Forschung Primaresburg Maria Lankowitz
Dem Geheimnis der Primaresburg auf der Spur

Prof. Ernst Lasnik, Bgm. Kurt Riemer, Iris Koch und Levente Horvath sorgten für einen interessanten Vortrag. | Foto: Renate Sabathi
  • Prof. Ernst Lasnik, Bgm. Kurt Riemer, Iris Koch und Levente Horvath sorgten für einen interessanten Vortrag.
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Zur Präsentation der neuesten Forschungserkenntnisse lud Bgm. Kurt Riemer ins JUFA-Hotel in Maria Lankowitz .
Der gut besuchte Saal zeigte von dem großen Interesse über die Ergebnisse der umfangreichen Grabungsaktion.
Am Franziskanerkogel in Maria Lankowitz befand sich die Ausgrabungsstätte eines der ältesten Herrschaftssitze der Steiermark - die Primaresburg. Sie dürfte bereits im 10. Jahrhundert errichtet worden sein, kam dann an die Eppensteiner und wurde um 1065 erstmals urkundlich genannt.
Erste Ausgrabungen fanden zwischen 1984 und 1986 unter der Leitung von Diether Kramer statt. Vor drei Jahren wurden diese durch die Universität Graz wieder aufgenommen.
Mit den Archäologen Iris Koch und Levente Horvath und den Archäologiestudenten der Karl-Franzens- Universität Graz wurden im Rahmen von Lehrveranstaltungen nach weiteren Befunden zur Erforschung gesucht. Stets beratend zur Seite Prof. Ernst Lasnik, der bereits bei den letzten Forschungsarbeiten mitgewirkt hatte.
Zu den bisher ausgegrabenen Fundstücken zählen Keramikstücke, Tierknochen, eine römische Münze, ein Würfel aus Knochen sowie ein gotischer Schlüssel der Burg. Lasnik berichtete auch von einem Gewichtssatz, einer Feinwaage und einer Fibel.
Untersucht wurden von 2020 bis 2023 mehrere Bereiche der Kernburg am Gipfelplateau.
Im Rahmen dieser Präsentation wurden die Ergebnisse der letzten Grabungskampagnen zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt.
Es gab keine Befunde vor dem Spätmittelalter, Früh- oder Hochmittelalter in der Kernburg. Durch mehrere Grabungen war das Material derart überlagert, dass keine genaue Zuordnung möglich war.
Alle bisher erfassten Mauern zeigten von einem Neubau im späten 13. und frühen 14. Jahrhundert. Neue Details zu den Mauerbefunden ließen dabei viele Fragen offen.
Es fanden sich auch Hinweise auf ein Brandereignis im Westen der Kernburg am Ende der Nutzung. Auch konnten keine Hinweise auf eine Erneuerung im 15. Jahrhundert unter den Gradnern gefunden werden.
Vermutet wird auch, dass später Material der Burg für den Bau des Schlosses Maria Lankowitz verwendet wurde.
Die riesigen Löcher der Forschungsstätte wurden aus Sicherheitsgründen für Wanderer wieder gefüllt. Auswertungen aller Funde und Fotos werden an der Universität weiter bearbeitet.

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