Corona-Krise
Maske auf und durch

Alexandra Fuchsbichler fährt nach Ende der Krise ans Meer. | Foto: KK
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Wie haben Sie das letzte Jahr erlebt?
Sabine Wittmann: Nach einem durchwegs positiven Start ins Jahr 2020 erwischte uns die Covid-19-Pandemie Ende Februar sehr hart. Aufträge fielen aus, wir waren gezwungen sechs Vorarbeiterinnen im Bereich der Reinigung in Kurzarbeit zu schicken. Ab dem Frühjahr bis Ende Oktober konnten wir alle Aufträge erfüllen, bis uns der nächste Lockdown traf. Das Jahr war für alle sehr kräfteraubend und die Nerven lagen teilweise blank.
Alexandra Fuchsbichler: Das Jahr 2020 war ein Jahr wie noch keines zuvor. Mit dem 13. März hat sich das Leben in unserer Apotheke total verändert. Wir haben trotz Stress und vieler besonderen Herausforderungen gelernt, mit dem Thema Covid 19 umzugehen und schnell und effizient auf die fast täglich neu auftretenden Themen zu reagieren.
Andrea Kiegerl: Das Jahr 2020 war sehr turbulent, es war für mich persönlich das (heraus)fordernste Jahr überhaupt. Rückblickend ein sehr lehrreiches Jahr, das heißt Komfortzone verlassen, nach neuen Ideen suchen müssen. Der Leitspruch für 2020 war: Maske auf und durch. Auch die Erkenntnis, dass wir alle im selben Boot sitzen, nur gemeinsam. können wir bestehen und diese Krise überwinden.
Maria Strommer: Frauen, die vorrangig in systemrelevanten Berufsfeldern tätig sind, waren in der Corona-Krise besonders gefordert, besonders im Zusammenhang mit Homeschooling. Gleichzeitig sind sie auch mit fortschreitender Dauer der Pandemie stärker von der Arbeitslosigkeit betroffen als Männer.

Sehen Sie auch etwas Positives in der Kreise? Welche Chancen ergaben sich daraus?
Strommer: Das Bewusstsein für und die Bedeutung von regionalen Wirtschaftskreisläufen und regionalen Produkten sind gestiegen, daraus ergeben sich Chancen, vor allem für kleinere Unternemen. Wir freuen uns, dass viele ältere Menschen den digitalen Raum mit uns gemeinsam entdeckt haben.
Kiegerl: Kreativität und Erfindergeist wurden befeuert. Man denke an unsere Stoffmasken, die im Lockdown kreiert und über neue Vertriebswege verkauft wurden. Ich hatte mehr Zeit zur Verfügung und konnte neue Ideen rund ums Lipizzanerdirndl umsetzen. Für die Hochzeitskollektion sind frische und moderne Brautdirndl entstanden.
Fuchsbichler: Der Zusammenhalt im Team, die gemeinsamen Lösungen, das alles war sehr positiv. Persönlich habe ich gelernt, mehr auf die kleinen Dinge zu achten und ich nehme mir bewusst Zeit, um den Kopf frei zu bekommen.
Wittmann: Der Umweltfaktor. Durch die Krise konnte sich die Natur erholen, Online-Konferenzen ersetzten Geschäftsreisen. Es hat sich gezeigt, wie wichtig es im Handel wäre, auf Online-Shops zu setzen. Ich habe erkannt, wie effizient und produktiv das Arbeiten im Home-Office sein kann. Erkennen konnte man auch, welch wichtige Rolle Frauen in unserer Gesellschaft spielen.

Welche Dinge haben Sie in der Corona-Krise gelernt, mehr wert zu schätzen?
Wittmann: In jedem Fall die Familie, den Partner und Freunde. Ebenso das Leben am Land und die schönen Stunden mit unserem Hund. Auch die gute Zusammenarbeit mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und die gute Kommunikation, hier trennt sich einfach die Spreu vom Weizen und man erkennt loyale und gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und das Wichtigste - die Gesundheit.
Strommer: Als Organisation steht für uns die Begegnung mit Menschen im Zentrum. Obwohl wir sehr viel in den digitalen Raum verlagern konnten, werden wir zukünftig die realen Begegnungen noch mehr wertschätzen.
Fuchsbichler: Ich glaube, ich war immer schon jemand, der Dinge wertschätzt. Aber vielleicht merkt man in Zeiten des Lockdowns noch mehr, wer die echten Freunde sind. Da kann ein Zoom-Treffen schon eine wirkliche Bereicherung sein.
Kiegerl: Als erstes natürlich die Gesundheit. Nicht nur, dass ich selbst körperlich und psychisch gesund bin, sondern auch meine Familie und meine Mitarbeiter. Des Weiteren schätze ich auch das Verantwortungsbewusstsein, den Zusammenhalt und die Flexibilität in meinem Umfeld sehr. alle halten zusammen, sind diszipliniert und tragen Maßnahmen mit; dafür bin ich sehr dankbar.

Was werden Sie als Erstes tun, wenn die Normalität zurückkehrt?
3. Kiegerl: Aufatmen, essen und was trinken gehen, einen Kurzurlaub machen, auf ein Konzert gehen, mit meinem Lieblingsmensch im Gastgarten sitzen, Geburtstage feiern und die Lebensfreude neu entdecken. Und ich werde froh sein, wenn wieder mehr Kunden ins Geschäft kommen und für Anlässe Schönes zum Anziehen brauchen.
Wittmann: Alle wieder umarmen, feiern und in jedem Fall ans Meer fahren.
Strommer: Wir freuen uns darauf, dass unsere Teamsitzungen und die Workshops mit unseren Kundinnen und Kunden dann auch wieder in unseren akzente-Räumlichkeiten stattfinden dürfen.
Fuchsbichler: Ich freue mich auf eine Fahrt ans Meer!
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