Aus für die Tourismusverbände
Die Marke Lipizzanerheimat lebt weiter

- Die Lipizzanerheimat wird es als Marke weiterhin geben, als Verband nur mehr bis Oktober 2021.
- Foto: Spanische Hofreitschule
- hochgeladen von Harald Almer
Mit Oktober 2021 sind die Tourismusverbände Lipizzanerheimat und Steirische Rucksackdörfer Geschichte.
KÖFLACH. Der Paukenschlag im steirischen Tourismus hat es in sich. LR Barbara Eibinger-Miedl verkündete am Montag eine Strukturreform mit elf touristischen Großregionen und mit Oktober 2021 gleichzeitig das Aus für die 96 Tourismusverbände. Sowohl der TV Lipizzanerheimat als auch die Steirischen Rucksackdörfer fließen dann in die Region Graz ein. "Nach der Gemeindestrukturreform ist das jetzt das nächste Drüberfahren vom Land Steiermark", beklagt sich Adi Kern, Obmann des Tourismusverbands Lipizzanerheimat. In den letzten sechs Wochen sei durchgesickert, dass es zu einer großen Reform kommen werde, aber Kern ging davon aus, dass jeder Bezirk einen Tourismusverband behält. Dass die Lipizzanerheimat von der Region Süd/West-Steiermark (ab Oktober 2021 Südsteiermark) weg zur Region Graz kommt, freut Kern aber grundsätzlich, denn mit Graz-Tourismuschef Dieter Hardt-Stremayr sei ein konstruktives Zusammenarbeiten möglich. "Mich trifft das jetzt vollkommen unvorbereitet und überrascht", so Kern. "Auch unsere Kommissionsmitglieder wussten von nichts." Kern will in der kommenden Woche alle Bürgermeister des Bezirks einberufen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
Darunter ist auch Bgm. Johann Schmid, Obmann der Steirischen Rucksackdörfer. "Wir haben damit gerechnet, dass eine Reform kommt", so Schmid. "Dass allerdings der Bezirk keinen eigenen Verband mehr hat, ist doch überraschend. Für uns Rucksackdörfer wird die neue Struktur sicher nicht leichter."
Eher entspannt sieht LAbg. Erwin Dirnberger die Situation. "Mein Zugang für unseren Bezirk war immer schon in Richtung Graz und die politische Zusammenarbeit mit dem Steirischen Zentralraum läuft sehr gut. Die Marke Lipizzanerheimat verschwindet ja nicht, außerdem ist der Name Region Graz erst ein Arbeitstitel. Da liegt es an uns, wie präsent wir im neuen Dachverband bleiben. Wir wollen ja ohnehin die Grazer Gäste vermehrt ansprechen und liegen auch vor den Toren von Graz." Wichtig ist Dirnberger, dass ein Tourismusbüro im Bezirk bleibt und man über ein eigenes Budget verfügen kann.
Doppelte Mehrheiten
Der Sitz des neuen großen Verbands ist derzeit Graz, der ist aber nicht in Stein gemeißelt sowie auch der Verbandsnamen. Fix ist, dass die beiden Tourismusverbände aufgelöst werden. Im neuen großen Verband sitzen dann jeweils ein Vertreter der betroffenen Tourismusgemeinden sowie neun Unternehmensvertreter in der neuen Kommission. Eingeführt wurde eine doppelte Mehrheit bei Abstimmungen, sodass die zahlenmäßig klar überlegenen Gemeindevertreter die Unternehmer nicht überstimmen können. Die Marke Lipizzanerheimat kann aber ebenso weiterleben wie die Marke Steirische Rucksackdörfer. Auch die Zahl der Tourismusbüro innerhalb einer Region ist variabel. Der neue Verband hat verpflichtend einen Geschäftsführer, den die Kommission bestimmt. Bis die Reform über die Bühne gegangen ist, wird Dieter Hardt-Stremayr als Koordinator fungieren.
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