Zwei Produktionen machen Pause

Nur die Burghofspiele "theatern" im Sommer

Jahrelang war der weststeirische Theatersommer ein fixer Bestandteil. Heuer treten nur die Burghofspiele Voitsberg ab 24. Juni auf. Die Schlossfestspiele werden in den Herbst verlegt, die Theatergruppe Pack denkt schon an 2023.

KÖFLACH. Jetzt ist es amtlich. Die Schlossfestspiele Piber wird es heuer im Sommer nicht geben, dafür starten im August die Proben für die Produktion ab 9. November. "Aufgrund des großen Erfolges vom Frühjahr werden wir die Schlossfestspiele indoor weiterhin positiv besetzen", argumentiert Organisatorin Agnes Redl von "Theater Absolut". Das Stück, das gespielt wird, ist noch offen, der Vorverkauf wird im Oktober starten. 

100 Gäste pro Abend

Die Schlossfestspiele indoor werden wieder mit einem starken kulinarischen Paket mit Konrad Catering aufwarten können. "Mir schwebt eine Kinobestuhlung vor, wo wir in den Prunksälen des Schlosses Piber 100 Gäste unterbringen können. Aber wenn das Kulinarik-Paket gut angenommen wird, werden wir nicht nur die Freitag- und Samstag-Termine in der Vorweihnachtszeit - elf an der Zahl - bespielen, sondern auch die Donnerstag-Abende nutzen", so Redl. "Wir haben vom Frühjahr noch eine Warteliste mit rund 200 Personen, ich rechne mit einem starken Andrang." Wie die Produktion im Jahr 2023 aussehen wird, ist noch offen, da könnte es auch wieder einen Sommertermin geben.

Sketch im Dom des Waldes

Auch die Theatergruppe Pack denkt schon an 2023, denn aufgrund von Personalsorgen ist die traditionelle Aufführung im Pfarrhof nicht möglich. Außerdem sind derzeit ukrainische Flüchtlinge im Pfarrhof untergebracht. "Wir planen im Spätsommer einen Sketch mit einer befreundeten Kärntner Theatergruppe im Dom des Waldes", erzählt Regisseur Karl Christandl. "Da geht es um Volkskultur, ein Treffen an der steirisch-kärntnerischen Grenze ist geplant." Aufgrund der allgemeinen Situation wird für das Jahr 2023 eine Produktion geplant, da rechnet Christandl mit einer Blutauffrischung der Truppe, weil neue Personen dazustoßen werden.

Premiere am 24. Juni

Daher bleibt nur die Burgruine Obervoitsberg Theaterfixpunkt in der Lipizzanerheimat. Dass die Burghofspiele Voitsberg ab 24. Juni mit Obfrau Kristina Flecker die Irrungen und Wirrungen einer Theaterproduktion mit dem Stück "Der nackte Wahnsinn" aufs Korn nehmen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Denn seit zwei Jahren versucht die Truppe rund um Regisseur Paul Kindler, die Komödie aufzuführen, zwei Mal machte ihnen die Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Mehr noch, auch das 60-Jahr-Jubiläum, das 2020 fällig gewesen wäre, konnte nie zelebriert werden.

Umso mehr freut es die Schauspielerinnen und Schauspieler, dass sich mit dem 24. Juni alles zum Guten wendet. Zwischen zehn und 15 Personen der knapp 40 Mitglieder sind heuer im Einsatz, seit März wird geprobt. Meistens schon auf Burg Obervoitsberg, denn die Bühne ist heuer sehr groß und selbstdrehend, ein Meisterwerk des Bühnenmeisters Heimo Sidar. 

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