Innenstadt Voitsberg
Beim Hauptplatz-Verkehr scheiden sich die Geister
Der Verein "Innenstadt.Voitsberg" lud zu einer Info-Veranstaltung ins Gasthaus Merta, um über Entwicklungen zur Hauptplatz-Erneuerung zu berichten. Laut Bürgermeister Bernd Osprian ist das Bundesdenkmalamt am Zug, damit die Mariensäule verlegt werden kann, um einen großen Kreisverkehr zu installieren.
VOITSBERG. Mehr als 50 Personen fanden sich im Gasthaus Merta ein, um die neuesten Informationen vom und über den Verein "Innenstadt.Voitsberg" zu hören. Kernpunkt ist die Erneuerung des Voitsberger Hauptplatzes, wo vor drei Jahren mit einem Workshop des Planungsbüros "nonconform" ein Prozess in Gang gesetzt und in Folge der Innenstadt-Verein gegründet wurde.
Großer Kreisverkehr geplant
Obmann Harald Sticher und sein Vorstandsteam machten schnell klar, dass sie mit den grundlegenden Plänen der Stadtgemeinde Voitsberg rund um Bürgermeister Bernd Osprian nicht konform gehen. Laut dem Verkehrsplanungsbüro Rauer, das von der Stadt für die Hauptplatzerneuerung beauftragt wurde, soll ein großer Kreisverkehr mit rund 25 Metern Durchmesser mitten am Hauptplatz für Verkehrsberuhigung sorgen.
Verkehrsberuhigter Hauptplatz
Der Verein ließ ebenfalls eine Expertise für den Hauptplatzverkehr erstellen und kam zum Schluss, dass man für einen lebenswerten Hauptplatz eine andere Denkweise an den Tag legen müsse. Im Klartext: Sticher und Co. wünschen sich, dass der Großteil des Verkehrs - immerhin rauschen bis zu 12.000 Fahrzeuge täglich über den Hauptplatz - nicht über den Hauptplatz, sondern über andere Wege wie die Arnsteinstraße führen sollte.
Denn in der Kreisverkehrs-Variante wäre auch der Radverkehr nicht genügend berücksichtigt worden. "Wir wünschen uns eine komplette Neugestaltung des Hauptplatzes, welche die zukünftigen Mobilitätsveränderung der Bevölkerung berücksichtigt", so Stichers Stellvertreter Georg Kerschbaumer.
Beide betonten den wertschätzenden Umgang zwischen Verein und Stadt, stellten aber fest, dass man in den letzten drei Jahren nicht wirklich weitergekommen wäre. Osprian wiederum warb für die Kreisverkehrslösung. Die Herausforderung ist derzeit die Verlegung der Mariensäule, nachdem das Bundesdenkmalamt die erste Variante abgelehnt hatte.
Inzwischen bekam die Stadt von Historiker Ernst Lasnik und Generalvikar Erich Linhardt von der Diözese Graz-Seckau grünes Licht, daher gibt es Ende September nochmals ein Gespräch mit dem Bundesdenkmalamt.
Förderprojekt auf Schiene
Was sonst noch läuft: Es wurde bereits ein Konzept für die Oberflächenentwässerung des Hauptplatzes bei Starkregen erstellt und ein Radverkehrskonzept für den gesamten Kernraum steht in den Startlöchern, ab 2023 wird mit der Umsetzung begonnen. Die Häuser Hauptplatz 3 und 4 werden im Oktober abgerissen, da entstehen ein Begegnungszentrum und eine Tagesbetreuungsstätte für Seniorinnen und Senioren.
Gemeinsam mit dem Verein "Innenstadt.Voitsberg" setzt die Stadtgemeinde ein Förder-Projekt auf, um Immobilienbesitzerinnen und - besitzer im Zentrum zu beraten, wie sie ihre Immobilie entwickeln können. Ein digitaler Bestandsplan und die Zustandserhebung der Baustruktur haben für den Verein oberste Priorität.
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