Söding-St. Johann
Die Gemeinde wächst zusammen

- Mitte August wurde die neue Kürbistrocknungsanlage der Weststeirischen Kürbisernte eGen eröffnet.
- Foto: KK
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Söding-St. Johann ist eine Zuzugsgemeinde. Welche Entwicklungen sind derzeit im Laufen?
Erwin Dirnberger: Aufgrund der Gemeindefusion zwischen Söding und St. Johann ist nicht nur unsere Einwohnerzahl stark gestiegen, sondern es wurde auch eine Revision des Flächenwidmungsplans erforderlich, die wir mit Frühjahr 2019 abschließen werden. Darin befindet sich auch das Gewerbegebiet Mittleres Kainachtal, das mit Fördermittel von EU und Land ausgestattet wird. Unser Hauptanliegen für dieses Gebiet ist die Hochwasserfreistellung von der Kainach, diese wird neben der Verkehrserschließung außerhalb des großen Projektes von Krottendorf bis Lieboch abgewickelt. Erst wenn diese Freistellung erfolgt ist, können weitere Aufschließungsarbeiten gemacht werden. Zum Glück gibt es das neue Regionalressort des Landes, wo viele Abläufe gebündelt werden, auch das Land Steiermark hat Interesse, unser Gewerbegebiet zu entwickeln.
Das neue Gemeindeamt ist aber bereits fix.
Dirnberger: Es gibt leider immer noch keine Entscheidung vom Innenministerium bezüglich der Polizeidienststelle, aber eine positive mündliche Zustimmung von der Landespolizeidirektion. Eine endgültige Entscheidung dürfte erst im Jänner 2019 aus Wien vorliegen. Wir haben aber entschieden, mit den Detailplanungen fortzufahren und hoffen, dass der Baubeginn im Frühjahr bzw. Sommer 2019 über die Bühne gehen kann. Das neue Gebäude wird drei Geschosse haben. Im Untergeschoss ist die neue Polizeidienststelle untergebracht, im Erdgeschoss befindet sich das Bürgerservice mit einem Sitzungs- bzw. Trauungssaal und im Obergeschoss wird es die Verwaltungsräume wie Buchhaltung, Bauamt etc. geben. Das zweite Modul wird ebenso gebaut, hier stehen Büros, Arztordinationen und Therapieräume zur Verfügiung.
Haben Sie sich über die Nachnutzung der alten Gebäude schon Gedanken gemacht?
Dirnberger: Das alte Polizeigebäude in Söding gehört nicht der Gemeinde. Dort, wo jetzt das Södinger Gemeindeamt ist, werden sich der Kindergarten und die Volksschule erweitern, denn hier ist dringender Raumbedarf gegeben. Ein weiterer Punkt ist der Södinger Festsaal, da denken wir gerade verschiedene Varianten durch. Denn die Ringer, die großartige Leistungen in der Bundesliga geschafft haben, brauchen auch eigene Räume wie andere Vereine. Außerdem wollen wir die sehr gute Jugendarbeit honorieren, welche die Ringer leisten.
Stichwort Nachwuchs. Gibt es Neuerungen in den Bildungseinrichtungen?
Dirnberger: Unsere beiden Volksschulen in Söding und St. Johann sind Ganztagsschulen, die bis 17 Uhr geöffnet sind. Das Mittagessen für unsere Schüler wird täglich frisch von den Gasthäusern Eckart und Stadtegger zubereitet. Neu in Söding ist, dass das Essen nicht nur für die Kindergartenkinder, sondern auch für die Volksschüler in die Schule angeliefert und dort vor Ort konsumiert wird. Im August wurde die Kinderkrippe St. Sebastian in St. Johann im ehemaligen Kindergarten in Betrieb genommen.
Die Feuerwehren waren in letzter Zeit voll gefordert.
Dirnberger: Wir sind froh, dass wir mit Hallersdorf, Köppling und Söding drei Feuerwehren haben, die bestens ausgebildet und ausgerüstet sind. Hallersdorf ist außerdem der Katastrophen-Stützpunkt für den ganzen Feuerwehrbereich. Hier wurde ein Raum dazugebaut, um Hebebühnen, Pumpen und Sandsäcke lagern zu können, die Hallersdorfer müssen dieses Depot auch verwalten. Eine bemerkenswerte Übung zeigte vor kurzem die Feuerwehrjugend aller drei Wehren, die mehrere Szenarien, darunter einen Autobrand, abarbeitete. Die Jugendlichen waren nicht Helfer der Großen, sondern selbst im Einsatz.
Was gibt es sonst noch Neues?
Der Kürbisanbau hat in unserer Region eine immer größer werdende Bedeutung. aus diesem Grund wurde von der Weststeirischen Kürbisernte eGen unter der Führung von Obmann Wilfried Lackner in kurzer Bauzeit eine Kürbisreinigungs- und Trocknungsanlage neben der Maistrocknungsanlage in Hallersdorf errichtet, welche zu Beginn der Kürbisernte in Betrieb ging. Das Sommerferienprogramm war wieder ein großer Erfolg, ebenso das St. Johanner Treffen, das unsere Ortsmusikkapelle St. Johann organisiert hatte. Wir haben überhaupt ein sehr reges Vereinsleben mit vielen rührigen Vereinen. Die Ringer habe ich schon erwähnt, auch der Stammtisch FC St. Johann-Köppling wurde in einer eigenen Fußballmeisterschaft zum vierten Mal in Folge Meister. Wir haben das Glück, in allen Bereichen sehr gute Vereine zu haben wie z. B. den ESV Söding, der in die österreichische Mixed-Meisterschaft der Stockschützen aufgestiegen ist.
Sind die beiden Gemeinden schon zusammengewachsen?
Dirnberger: Wir haben ein Bürgerbeteiligungsprojekt gestartet, um genau dieses Zusammenwachsen zu fördern. Der Sinn von solchen Versammlungen ist es, das Bewusstsein für die größere Gemeinde zu entwickeln und den Austausch zu verstärken.


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