Geschäftsführer Alfred Hudler im Interview
"Viel mehr Gäste müssen nach Piber"

Spatenstich mit Geschäftsführer Alfred Hudler (r.) und Gestütsleiter Erwin Movia in Piber | Foto: Almer
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Alfred Hudler, der neue Geschäftsführer der Spanischen Hofreitschule, hatte beim Spatenstich für den neuen Kletterpark im Lipizzanergestüt Piber, seinen ersten offiziellen Auftritt in der Lipizzanerheimat. Und sieht für die Region enormes Potenzial, das weltweit gehoben werden sollte.

VOITSBERG/STMK. Seit 1. Dezember ist Alfred Hudler Geschäftsführer der Spanischen Hofreitschule und daher auch vom Lipizzanergestüt Piber. Dem geplanten Lipizzaner-Resort steht er sehr positiv gegenüber, weil er viel mehr Gäste aus der ganzen Welt nach Piber bringen will. Und er zielt auch auf die junge TikTok-Generation ab.

  • Haben Sie sich schon einen ersten Eindruck vom Lipizzanergestüt Piber verschaffen?

Alfred Hudler: Ja, ich war inzwischen schon mehrmals in der Lipizzanerheimat. Hier gibt es so viele kompetente Menschen, für die das Lipizzanergestüt Piber mehr ist als ein Job. Diese enorme Begeisterung ist ansteckend und ich habe Gestütsleiter Erwin Movia versprochen, dass ich im Februar beim Geburt des ersten Fohlens 2023 live dabei sein werde. Erwin hat mich aber gewarnt, dass es wahrscheinlich eine schlaflose Nacht für mich wird. Das Gestüt ist sehr gut organisiert und der Zuchtbetrieb sehr ambitioniert.

  • Und wo sehen Sie noch Luft nach oben?

Piber ist ein Juwel und unser Auftrag ist es, viel mehr Menschen hierher zu bringen. Dieses Gestüt verdient viel mehr Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt. Daher muss es unser Bestreben sein, das Gestüt noch attraktiver zu machen. Außerdem ist es sogar in Österreich viel zu wenig bekannt. Im Ballungsgebiet von Wien und Niederösterreich überlegen jedes Wochenende Hunderttausende, wo sie hinfahren könnten. Da muss unser Gestüt ein Gesamterlebnis bieten, das die Menschen mehrere Stunden bis mehrere Tage interessiert. Denn immerhin ist das Gestüt der Ursprung der Quelle für die Spanische Hofreitschule und unser Ausbildungszentrum Heldenberg.

Der neue Geschäftsführer Alfred Hudler (2. v. r.) hat sich in Piber bereits einen Einblick verschafft. | Foto: Almer
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  • Wie stehen Sie zum geplanten neuen Hotel, dem Lipizzaner-Resort?

Ich begrüße dieses Projekt sehr, denn hier sehe ich nicht nur Potenzial für zukünftige Touristen, sondern auch für Bildungsinstitutionen und Unternehmen. Ein Führungstraining mit Pferden ist etwas Besonderes, denn Pferde lassen sich nicht leicht beeinflussen, da braucht es schon gewisse Qualitäten.

  • Wie legen Sie Ihre Führungsrolle an?

Ich kann gut zuhören und habe das die letzten Wochen auch sehr intensiv gemacht. Meine Stärke ist, dass ich in Organisationen sehr schnell spüre, was gebraucht wird, und dass ich Mechanismen rasch verstehe. Als ehemaliger Sportler weiß ich, wie wichtig es ist, im Team zu arbeiten. Entscheidend sind das Können, der Wille und auch die Erlaubnis, Dinge umzusetzen. Daher lasse ich die Zügel locker und baue auf Eigenverantwortung. Aber mir ist auch klar, dass ich am Ende des Tages entscheide.

Piber hat ein riesiges Potenzial und soll weltweit vermarktet werden, wie die Spanische Hofreitschule. | Foto: SRS
  • Piber hat ein riesiges Potenzial und soll weltweit vermarktet werden, wie die Spanische Hofreitschule.
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  • Was hat Sie an der Arbeit als Geschäftsführer der Spanischen Hofreitschule gereizt. Warum haben Sie sich beworben?

Die Ausschreibung dieser Stelle wurde von Headhuntern begleitet und diese haben mich ermutigt, mich zu bewerben. Ich komme nicht aus der klassischen Reitkunst, aber ich bringe andere Fähigkeiten mit, zum Beispiel die Entwicklung von Marken. Wir müssen Traditionen pflegen, aber trotzdem offen für Neues sein. Zum Beispiel will ich die TikTok-Generation an Bord holen. Interaktive Foren, Soziale Medien, neue Angebote. Meine Ausrichtung ist weltweit. Auf unserer letzten Europa-Tournee mit der Spanischen Hofreitschule wurde ich in Nord-Deutschland auf Piber angesprochen.

  • Am Standort Piber liegt noch einiges brach. Fehlende Schlossüberdachung, perfekt ausgestatteter, aber leerstehender Gastronomiebetrieb...

Ich habe unglaublich viele Ideen im Kopf und muss mich am Beginn etwas zurücknehmen. Wir nehmen die Herausforderungen Schritt für Schritt an. Mein Hauptfokus liegt jetzt einmal auf mehr Publikumsfrequenz. Ich bin kein Wunderheiler, sondern schaue auf die Wirtschaftlichkeit. 

  • Abschließende Frage: Wie sehr sind Sie noch dem Handball verbunden?

Ich bin im Kuratorium der Fivers aus Margareten, mein Sohn hat zum Handballspielen begonnen. Und da der Bezirk Voitsberg eine Handball-Hochburg ist, mit dem Bezirkshauptmann und mehreren Bürgermeistern ehemalige Handballer hat, freue ich mich hier sehr auf eine Zusammenarbeit.

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