Neuer Ortschef in Mooskirchen
Bürgermeister-Urgestein nahm Abschied

- Peter Fließer (l.) folgt Engelbert Huber als Bürgermeister von Mooskirchen nach.
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Nach 25 Jahren als Bürgermeister, 35 Jahren im Gemeinderat und 45 Jahren im Kommunaldienst verlässt Engelbert Huber die politische Bühne und übergab die Agenden an seinen Nachfolger Peter Fließer. Die Fußstapfen sind groß, Bürgermeister von Mooskirchen zu sein, stand eigentlich nicht in Fließers Lebensplanung.
MOOSKIRCHEN. Gute zwei Monate vor der Gemeinderatswahl kam es in Mooskirchen zu einem Bürgermeisterwechsel. Engelbert Huber übergab als längstdienender Ortschef von Mooskirchen nach 25 Jahren die Agenden an Peter Fließer, der selbst dank seiner zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten ein breites Netzwerk hat.

- Mehr als 25 Jahre war Engelbert Huber Bürgermeister, der längstdienende in Mooskirchen.
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Bereits vor fünf Jahren traf Engelbert Huber die Entscheidung, sich vom Bürgermeisteramt in Mooskirchen zurückzuziehen. Mit Peter Fließer fand er einen Nachfolger, der dank seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit in verschiedensten Vereinen und Gruppierungen in der Marktgemeinde sehr bekannt ist. "Ich wollte jüngeren Leuten nicht mehr im Weg stehen, was nicht heißt, dass mein Wissen nicht genützt werden kann", begründet Huber seine Entscheidung.
Gut funktionierende Gemeinde
Auf die Frage, was sich in den letzten 25 Jahren am meisten verändert habe, antwortet Huber: "Die Einstellung der Gesellschaft zu für funktionierende Arbeitsabläufe notwendigen Regelungen und Maßnahmen. Die öffentliche Hand hat dafür zu sorgen, dass alles zur Verfügung steht. Respekt und Dankbarkeit gibt es kaum noch", so Huber. Die Über-65-Jährigen sowie die Kindergarten- und Volksschulkinder hätten noch den meisten Respekt.

- Der neue Bürgermeister Peter Fließer (r.) ist in der Gemeinde gut vernetzt.
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Trotzdem habe Huber immer versucht, höflich zu sein und einen lösungsorientierten Zugang zu finden. "Ich habe das Meiste nicht persönlich genommen. Man muss eine gewisse Distanz wahren und aufpassen, dass sich die Werte nicht verschieben, für denen ich und auch meine ÖVP-Fraktion standen und immer noch stehen."
Nahversorgung bleibt ein Thema
Mooskirchen steht laut Huber und seinem Nachfolger Fließer für Lebensqualität, Ehrenamtlichkeit, zeitgemäße Bildung, sparsame Verwaltung und für Kulinarik und Gastfreundschaft. Was Huber gerne umgesetzt hätte und jetzt Fließer in die Hände legt, ist ein Nahversorger in der Marktgemeinde. "Es tut mir leid, dass mir das nicht gelungen ist, aber die vielen Auspendler haben auf ihrem Weg zur und von der Arbeit zahlreiche Möglichkeiten, Lebensmittel einzukaufen, sodass die Umsetzung in Mooskirchen selbst schwierig ist."
Fließer, der auch als VP-Spitzenkandidat in die Gemeinderatswahl geht, beschäftigt sich bereits mit der Vision, wo Mooskirchen in zehn Jahren stehen könnte. "Ich bin mehr der Teamplayer und möchte die Bevölkerung in Form von Bürgerbeteiligungsmodellen in die Ideen einbinden. Es wird eine Studie zum Thema Kaufhaus und Leerstände geben, vielleicht gelingt es hier, eine soziale Einrichtung mit an Bord zu holen."
Nicht in der Lebensplanung
Huber und Fließer haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. "Ich wollte, dass eine reifere Person meine Nachfolge antritt, denn mein größer Wunsch ist es, dass Mooskirchen diesen guten Weg der letzten 25 Jahre weitergeht", so Huber. Das Amt des Mooskirchner Bürgermeisters stand nicht Fließers Lebensplanung. "Aber das Gemeinwohl lag mir immer am Herzen und ich möchte als Bürgermeister der Gesellschaft etwas zurückgeben, nachdem es mir selbst sehr gut geht."
Fließer hat jetzt nicht vor, Mooskirchen neu zu erfinden. "Ich will in den nächsten Monaten eine Aufbruchsstimmung erzeugen, die alle mitreißt. Aber ich werde auf Hubers Wissen gerne zurückgreifen. Denn unser Ziel ist es, eine reibungslose Übergabe zu gewährleisten", so Fließer abschließend.
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