Neues Leben für alte Gemäuer
Im Bezirk werden immer wieder Villen und Schlösser verkauft. Daraus ergeben sich auch Chancen.
BEZIRK (rab). Wenn Luxusimmobilien ihren Besitzer wechseln, geschieht dies meist hinter verschlossener Tür. Hin und wieder kommt jedoch ein Millionen-Deal an die Öffentlichkeit und sorgt für großes Aufsehen – so zum Beispiel der Grundstücksverkauf am Attersee vergangene Woche (siehe "Zur Sache").
Doch auch in Frankenburg wechselte erst kürzlich eine außergewöhnliche Immobilie den Besitzer. Christian Limbeck-Lillienau verkaufte im Herbst das geschichtsträchtige Schloss Frein an die Green Finance GmbH. Kurz davor überlegte noch die Gemeinde Frankenburg, das Schloss für die geplante Landesausstellung zu erwerben. Dann wurde die Ausstellung jedoch abgesagt. "Nur wenige Tage nach der Absage war zum Glück bereits ein Käufer gefunden", freut sich Bürgermeister Johann Baumann. "Für uns war es wichtig, dass das Schloss am Ortseingang saniert wird."
Umfangreiche Sanierung
Die Green Finance GmbH plant nun, acht große Familienwohnungen und vier Büros im Schloss einzurichten. "Sobald wir die Bewilligung haben, beginnen wir mit der umfangreichen Sanierung in Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt. Wenn alles nach Plan läuft, sind wir im Sommer fertig", erzählt Geschäftsführer Christian Schauer. Er investiert einen mittleren siebenstelligen Betrag in das Gebäude und legt dabei großen Wert auf Nachhaltigkeit.
Gemeinsam mit dem Naturschutzbund will Schauer den Dachboden erhalten, wo bis zu 1.800 Fledermäuse leben und auch brüten. Zudem tritt die Green Finance GmbH einen Teil des Grundstückes kostenlos an die Gemeinde ab, damit eine Lücke im Gehsteig geschlossen werden kann. Auch das Goldbachl neben dem Schloss soll renaturiert werden und neben dem Schloss ist ein öffentlicher Spielplatz geplant.
Schloss mit Museum
Noch zu haben ist das Schloss Walchen. Nachdem die Besitzerin im Sommer 2016 Insolvenz angemeldet hatte, versucht der Linzer Anwalt Rudolf Mitterlehner nun als Masseverwalter die Liegenschaft zu veräußern. "Es ist ein sehr schönes Objekt, das man keinesfalls verschleudern sollte", betont Mitterlehner.
Den Wert des Schlosses verrät er nur ernsthaften Interessenten. "Er gibt Interessenten unterschiedlichster Art, Schaulustige sieben wir jedoch gleich aus." Auch die Ideen für das Schloss seien recht verschieden: "Es gibt Leute, die es für die private Nutzung kaufen möchten. Andere wollen es für Veranstaltungen oder als Hotel nutzen."
Zum Anwesen zählt auch das ehemals sehr beliebte Kinderweltmuseum. Es ist derzeit geschlossen. "Es gibt Bemühungen, jemanden zu finden, der das Museum weiterführt", sagt der Masseverwalter. "Notfalls kann man die Sammlung auch woanders hinbringen oder in ein anderes Museum eingliedern. Sie sollte jedoch beisammen bleiben."
Zur Sache
In der Ortschaft Burgau am Attersee wurde bereits im Sommer 2017 ein 29.000 Quadratmeter großes Grundstück verkauft, berichtete der "Gewinn" vergangene Woche.
Um 18 Millionen Euro soll eine Kremser Immobilienfirma die Liegenschaft vom inzwischen verstorbenen Milliardär Gerhard Andlinger erworben haben.
Auf dem Grundstück befanden sich einst das Hotel Burgau und ein Campingplatz. Zuletzt war es Teil des Parks um die "Villa Campeau".
In die Schlagzeilen kam das Anwesen des Milliardärs vor zehn Jahren, als dieser die Bundesstraße verlegen ließ.
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