Würfelspielgemeinde Frankenburg
Würfelspielsaison 2021 fällt aus
Erstmals seit fast 70 Jahren wird in Frankenburg in einem "ungeraden Jahr" nicht ums Leben gewürfelt. Das bekannte historische Schauspiel fällt heuer der Corona-Pandemie zum Opfer.
FRANKENBURG. "Mit der neuen flexiblen Bestuhlung hätten wir Hygienevorschriften und Abstandsregeln für das Publikum wahrscheinlich gut umsetzen können. Aber wir haben kein Konzept gefunden, wie wir die Massenszenen auf der Bühne pandemiegerecht organisieren sollen", bekennt Michael Neudorfer, der Obmann der Frankenburger Würfelspielgemeinde. Ursprünglich sei man bei der Planung von der Durchimpfung der gesamten Bevölkerung bis zum Sommeranfang ausgegangen. Das gehe sich aber sicher nicht aus. "Deswegen ist uns nichts anderes übrig geblieben als die Absage", sagt Neudorfer. Denn es wäre schlicht unmöglich, bei 500 Mitwirkenden für die Einhaltung sämtlicher Hygienevorschriften zu garantieren. Dazu kämen noch die beengten Verhältnisse in den Umkleideräumlichkeiten. Neudorfer: "Ein einziger Infektionsfall in der Spielerschaft wäre schon ein Horrorszenario. Schicken wir dann alle 500 Darsteller in Quarantäne?"
Risiken vermeiden
Schon allein aus diesem Grund hat sich der Vereinsvorstand einstimmig dafür ausgesprochen, keinerlei Risiko einzugehen - auch kein finanzielles: In den kommenden Wochen hätte die kostenintensive Bewerbung der Spielsaison anlaufen sollen. "Bei einer später notwendig gewordenen Absage wäre dieses Geld zum Fenster hinausgeschmissen gewesen", so Neudorfer.
Die Würfelspielgemeinde befindet sich im Gegensatz zu vielen anderen Kulturstätten in der komfortablen Situation, keine Spielstätte erhalten zu müssen und keine laufenden Kosten zu haben. Deshalb erwachsen ihr durch die Absage auch keine finanziellen Nachteile.
Zwei Szenarien
Wie es mit dem Frankenburger Würfelspiel weitergeht, hat der Vereinsvorstand noch nicht diskutiert. Ob man turnusgemäß erst 2023 wieder spiele oder die heurige Saison 2022 nachhole und dann auf die "geraden Jahre" umsteigt, wollen die Frankenburger erst im Laufe dieses Jahres entscheiden.
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