Die Geburtenstation bleibt zugesperrt!

Die Mitglieder und Sympathisanten vom Verein "Schützt kleines Leben" hörten auf die Anweisungen von Toni Binder.
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Nachdem mit 31. Dezember 2012 die Geburtenstation im LKH Voitsberg zugesperrt worden war, kämpften Politiker wie Bgm. Ernst Meixner oder Vize-Bgm. Walter Gaich weiter. Zudem bildete sich eine Gruppe um Bianca Benedikt und Toni Binder, die den Verein "Schützt kleines Leben" aus der Taufe hoben. Mit der Unterstützung Meixners war der Verein die Plattform für weitere Aktivitäten wie Buttons, T-Shirts, Unterschriftenlisten - rund 15.000 wurden LR Christopher Drexler zuletzt für das Wiederaufsperren übergeben - und andere Protestmaßnahmen.
Bei der letzten Bürgermeisterkonferenz versprach Drexler, die Zahlen und Fakten nochmals zu evaluieren und stellte in den Raum, dass er sich die Frage des Wiederaufsperrens ganz genau ansehen werden. Und er versprach, dem Verein persönlich die Entscheidung mitzuteilen.
Am Donnerstag kam der fast zehnköpfige Tross um Drexler und den Kages-Vorständen nach Voitsberg. Zuerst wurde in der Bürgermeisterkonferenz das Ergebnis verkündet, dann den Vertretern des Vereins "Schützt kleines Leben". Bei der Konferenz kam es zum Eklat, Bgm. Ernst Meixner und die übrigen SPÖ-Bürgermeister des Bezirks verließen spontan den Saal, nachdem Meixner deutliche Worte gefunden hatte. "Ich habe den Saal gemeinsam mit meinen SPÖ-Kollegen verlassen, weil wir uns veräppelt fühlen", argumentierte Meixner. "Im Grunde hat man anscheinend schon immer gewusst, dass hier nichts mehr geht. Eine echte Sauerei. Und nach den Worten von Drexler, dass er in Rücksprache mit dem Koalitionspartner gehandelt hat, muss ich mich fragen: Wie weit hat sich die SPÖ schon vom Volk entfernt. Außerdem habe ich auch das 40-jährige Warten wegen der B70 zur Sprache gebracht, da geht auch bei der FPÖ überhaupt nichts weiter. Wir hatten eine Landesrütin, nichts ist für den Bezirk gegangen, wir haben drei Abgeordnete, nichts geht. Unsere Region ist also für die Landes- und Bundespolitik ein Stiefkind 5. Klasse."
Drexler, ein Meister der Gesprächsführung und Kommunikation, legte die Gründe dieser Entscheidung nochmals dar. "Wir haben es uns nicht leicht gemacht, aber die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Die Säuglingssterblichkeit ist vom Jahr 2012 bis Ende 2013 nochmals von 5,5 Promille auf 3,9% zurückgegangen, daher haben diese Maßnahmen gegriffen."
Primarius Hofmann vom LKH Feldbach attestierte der zugesperrten Voitsberger Gebärklinik 1A-Qualität. "Aber man braucht jährlich mindestens 700 Geburten, um die Qualität des ärztlichen Personals gewährleisten zu können, da geht es um die Frequenz. Und die war in Voitsberg nicht gegeben." Drexler zeigte Verständnis für das Engagment des Vereins: "Ich finde auch die Gesprächskultur großartig und ich verspreche, dass wir im Gespräch bleiben."
Das Positive: Das LKH Voitsberg als Ganzes steht nicht zur Debatte, sondern wird sogar noch ausgebaut. "Wir spezialisieren dieses Haus weiter auf eine Geriatrie und werden insgesamt 2,8 Millionen Euro investieren", so Drexler. "Das Haus wird modernisiert und im Bezirk Voitsberg hat diese Geriatrie und Altersversorgung oberste Priorität, hier können wir Pflegefälle verhindern."
VP-Vize-Bgm. Walter Gaich war enttäuscht: "Ich hatte mir mehr erhofft, denn es gab gute Argumente für die Geburtenstation. Das einzig Positive ist, dass das LKH auf Jahre hinaus gesichert ist, denn das wurde ja auch schon gemunkelt, dass es vor dem Aus steht. Dass die Geriatrie ausgebaut wird, hat Drexler aber öffentlich und in die Kameras gesprochen, da kann er jetzt keinen Rückzieher mehr machen.
Vor der Wirtschaftskammer, wo das Treffen zwischen Drexler und dem Verein stattfand, hatten sich viele Menschen eingefunden, um ihrem Ärger Luft zu machen. Es gab ein einminütiges Hupkonzert, die Proteste verliefen aber friedlich und gesittet.

Die Mitglieder und Sympathisanten vom Verein "Schützt kleines Leben" hörten auf die Anweisungen von Toni Binder.
Der Einzug der "Gladiatoren" mit LR Christopher Drexler an der Spitze.
LR Christopher Drexler, flankiert von den KAGes-Vorständen und Mitgliedern der Gesundheitsplattform, erklärt die Gründe, warum die Gebärstation zu bleibt.
Toni Binder und seine Vereinskollegen diskutierten mit LR Christopher Drexler emotional und leidenschaftlich, ohne ausfällig zu werden.
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