Themenblock Unterstützung
Wir müssen das Rad nicht neu erfinden

Kathrin Stern und Rita Resch, die Geschäftsführerinnen von "sozKom" | Foto: sozKom
3Bilder
  • Kathrin Stern und Rita Resch, die Geschäftsführerinnen von "sozKom"
  • Foto: sozKom
  • hochgeladen von Harald Almer

Barbara Kupfersberger hat einen Schaugarten in Köflach-Pichling. | Foto: Kupfersberger
  • Barbara Kupfersberger hat einen Schaugarten in Köflach-Pichling.
  • Foto: Kupfersberger
  • hochgeladen von Harald Almer

Gartenplanerin Barbara Kupfersberger, Speakerin Daniela Stadler sowie die sozKom-Geschäftsführerinnen Rita Resch und Kathrin Stern haben zum Thema Unterstützung einiges zu sagen.

  • Wohin wenden Sie sich, wenn Sie Unterstützung brauchen?

Barbara Kupfersberger: Wenn ich Unterstützung brauche, wende ich mich zu allererst an meine Familie. Dabei können einzelne Familienmitglieder ihre eigenen Stärken einbringen, was sie meist gerne tun. Mein Mann in finanziellen und logistischen Fragen, meine Töchter bei Design, Gestaltung und Organisation und meine Schwester Eva mit ihren kulinarischen Fähigkeiten. Im übertragenen Sinn bilden wir so eigentlich eine Art Familienunternehmen, auch wenn ich als Einzelunternehmerin gelte. Besonders die emotionale Unterstützung durch die eigene Familie ist für mich extrem wichtig und hilft mir am Ball zu bleiben. Außerfamiliäre Unterstützung in der Erhaltung meines Schaugartens suche ich schon lange sowohl mit Kleinanzeigen als auch in Digitalen Medien und dem AMS. Allerdings bin ich nicht erfolgreich gewesen, obwohl gute Entlohnung und viel Flexibilität auf zukünftige Arbeitnehmer warten. Ich spüre dabei eine Art Hilflosigkeit, da ich in der Gestaltung meines Gartens Abstriche mache, Entwurfsträume weiterhin auf ihre Verwirklichung warten und ich andere Aufträge ablehnen muss. Es wäre so viel mehr möglich mit der passenden Hilfe. Dieses Wissen frustriert manchmal.

Daniela Patricia Stadler ist preisgekrönte Speakerin und Mentorin. | Foto: Stadler
  • Daniela Patricia Stadler ist preisgekrönte Speakerin und Mentorin.
  • Foto: Stadler
  • hochgeladen von Harald Almer

Daniela Stadler: Unterstützung bedeutet für mich Hilfestellung in für mich relevanten Themen zu bekommen. Die Form der Unterstützung kann dabei verschieden sein - von der Auslagerung bestimmter Aufgaben aus meinem Unternehmen bis hin zur Zusammenarbeit mit einem Mentor oder einer Mentorin - alles ist möglich. Wohin ich mich dann im jeweiligen Fall wende, hängt einerseits vom Thema ab, um das es sich handelt, andererseits auch von der Art der Unterstützung, die ich möchte. Für alle Menschen ist es wichtig zu wissen, dass wir nicht alle Aufgaben, die das Leben als Unternehmerin bzw. Unternehmer oder als Mensch mit sich bringt, allein bewältigen müssen, sondern wir unseren eigenen Impact in der Welt vergrößern können, in dem wir uns für die richtigen Aufgaben die richtige Art von Unterstützung von außen holen. Deswegen ist die Arbeit, die man leistet, nicht weniger wert, sondern gewinnt noch mehr an Wert, weil wir die Stärken verschiedener Menschen genutzt haben, um das jeweilige Ergebnis zu erreichen.
Kathrin Stern: Im ersten Schritt wende ich mich an mein engstes Umfeld. Ich sehe auch Gespräche über alltägliche Themen bzw. die Diskussion über unterschiedliche Ansichten als Unterstützung und bin somit als eigentlich täglich mit viel Unterstützung unterwegs. Wenn es Themen gibt, die mir sehr viel Energie rauben oder die eine "alte Geschichte" in mir triggern, dann suche ich mir Unterstützung im Rahmen von Supervision, psychologischer Behandlung oder Psychotherapie.
Rita Resch: In unserem Bereich gehört Unterstützung zum Berufsalltag, wobei ich finde, dass jede Branche durch externe Unterstützungsangebote wie z. B. Supervision oder Coaching profitieren würde. Wenn ich merke, dass ich Unterstützung benötige, tausche ich mich sehr gerne mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus, aber auch mit engsten Kooperationspartnerinnen und -partnern. Voraussetzung dafür ist ein vertrauensvolles, wertschätzendes Miteinander und eine offene Fehlerkultur. Bei Themen, bei denen ich merke, dass sehr viele eigene Anteile mit dabei sind, vereinbare ich sehr gerne eine Supervision, daraus kann auch gerne ein längerer Prozess werden.

