Krenhof AG in Köflach
85 Jahre im Handelsregister

Die Krenhof AG stellt auch ihre Werkzeuge selbst her. | Foto: Krenhof AG
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  • Die Krenhof AG stellt auch ihre Werkzeuge selbst her.
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"85 Jahre zu feiern, war eigentlich gar nicht unsere Idee. Das Datum markiert nur den Tag, an dem die AG ins Handelsregister eingetragen worden ist, aber durch die lange Firmengeschichte gibt es viele vielleicht viel wichtigere Jubiläen", sagt Geschäftsführer Matthias Hartmann. So kam 1891 die Familie Berl als Haupteigentümer an Bord. 1918 wurde das heutige Werk 1 von der Brevillier Urban Schraubenfabrik übernommen, oder 1979 wurde mit der die heute bedeutendste Sparte, die Zulieferung begonnen, oder 2012 wurde die ehemalige KOFLACH Skischuhfabrik dazugekauft.
Diese jahrhundertelange Erfahrung im Bereich der Herstellung von äußerst robusten (Stahl)-Werkzeugen ist der Grund für die Bodenständigkeit dieses Betriebs. Ein anderer ist die Herkunft der Arbeitnehmer, aber auch zum Teil der Führungskräfte, viele haben ebenfalls weststeirische Wurzeln. "Wir setzen sehr stark auf die duale Ausbildung, denn Menschen mit einer Lehre reifen oft wesentlich schneller", erläutert Matthias Hartmann, ebenfalls schon ein "Urgestein" in der Krenhof AG. "Bei uns hat Karriere mit Lehre einen ganz realistischen Klang."

Automotive-Bereich

Bei den Mitarbeitern legt Krenhof mehr Wert auf die Einstellung als auf die Vorbildung. "Bildung kann man relativ gut nachholen. Wenn einer nicht will, ist das aber ein echtes Problem", sagt Hartmann. Die Krenhof AG ist zu 80% in der Automotive-Branche als Zulieferfirma im Einsatz. Die Bestandteile wie Getriebeteile, Zahnräder oder Antriebswellen sind in den deutschen Premiumklassen der Automobile ebenso zu finden wie in Lastkraftwägen, Motorrädern und auch in Bahnhöfen. Ein weiterer Zweig ist die Bauwirtschaft, hier vorzugsweise die Schalungstechnik.

Alles in einer Firma

Ein großer Vorteil der Krenhof AG ist die Tatsache, dass sämtliche Arbeitsgänge in einer Firma geschehen, also nichts ausgegliedert wird. "Das ist zwar sehr investitionsintensiv, aber dadurch sind wir auch mittel- und langfristig sehr gut aufgestellt", so Hartmann.
Die Digitalisierung macht auch vor der Krenhof AG nicht Halt. So gibt es für die 300 Mitarbeiter 200 EDV-Zugänge. "Das würde man bei einer Schmiede eigentlich nicht erwarten, oder?" Bevor hoch belastbare Schmiedeteile hergestellt werden, läuft die komplette Planung virtuell ab. "So können wir Fehlerquellen minimieren, bevor die Teile in die Fertigung kommen." Die große Frage der Branche, wie es mit der gesamten Mobilität weitergeht, beschäftigt auch die Krenhof AG. Da geht es um Themen wie E-Mobility oder autonomes Fahren. "Auch das Thema Kontinuität beschäftigt uns", grinst Hartmann. "Die Babyboomer kommen langsam in die Jahre, ich gehöre ja auch dazu. In nächster Zeit werden wir auch für die Schlüsselstellen neue Leute heranbilden müssen."
Hartmann abschließend: "Wir arbeiten derzeit mehr an der Verbesserung der Firma als an ihrem Wachstum. Derzeit weiß niemand, wohin die Märkte gehen werden. Da ist es wichtiger gut zu sein als groß."

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