Peter Sükar
Die Wirtschaft ist derzeit fremdgesteuert
- Der Wirtschaftskammer-Obmann Peter Sükar sieht Orkane am Horizont heraufziehen.
- Foto: WKO Voitsberg
- hochgeladen von Harald Almer
Corona-Krise, Ukraine-Krieg, steigende Energie- und Rohstoffpreise, Lieferschwierigkeiten und Fachkräftemangel. Die weststeirische Wirtschaft war schon einmal optimistischer.
VOITSBERG. Vor Kurzem präsentierte die Wirtschaftskammer das neueste Wirtschaftsbarometer und die Daten der Lipizzanerheimat, aber auch für den Großraum Graz fallen ziemlich differenziert aus. Der Voitsberger Wirtschaftskammer-Obmann Peter Sükar hat sein Ohr bei den Betrieben und stellt fest, dass das aktuelle Wirtschaftsleben nicht mehr planbar ist. "Und das ist für die Klein- und Mittelbetriebe, aberauch für die Leitbetriebe eine Situation, die so manchen verzweifeln lässt."
Zusammenspiel der Krisen
Die mannigfalten Krisen und Schwierigkeiten sind jede für sich schon schwer zu bewältigen, im Zusammenspiel und als Draufgabe noch der Fachkräftemangel bringen viele Betriebe an ihre Grenzen. Und lassen die Chefinnen und Chefs immer vorsichtiger werden. "Die Bereitschaft zur Investition hält sich in Grenzen, weil die Situation in drei bis sechs Monaten überhaupt nicht abschätzbar ist", so Sükar. "Das einzige, was ziemlich sicher scheint, ist die Tatsache, dass der Ukraine-Krieg nicht so schnell gelöst werden wird." Und das lässt sowohl die Auto- und Glasindustrie als auch Handwerk und Gewerbe schlecht schlafen.
Dabei ist die Auftragslage noch eine sehr gute und die Betriebe bemühen sich, die Aufträge auch zeitgerecht abzuarbeiten. "Die Nachfrage ist gut, die Firmen sind ausgelastet. Aber ich sehe nicht Stürme, sondern Orkane am Horizont heraufziehen, erste Anzeichen dafür gibt es schon."
Sehr hohe Preise
Sükar stellt fest, dass viele Betriebe ihre Baumaßnahmen zurückfahren, weil sie sich diese horrenden Preise am Markt derzeit nicht leisten wollen. "Aber eine Glaswanne, die abkühlt, wird schnell unbrauchbar, außerdem versorgt die Abwärme der Großbetriebe ganze Wohnbezirke." Klar ist für Sükar, dass sich alle so eine Situation vor vier Jahren überhaupt nicht vorstellen konnte. Und wie sich eine mögliche nächste Corona-Krise auf Krankenstände und Arbeitsplatzsituation auswirken will, vermag sich noch gar niemand auszumalen.
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