Köflacher Trinkwasser: Ein reines Lebensmittel

Wassermeister Franz Puffing traf in Graz Inspektor Matthias Schwaiger. | Foto: Stadtwerke Köflach
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Die Sicherheit in der Wasserversorgung sowie die Lieferung von Trinkwasser in bester Qualität sind nur dann möglich, wenn eine ständige Überwachung der Wassergewinnung, Speicherung und Fortleitung bis zum Endverbraucher durchgeführt wird. Die Stadtwerke Köflach ziehen Wasserproben bei den Brunnen, Hochbehältern und Netzstellen und lassen sie im Institut für Hygiene der Universität Graz einer bakteriologischen und chemischen Untersuchung unterziehen.
Global gesehen ist die Direktlieferung der Köflacher eine Seltenheit und bei weitem nicht selbstverständlich. So gibt es in Westeuropa große Wasserfabriken, in denen es üblich ist, aus einem Uferfiltrat und vielen Aufbereitungsschritten, Trinkwasser zu erzeugen.

88 Proben jährlich

Die Stadtwerke Köflach als Wasserversorger sind mittels Beprobungsplan zur regelmäßigen Überprüfung verpflichtet und so landen jährlich 88 Proben in der Prüfstelle. So können die Köflacher zu jedem Zeitpunkt garantieren, dass ihr Wasser nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entspricht, sondern auch qualitativ hochwertig bei den Endverbrauchern aus der Leitung fließt.
Grund genug für den Köflacher Wassermeister Franz Puffing, in der Med Uni Graz im Hygiene-Institut und deren Abteilung für Wasserhygiene und Mikroökologie vorbeizuschauen und Prof. Dr. Franz Mascher und Inspektor Matthias Schwaiger einige Fragen zu stellen.
Wie unterscheiden sich die einzelnen Quellwasser? Hier gibt Schwaiger Auskunft: "Wasser ist ein gutes Lösungsmittel, aufgrund der Eigenschaften löst es Stoffe aus dem Boden. In der Weststeiermark gibt es einen eher kristallinen Boden, hier geht wenig in Lösung und gilt somit als eher weiches Wasser. Je nach Bodenbeschaffung ändert sich auch die Grundcharakteristik des Wassers. Hier sprechen wir aber keinesfalls von Verunreinigungen."

Zunehmende Achtsamkeit

Zunehmender Einsatz von Pflanzenschutzmitteln fordert auch zunehmende Achtsamkeit auf unsere Grundgewässer, sodass wir auch weiterhin unser Wasser ohne Aufbereitung trinken können. Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft müssen die Herausforderung im Gewässerschutz sehen. "Es sollte nicht zur Philosophie werden, dass wir das Wasser, das wir brauchen, entnehmen und dann aufbereiten, sondern es gilt in oberster Priorität, die Quelle als Ressource in deren hervorragender Qualität vorab zu schützen", so Mascher.
Gibt es eine Veränderung des Wassers in den letzten 25 Jahren?
In geologischer Hinsicht sind keinerlei Veränderungen zu beobachten, im Hinblick auf Verunreinigungen kam es zu einer deutlichen Verbesserung. Gerade das Nitratproblem wurde mit anderen Bewirtschaftungsformen und einer schonenderen Landwirtschaft eingedämmt. "Generell kann man sagen, dass gerade Pestizide bzw. Pflanzenschutzmittel ein sehr intensives Zulassungsprozedere durchlaufen, auch die Nachweisbarkeit spielt hier eine große Rolle. Da das Wasserversorgungsgebiet der Stadtwerke Köflach von sämtlichen vorhin genannten Problematiken allerdings kaum bis gar nicht betroffen ist, kann man sagen, dass sich das Wasser hier nicht verändert hat und durchwegs qualitativ hochwertig ist", meint Schwaiger.

Keine Störfaktoren

Welche Werte sind bei der Wasseruntersuchung besonders wichtig? Und welche immer wieder kritisch?
Laut Mascher ist die bakteriologische Qualität hauptausschlaggebend, welche von vielen Faktoren abhängig ist. Überwiegend ist allerdings die Basis die Grundqualität, in welcher das Wasser aus dem Boden kommt und welche in der Weststeiermark einwandfrei ist. Problematisch sind Nitrate, Pestizide und industrie-chemische Schadstoffe, welche gerade in gewerblich und industriell stark genutzten Ballungszentren Trinkwasserversorgungsanlagen haben. Auch hier ist das Trinkwasser aus Köflach sehr begünstigt, da keinerlei Störfaktoren gegeben sind. Im Gegenteil, die Stadtwerke Köflach sind in der glücklichen Lage, da eine Grundwasserneubildung durch das Schmelzwasser von der Stubalm gegeben ist.
Und Wasserbeleber? "Wasserbelebung ist eine rein esoterische Sache - naturwissenschaftlich steht da nichts dahinter", meint Mascher. "Das österreichische Wasser hat eine solch exzellente Qualität, welches auf sämtliche Zusatzprodukte verzichten kann." Er nimmt alle Wasserversorger in die Pflicht, es müsse ein besseres Bewusstsein in der Bevölkerung geschaffen werden. Wasser ist eindeutig als Lebensmittel zu definieren, nicht als Gebrauchsgegenstand und keineswegs selbstverständlich.
Wassermeister Puffing ergänzt, dass auf die Bewusstseinsbildung sehr viel Wert gelegt wird. Schulklassen, aber auch Kleingruppen sind in Köflach jederzeit herzlich willkommen. Nach dem Motto: Gemma Wossa schaun!"

Billigstes Lebensmittel

Ein letzter Punkt: Das pure Wasser hat einen deutlichen Mehrwert gegenüber dem teuren, stillen, in Flaschen abgefüllten Wasser. Man benötigt für das abgefüllte Mineralwasser einen bis 1.000 Mal höheren Energieaufwand. Stellt man somit das Wasser im Handel, gekauft und nach Hause geschleppt zumeist in PET-Flaschen, dem "frei Haus" gelieferten und zu 100% biologisch und zu jederzeit wohl temperierten Trinkwasser gegenüber, müsste man den Preis gar nicht mehr betrachten. Tut man es  dennoch, so gibt es einen klaren Gewinner. Die gängigen in Lebensmittelgeschäften erhältlichen Wasser kosten rund 45 Cent pro Liter, unser Trinkwasser aus Österreich nur 0,18 Cent.

Wassermeister Franz Puffing traf in Graz Inspektor Matthias Schwaiger. | Foto: Stadtwerke Köflach
Das Hygiene Institut und deren Abteilung für WAsserhygiene und Mikroökologie gibt es seit 1903. | Foto: Stadtwerke Köflach
Rund 90 Proben werden pro Jahr gezogen und an das Hygiene-Institut nach Graz geschickt. | Foto: Stadtwerke Köflach
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