Erfolgsprojekt Nachbarschaftshilfe

Zusammen für die Nachbarschaftshilfe: Rudi Feiertag, Bgm. Erwin Dirnberger, Ferdinand und Wolfgang Lackner.
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  • hochgeladen von Thomas Maurer

"Das ist ein einzigartiges Projekt", ist Erwin Dirnberger, Bürgermeister von Söding-St. Johann stolz auf die Nachbarschaftshilfe, die in das 25. Bestandsjahr geht. Angefangen hat alles mit einem krankheitsbedingten Notfall im Bekanntenkreis von Ferdinand Lackner. Dieser organisierte daraufhin eine Spendenaktion - am Rosenmontag 1987 fand eine Männermodenschau in Söding statt. "Der Festsaal war bummvoll", erinnert sich Lackner. Der Vorgänger des heutigen Männerballets war geboren.
1989 wurde Lackners Mutter zu einem Pflegefall. "In dieser Zeit haben wir uns oft gefragt, wie es anderen Leuten in dieser Situation geht", erzählt Lackner. 1993 wurde schließlich die Idee geboren mit der Nachbarschaftshilfe Personen in genau dieser Situation zu unterstützen. Der offizielle Startschuss für die Aktion fiel am 1. März 1994. Die Nachbarschaftshilfe organisierte eine Essenszustellung die schon zu Beginn 15 pflegebedürftige Personen versorgte.

45 Betten

Um bessere Heimbetreuung zu ermöglichen wurden, finanziert durch die Frauenbewegung, Stahlrohrbetten gekauft. Im Jahr 2000 wurden diese durch Elektrobetten ersetzt. Mittlerweile ist die Nachbarschaftshilfe bestens ausgerüstet, verfügt über rund 45 Betten, drei Personenlifte, Dekubitus-Matratzen und verschiedenste andere Materialien. "Wir können ein ganzes Krankenzimmer einrichten", ist Ferdinand Lackner stolz. Und vor allem funktioniert das kurzfristig und unkompliziert. "Unbürokratisch", wir Lackner betont, "Es braucht keinen Arzt dazu." 40 Betten sind aktuell im Raum Mooskirchen und Söding-St. Johann in Gebrauch. "Die Krankenbehelfe sind kostenlos und können zeitlich unbeschränkt genutzt werden", hebt Lackner hervor, der die Nachbarschaftshilfe auf ehrenamtlicher Basis zusammen mit Rudi Feiertag organisiert.

Unbürokratisch
Maßgeblich unterstützt werden die beiden von der Gemeinde Söding-St. Johann, die unter anderem für Transport und Montage der Krankenbehelfe zuständig ist und auch Lagerflächen zur Verfügung stellt.
Finanziert wird die Nachbarschaftshilfe - Betten, Lifte und Co. werden angekauft, kosten mehrere tausend Euro - durch Spenden statt Kranz- und Blumenspenden bei Begräbnissen und vor allem durch das Männerballett.
Nachdem Ferdinand Lackner erkrankte, übernahm sein Sohn Wolfgang 1999 das Männerballett. Bei vier Vorstellungen in jedem zweiten Jahr werden Gelder gesammelt, die in erster Linie der Nachbarschaftshilfe zugute kommen, dazu fließt ein Teil in einen Sozialtopf für direkte Hilfe. "Das Geld kommt unbürokratisch und direkt an", erklärt Wolfgang Lackner.
"Das alles funktioniert nur durch die Zusammenarbeit von Gemeinde, Pfarre und freiwilligen Helfern", so Bgm. Erwin Dirnberger. Und freiwillige Helfer, die Ferdinand Lackner und Rudi Feiertag bei ihrer Arbeit unterstützen, können immer gebraucht werden.

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