Leserbrief
Der kollektive Wahnsinn im Bezirk

- Die Trasse der neuen LB70 ist schon länger fertig, bei der Umsetzung hakt es weiterhin.
- Foto: KK
- hochgeladen von Harald Almer
Karl-Heinz Müller zum Ausbau der LB70.
Nach nun mehr als 30 Jahren „intensiver“ Verhandlungen zum Ausbau der LB70 und der Anbindung an die A2 gibt es nach wie vor keine Fortschritte, keine Details und schon gar keine Lösung. Es gibt selbstredend auch keinen Termin zum Baubeginn, geschweige denn dessen Fertigstellung.
Fast unlösbare Hürde
Wie schnell die einzige (mit Verlaub „bescheidene“) Verbindung zur Autobahn durch Baustellen und Wetterschäden zur fast schon unlösbaren Hürde werden erleben wir die letzten Jahre schon intensiver als zuvor. Die allgegenwärtigen Frostschäden-Fleckerlteppich-Baustellen und die Tunnelsanierung sind ja schon fast zum Alltag geworden. Wenn ein Tunnel-Neubau, der 3x so lang wie die Unterflurtrasse Voitsberg ist, in nicht mal einem Jahr Bauzeit fertiggestellt wurde, entzieht sich der zeitliche Mehraufwand für die Sanierung allerdings meiner Logik. Aber das soll hier kein Thema mehr sein… es ist ja bald „traurige“ Geschichte. Wir können allerdings von Glück reden, dass bei der Sperre im November 2019 zwischen Krottendorf und der A2 „nur“ ein paar Bäume umgefallen sind und ein paar mehr geschlägert werden mussten. Man stelle sich vor es hätte eine Hangrutschung gegeben bei der eventuell auch noch die Straße beschädigt worden wäre. Daraus resultierende mindestens wochen- oder monatelange Sperre der B70 würde nicht nur eine weitere Erschwernis für Pendler, sondern auch massive Probleme für die Wirtschaft im Bezirk nach sich ziehen.
Ausweichen nicht umsetzbar
In Zeiten des „allgemeinen Klimanotstandes“ (man kann dazu stehen wie man will) ist selbst ein Ausweichen auf öffentliche Verkehrsmittel nicht umsetzbar, denn die GKB hätte weder die Kapazität an Fahrzeugen noch die Möglichkeit die zeitliche Taktung den Anforderungen entsprechend zu ändern. Ganz abgesehen davon daß es bei weitem nicht genügend Parkmöglichkeiten an Bus/Bahn-Haltestellen gibt um die Öffis mehrheitlich zu nutzen. Dies ist natürlich nur meine Einschätzung; die GKB kann mich gerne eines Besseren belehren.
Das nun allerdings immer mehr Geschwindigkeitsbeschränkungen und sonstige Maßnahmen eingeführt worden sind und weiter werden (Autobahnzubringer Mooskirchen) die den Verkehrsfluss immer weiter schwächen und ins Stocken bringen und mich als Tagespendler zwischen Köflach und Graz immer weiter belasten, ist es mir ein Bedürfnis zu sagen „ES REICHT!!!“.
Massive Temporeduzierung
Tempo 30 km/h in Köflach…in Voitsberg bald 20 km/h, 60 km/h in Rosental wegen der angeblich hohen Unfallrate (die resultiert wahrscheinlich nicht aus Tempo 70, sondern eher aus dem Umbau von Ampel auf Kreisverkehr mit 2-spuriger Straße und der Drängerei der uneinsichtigen Rechts-Vorfahrer), 80 bzw. 70 km/h in den Kremser-Reihen (eine 2-spurige Straße ohne Gegenverkehr) ebenfalls wegen der angeblich hohen Unfallrate (naja, wenn sich im Winter nach nächtlichem Schneefall bis 18 Uhr am Folgetag kein Schneeräumfahrzeug dorthin „verirrt“ braucht man sich nicht zu wundern), ansonsten ist die LB70 ja schon namensgebend was die Geschwindigkeitsbeschränkung von 70 km/h auf der restlichen Strecke betrifft. Und nun auch noch Tempo 80 am Autobahnzubringer Mooskirchen!
Schlechter Scherz
Werte Asfinag, ihre Verkehrssicherheitsuntersuchung in allen Ehren, aber die hier präsentierte Lösung kann doch wohl nur ein schlechter Scherz sein…oder ist das wieder nur ein Baustein im Masterplan um uns Privatpersonen die PKWs wegzunehmen…ganz im Sinne des Klimaschutzes versteht sich! Ich hätte eine Lösung die weder Pendler, Touristen und schon gar keine Spediteure verärgern und die weder eine Sperre oder Baustelle benötigt und schon gar keine hunderttausende Euro kosten würde.
Hängt einfach das Vorrang-Geben-Schild vom Zubringer von Graz kommend auf die andere Seite zum Zubringer von Klagenfurt kommend und die Sache ist in 10-20 Minuten erledigt und alle sind zufrieden.
Die paar wenige Fahrzeuge die von Klagenfurt kommend in die Einmündung fahren stehen in keiner Relation zu den tausenden Fahrzeugen die von Graz kommend hier einfahren.
Aber wahrscheinlich werden jetzt die Wogen hochgehen, wie ich mir anmaßen kann, die Kompetenz und die Fachausbildung der Asfinag mit solch einer simplen Lösung in Frage zu stellen…aber genau das tue ich…ich stelle die fachliche Kompetenz und die Absichten all derer in Frage, die uns das Autofahrer-Leben immer schwerer machen!
Noch ein Satz am Ende…entgegen der Meinung in Regierungs- bzw. Politikerkreisen verwenden wir Bürgen den privaten PKW nicht als Vergnügungs-Gegenstand, sondern als Fortbewegungsmittel um zu unserem Arbeitsplatz zu kommen und unserer Verpflichtung Arbeiten zu müssen nachzukommen damit wir dem Wohle des Staates dienen.
Wie treffend für die Republik Österreich das in Mooskirchen im Garten bereits die Bananen reifen.
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