtiere mitten im Wald und fernab bekannter Wege überrascht werden.
"Genießen wir gemeinsam die Natur, in gutem Zusammenleben, auch mit unseren Wildtieren. So kann jeder das Seine zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen", so Anton Helmberger abschließend.
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