Neuer Gestütsleiter
Große Verantwortung in vielen Bereichen
Erwin Movia ist seit 1. Juli offiziell Leiter im Lipizzanergestüt Piber.
KÖFLACH. Seit 16 Jahren arbeitet der gebürtige Maria Lankowitzer Erwin Movia im Lipizzanergestüt Piber und lernte sein Metier von der Pike auf. "Ich habe mit der Nachtschicht begonnen und mit im Laufe der Jahre viele Erfahrungen angeeignet. Das hilft mir jetzt als Gestütsleiter mit einem durchschnittlich jungen Team zu arbeiten", sagt Movia. Ihm sind sämtliche großen Bereiche des Gestüts unterstellt: Die gesamte Zucht, Marketing, Cafè und Gastronomie, Gestütsausbildung, Bereiter und Fahrabteilung sowie die Landwirtschaft. "Ich möchte, dass unser Gestüt sowohl nach innen als auch nach außen als Einheit auftritt, denn Piber ist österreichweit ein Aushängeschild", ist Movia stolz auf seine Truppe. "Außerdem tragen wir eine große Verantwortung, die sogar gesetzlich verankert ist."
Umfassende Ausbildung
Der neue Gestütsleiter legt großen Wert, dass sich seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassend weiterbilden. Dazu zählen Bereiche wie Pferdesamariter, Working Equilation, Horsemanship und Freiheitsdressur (ohne die üblichen Hilfsmittel). "Mir ist wichtig, dass das Team in allen Sparten Bescheid weiß und ich habe nicht nur Pferdewirte aufgenommen, sondern auch gelernte Maurer oder Zimmerer, die Pferde lieben. Mein Ziel ist es, dass mein Team so gut wie alles selbst abdecken kann."
Das Jubiläumsjahr musste ja wegen Corona verschoben werden, also werden 2021 das 100 + 1 Jahre-Jubiläum des Gestüts und 100 Jahre Stubalm gefeiert. Dabei will Movia unbedingt die internationale Vernetzung der Gestüte vorantreiben. Eine Möglichkeit ist eine eigene Trophy in den Gestüten Lipica, Topocanky, Szilvasvarad und Piber, eine andere die internationale Zuchtkommission mit acht Personen, die nach zehn Jahren Pause wieder ins Leben gerufen wurde. Auch die Zusammenarbeit mit der Uni Graz (Vet-Med) wird intensiviert, hier sind Studenten als Praktikanten in Piber herzlich willkommen.
Öffnung der Arena
Movia schwebt vor, die Arena für Veranstaltungen in den Region zu öffnen. "Es werden nicht vorwiegend Pferdeveranstaltungen sein, ich kann mir auch gut Beachvolleyball, Beachsoccer und Konzerte vorstellen, denn unsere Infrastruktur ist top." Die ersten Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen laufen bereits, so wird heuer hoch eine neue ovale Führungsanlage gebaut, damit sich die Lipizzaner kontrolliert und richtig bewegen, eine Art "Fitnesstudio für die Pferde". Außerdem wird der Hauptplatz komplett neu gestaltet, hier möchte Movia einen "Walk of Fame" vom Schloss weg errichten, wo die sechs Brandzeichen in die Pflasterung eingearbeitet sind. Am Hauptplatz selbst soll das Hauptzeichen von Piber groß eingearbeitet werden, um es mit Drohnenfotos ins rechte Licht zu rücken und auch um die Führungen noch attraktiver zu machen. Der Kinderweg wird optimiert und die Wagenburg soll neue Exponate bekommen.
Ein Herz hat Movia auch für die Pensionistenpferde. Sowohl die jungen Hengste als auch die Stuten bekommen Pensionspferde "zur Seite" gestellt. "Das sind wir Kindergartentanten und -onkels, die jungen Pferde lieben sie und die alten Lipizzaner haben eine erfüllende Aufgabe." Interessant: Mit 298 Lipizzaner ist das Gestüt derzeit am oberen Kapazitätslimit, üblich sind zwischen 250 und 270 Pferde.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.