  • An welchem Punkt Ihre Arbeit entscheiden Sie sich, Unterstützung anzufordern?

Rita Resch: Ich hole mir gerne Unterstützung, wenn ich weitere Sichtweise benötige, ein Thema reflektieren will oder auch, wenn ich zu tief in einem Thema drinnen stecke und nicht mehr auf die Metaebene komme. Diese Unterstützung bekomme ich von meinen Kolleginnen und Kollegen bei sozKom oder auch von extern in Form von Supervision und Coaching.
Externe Unterstützung hole ich mir, wenn ich merke, dass ich in einem Punkt nicht weiterkomme oder anstehe. Manchmal benötig es psychologische oder therapeutische Hilfe, um mit einen Anteilen besser umgehen zu können, um langfristig und nachhaltig aus dem gewohnten Fahrwasser raus zu kommen.
Stadler: Vor dem Beginn von (neuen) Aufgaben überlege ich mir genau, wie die Durchführung davon am sinnvollsten erscheint. Mit dieser Überlegung startet auch die Planung und damit die Entscheidung, für welche Teilbereiche Unterstützung nötig ist. Somit habe ich auch noch alle Möglichkeiten die richtige Stelle und Person zu finden, die im jeweiligen Fall optimal unterstützen kann. Natürlich hält sich das Leben nicht immer an einen Plan. Aus dem Grund finde ich es persönlich auch wichtig, dass weder Mann noch Frau  Scheu haben darf, zu jedem Zeitpunkt, an dem es sich für einen selbst wichtig und richtig anfühlt, entsprechende Unterstützung zu suchen. Wir müssen das Rad nicht immer neu erfinden und das Schöne ist, dass wir Menschen auch durch Erfahrungen von anderen Menschen lernen können. Außerdem gibt es sehr viele Menschen in dieser Welt, die andere Menschen gerne unterstützen. Aus eigener Erfahrung kann ich nur an jeden Menschen appellieren, passende Unterstützung zu suchen und anzunehmen, denn dadurch können wir noch so viel mehr schaffen, als wir uns zuvor vorstellen können. Unterstützung kann wie ein Booster für unser Tun wirken.

Kupfersberger: Unterstützung suche ich mir, wenn ich beispielsweise eine Blockade im Entwickeln eines Designs habe, bei Terminkollisionen oder zeitkritischen Abgaben. Wenn es eng wird, sozusagen.

  • Was muss diese Hilfe bieten, damit Sie sich sicher und gestärkt fühlen?

Stadler: Das hängt vom jeweiligen Kontext und der Fragenstellung ab. Grundlegend fühle ich mich dann gut unterstützt, wenn die Aufgaben wie vereinbart erledigt werden und natürlich eine gute Kommunikationsbasis besteht. So weiß ich auch, dass ich mich auf den anderen verlassen kann und auch Unvorhergesehendes oder Probleme offen kommuniziert werden. Als Basis ist es mir persönlich jedoch immer wichtig, eine wertvolle Beziehungsebene miteinander zu haben, was sich in gegenseitiger Offenheit, Vertrauen und Respekt widerspiegelt.
Stern: Eine vertrauensvolle Atmosphäre, Freundlichkeit und qualifiziertes Fachwissen stellen für mich eine Grundvoraussetzung dar. Gestärkt fühle ich mich dann, wenn ichg am Ende des Prozesses erleichtert bin, wenn das Gefühl ein besseres ist und ich einen Lösungsweg erkennen kann.
Resch: Von einer externen Unterstützung in Form von Supervision, Coaching oder Psychotherapie stelle ich zuerst die fachliche Qualifikation sicher. Und dann muss es einfach "matchen" - es muss eine gute "Arbeitsbeziehung" möglich sein, ein wertschätzender Umgang miteinander, das Gefühl gehört und verstanden zu werden und ganz wichtig, ich will mein Ziel, weswegen ich mir Unterstützung geholt habe, auch erreichen bzw. das Thema, das mich beschäftigt hat, auch gut lösen können.
Kupfersberger: Hilfe ist ideal für mich, wenn sie mit sehr viel Eigeninitiative verbunden ist, sodass ich wirklich freigespielt bin, um mich anderen Dingen zu widmen. Eine ähnliche Wellenlänge ist gut, da dann langwierige Anweisungen unnötig sind und alle direkt an ihre Arbeit gehen können. Es fühlt sich für mich auch viel besser an, gemeinsam etwas zustande gebracht zu haben als im Alleingang.

Das könnte dich auch interessieren:

Gleichstellung wurde zum Wirtschaftsfaktor
Als Speakerin engagiert auf der ganzen Welt
Landschaft in Form mit Barbara Kupfersberger

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.