Was bringen uns denn EU-Förderungen?

Regional- und LEADER-Managerin Elfriede Pfeifenberger ist seit 1996 die regionale Ansprechpartnerin für EU-Förderungen. | Foto: Cescutti
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Was bringen Förderungen für die Lipizzanerheimat?
Elfriede Pfeifenberger: Bevor ich auf Ihre Fragen konkret einsteige, möchte ich mit einer allgemeinen Information starten. Als ich 1996 vom Verein Wirtschaftsoffensive als Regionalmanagerin bestellt wurde, gab es keine Erfahrungen mit EU-Förderungen und EU-Projekten. Seither habe ich die Struktur des EU-Regionalbüros, der WOF GmbH und der LAG Lipizzanerheimat mit einem umfassenden Wissen zu verschiedensten EU-Förderprogrammen, zu Einreichungen und Projektabwicklungen sowie ein gut funktionierendes Netzwerk an regionalen und überregionalen Akteurinnen und Akteuren sowie Projektpartnerinnen und -partnern aufgebaut. In mehr als 20 Jahren Tätigkeit als Regionalmanagerin habe ich sehr viele Projektträger bei der Lukrierung von Förderungsmittel unterstützt und viele Fördermillionen in die Region geholt. Eines meiner betreuten Förderungsprogramme ist LEADER.

Was versteht man generell unter LEADER?
Pfeifenberger: LEADER ist ein Förderungsprogramm der EU, das Projekte zur Stärkung des ländlichen Raums unterstützt. Es wird mit Bundes-, Landes- und EU-Mitteln finanziert. Abgewickelt wird es auf steirischer Ebene durch das Regionalressort des Landes.

Kann jede Region in den Genuss von LEADER-Förderungen kommen?
Pfeifenberger: Nein, man muss sich als Region mit einer mehrjährigen Entwicklungsstrategie, einer Art Arbeitsprogramm, bewerben. Bund und Land wählen dann an Hand von EU-Vorgaben die LEADER-Förderregionen aus. Die Lipizzanerheimat ist eine der 77 anerkannten österreichischen LEADER-Regionen. Die aktuelle LEADER-Förderperiode läuft noch bis Ende 2020. Bis dahin können Projekte eingereicht werden. Für die Umsetzung dieser Projekte hat man dann noch bis 2022 Zeit.

Was ist nach dem Auslaufen des aktuellen LEADER-Programms?Pfeifenberger: Ab nächstes Jahr beginnen schon wieder die Vorbereitungen für eine neue LEADER-Periode. Natürlich werden wir uns als Region wieder bewerben und hoffen auch weiterhin, in den Genuss von LEADER-Förderungen kommen zu können.

Wie viele LEADER-Projekte wurden bis dato gefördert?
Pfeifenberger: Seit Ende 2015 haben wir in der LEADER-Steuerungsgruppe schon mehr als 50 Projektanträge mit Projektkosten von mehr als fünf Millionen Euro behandelt. 45 Projekte wurden als förderungswürdig beurteilt und haben auch Förderungsverträge mit einem Gesamtvolumen von mehr als zwei Millionen Euro erhalten. Die meisten Projekte sind mehrjährig angelegt. Einige Projekte sind bereits erfolgreich abgeschlossen, andere laufen noch. Auf alle Fälle müssen die Projekte in die Entwicklungsstrategie der Lipizzanerheimat passen bzw. zur Umsetzung der Entwicklungsstrategie beitragen. Am Ende der Förderperiode wird überprüft, ob wir die angestrebten Ziele erreicht haben.

Was sind erfolgreiche Beispiele für LEADER-Projekte?
Pfeifenberger: Da wir mehr als 40 LEADER-Projekte haben, kann ich nur beispielhaft einige anführen. Ein Vorzeigeprojekt ist sicher unser Lipizzanerheimat-Regionsgutschein, der die LEADER-Vorgaben, einer breiten Einbindung der Region über verschiedenste Wirtschaftsbereiche, verbunden mit dem Ziel Stärkung der regionalen Wertschöpfung, bestens erfüllt. Wir haben beim Regionsgutschein mehr als 265 Partnerbetriebe, kooperieren mit allen Banken und Gemeinden und haben damit bereits mehr als 4,2 Millionen Euro Wertschöpfung für die Region gesichert. Alle Beteiligten profitieren vom Regionsgutschein. Dieser Erfolg macht stolz, obwohl viel Arbeit mit den Gutscheinen verbunden ist.Weitere Projekte, die von der EU gefördert wurden und der gesamten Region zugute kommen, sind der Lipizzanerheimat Bewegungspark oder die Lipizzanerheimat Minigolfanlage. Unsere LEADER-Projekte sind so angelegt, dass es Projekte für alle Zielgruppen gibt, von Jung bis Alt, von Infrastrukturprojekten über Bildungs- und Vernetzungsprojekte bis hin zu Kulinarik- oder Marketingprojekten. Im Bereich Erhalt des kulturellen Erbes läuft zur Zeit die Projektumsetzung „Bergbauerinnerungsstätte Zangtal“ und die „Vernetzung der Regionalmuseen in der Lipizzanerheimat“ mit 32 Partnern, wodurch kleinere Museen und Sammlungen stärker vernetzt und gemeinsam nach außen vermarktet werden. Darüber hinaus werden auch innovative Projekte unterstützt, die eine Reintegration von langzeitarbeitlosen Personen in den Arbeitsmarkt ermöglichen, wie z. B. das Projekt „akzente Hand:WERK“ zeigt. Alle geförderten Projekte sind auch auf unserer Homepage der LAG Lipizzanerheimat unter www.lipizzanerheimat.at nachzulesen.

Gibt es außer dem Förderprogramm LEADER noch andere Förderungsmaßnahmen, die die Region in Anspruch nehmen kann?Pfeifenberger: LEADER ist nur ein kleiner Teil der möglichen Förderungen. Darüber hinaus gibt es noch Programme, wie zum Beispiel für die Wirtschaft das EFRE-Programm IWB (Innovation, Wachstum und Beschäftigung), spezielle EU-Programme für Forschung & Entwicklung, für transnationale Kooperationen und vieles mehr.Was bringen diese EU-Förderprogramme für die Region?
Pfeifenberger: Es werden Projektumsetzungen ermöglicht, die ohne Förderungen nicht zustande kämen. Außerdem werden damit auch Investitionen in der Region ausgelöst, die zur Sicherung von Arbeitsplätzen und zur Beschäftigung beitragen. In Summe hat sich die Regionalentwicklung verbunden mit Förderungen zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor gemausert.


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