Köflach - die Stadt der Alten

Jahrzehnte haben sie im Bergbau geschuftet, in der Glasfabrik geschwitzt, in der Fahrradfabrik gut verdient, im Lebensmittelgeschäft, beim Kaufmann, Kunden bedient, jetzt haben sie ihre wohlverdiente Pension. Bei altersbedingter Gesundheit in Köflach leben und nicht durchhalten müssen, mit dem Allernötigsten zum Überleben ist das Ziel. Über 12.000 Einwohner hatte unsere prosperiende Stadt, jetzt ist diese verschuldet, bietet für junge Menschen keine Perspektive, aber wir, die in die Jahre gekommen sind, Gott sei Dank, haben eine vernünftige Altersvorsorge und Pflege in den schönen gemütlichen Seniorenheimen oder in der Hauspflege. Wenn von der Wohnungsgröße und der Pensionseinkunft her möglich. Senioren, die noch halbwegs mobil sind, könnten mit dem City-Taxi oder zu Fuß in das Stadtzentrum oder in andere Stadtteile kommen um wenigstens ehemalige Arbeitskollegen und Freunde zum Tratschen zu treffen und somit die Stadt zu beleben. Es sind rund 50% der Bevölkerung über 50 Jahre alt, die älteste ist 101 Jahre.
Die Jugend, die Studenten wandern mangels Jobperspektiven ab, Studierende und Pendler wegen zu wenig leistbarem Wohnen und schlechter Infrastruktur. Ein zu hoher Zeitaufwand ist nötig. Diese Zielgruppen wandern nach Graz oder Graz-Umgebung ab. Nur mehr rund 10.000 Einwohner hat Köflach, mit Ortszusammenlegung Graden und den Asylanten zur Zeit 10.187 Einwohner bringen mehr Bedarfszuweisung als unter 10.000 von Bund und Land und erhöht nur die Entlohnung der Politiker. Es muss immer mehr Geld für Mindestrentner mit Ausgleichszulage, Arbeitslose und Sozialhilfemepfänger sowie Asylanten ausgegeben werden. Die wirkliche Servicestelle für die ältere Bevölkerung, die 50 plus-Bewegung, sind die Vereine und Alterseinrichtungen. Es ist ein Trauerspiel, dass die Jugend abwandern muss.
Die Lipizzanerheimat ist reich an Natur, Wandergebieten, Kulturstätten, aber vor allem an netten Leuten. Die Zusammenarbeit unter den Bürgermeistern funktioniert nur teilweise und ein gemeinsames Auftreten bei Tourismus-Events, ein funktionierendes Hotel- und Gasthauskonzept fehlt.
Ausgewanderte Bürger aus dieser Region kommen immer öfter an ihre Geburtsstätte zurück und haben oft den Wunsch, ihre letzte Ruhstätte in ihrer alten Heimat zu finden. Der Bergkittel der Bergleute ist der Stolz der Männer. Die schwarze Festtagstracht trägt der Steiger, sie waren in der Hochkunjunktur über 6.000 Bergleute. Die Barbarafeier ist noch der letzte Funken Tradition, sie touristisch zu nützen, hat man noch nicht angedacht, es ist hier vieles versäumt worden. Der Abtrieb der Lipizzaner von der Stubalpe kann ein noch schönerer effizienter Event werden, die älteste Dampflok der Welt, die 1860, ist im Besitz der GKB, ein Juwel.
Wir warten auf einen politischen Umschwung bei der nächsten Landtagswahl, politische Veränderungen andenken und am 31. Mai wählen gehen. Vielleicht scheint im Bezirk wirtschaftlich wieder die Sonne, die fleißigen Menschen haben es verdient.
Erwin Scherz, Köflach

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