Perspektive für Jugendliche

Tanja Schriebl vom LFI und AMS-Regionalstellenleiter Franz Hansbauer sind überzeigt von der Perspektivenwerkstatt.
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  • hochgeladen von Thomas Maurer

Jugendliche, die keine Lehrstelle haben oder gar noch nicht wissen in welchem Bereich sie arbeiten möchten, haben die Chance sich in der Perspektivenwerkstatt, kurz PWS, zu orientieren und auf eine Lehre vorzubereiten. "Ich sehe die Perspektivenwerkstatt als Übergangsphase zwischen Schule und Beruf", so Tanja Schriebl vom LFI, das die PWS in Voitsberg umsetzt. Und die Perspektivenwerkstatt muss auch nicht zwingend in eine Lehre führen so Schriebl, auch der Einstieg in eine weitere schulische Ausbildung ist denkbar. Ziel ist es, den Jugendlichen Zeit zu geben, um sich eine Orientierung für ihre Zukunft zu schaffen.

Startschuss 1998

Angefangen hat die Geschichte der Perspektivenwerkstatt mit dem Beschluss des Jugendausbildungs-Sicherungsgesetzes im Jahr 1998. Damals war war es eine Art Berufsorientierung. Von 2000 bis 2010 hieß diese Berufsorientierung Sommerwerkstatt, seitdem Perspektivenwerkstatt. "Man sieht, wir brauchen etwas", so Franz Hansbauer, Regionalstellenleiter des AMS. Heute absolvieren Jugendliche einen zehnwöchigen Durchgang mit jeweils 25 Wochenstunden, in dem Fähigkeiten und Interessen entdeckt und gefördert werden, Bewerbungstrainings absolviert oder auch schulische Kenntnisse aufgefrischt werden. "Der wichtigste Bestandteil ist für mich, dass die Jugendlichen Praktika machen sollen bzw. müssen", so Schriebl. Und auch wenn diese Praktika nicht "erfolgreich" waren, waren sie zumindest nützlich. "Man merkt dann schnell, was nichts für einen ist", so Schriebl.
Haben die Jugendlichen nach diesen zehn Wochen keine Lehrstelle gefunden, nehmen sie aus der Zeit zumindest zwei Berufswünsche und entsprechende Eignung für eine Lehre mit. Sollten die Jugendlichen noch vor Ablauf der zehn Wochen eine Stelle finden, ist das umso besser, so Schriebl: "Ein Ausstieg ist jederzeit möglich. Idealerweise aufgrund eines Lehrplatzes oder des Beginns einer weiterführenden Ausbildung."

Überbetriebliche Ausbildung


Gelingt es nicht, Jugendliche in Betrieben unterzubringen - etwa weil es in diesem Bereich keine offenen Lehrstellen gibt - besteht die Möglichkeit einer überbetrieblichen Lehrausbildung direkt beim LFI und vom AMS finanziert. Lehrlinge besuche ganz normal die Berufsschule und absolvieren Praktika in Unternehmen. Ziel ist, die Jugendliche innerhalb eines Jahres in einem Betrieb unterzubringen. Es gibt aber auch Fälle, in denen die Lehrlinge bis zu Lehrabschlussprüfung in dieser überbetrieblichen Lehrausbildung bleiben.
Der erste Durchgang in diesem Perspektivenwerkstatt-Jahr beginnt immer rund um den 1. August mit 20 Plätzen. Aktuell absolvieren 18 Jugendliche diese Berufsorientierung. Der zweite Durchgang beginnt am 16. Oktober, ebenfalls mit 20 Plätzen. Zwei weitere Durchgänge sind später im Jahr noch möglich.
Jugendliche, bei denen aufgrund verschiedenster Umstände, ein rascher Einstieg in eine Lehre unwahrscheinlich ist, haben seit April auch die Möglichkeit beim bfi in Köflach in die Perspektivenwerkstatt zu starten. Dort haben die Jugendlichen auch länger als die zehn Wochen Zeit, um sich Orientierung zu verschaffen und Grundlagen anzueignen.

Ausbildungspflicht


Durch die Ausbildungspflicht bis 18 ändert sich nun auch die Arbeit von AMS und LFI. "Bisher waren wir darauf angewiesen, dass sich die Jugendlichen bei uns melden. Jetzt ist es so, dass man nach vier Monaten ohne Meldung feststellt wo sich der Jugendliche aufhält und er aktiv kontaktiert wird", so Hansbauer, der zudem an die Jugendlichen appelliert: "Wenn ihr noch nichts gefunden habt, meldet euch bei uns!"

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