Bei Skitouren: Rücksicht auf Wild und Wald

Perfekte Bedingungen für Skitourengeher in unseren Bergen. Nicht unbedingt für das Wild. | Foto: KK
  • Perfekte Bedingungen für Skitourengeher in unseren Bergen. Nicht unbedingt für das Wild.
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Traumbedingungen für Skitourengeher auf der Stubalm, dem Salzstiegl, der Gleinalm, der Hirscheggeralm, am Alten Almhaus, am Gaberl und auf der Hebalm, nachdem es jede Menge Neuschnee gab. Die schönste Zeit für Skitourengeher ist aber die härteste Zeit für unsere Wildtiere. Die Vorfreude auf das nahende Frühjahr wird durch die großen Neuschneemengen und den Kälteeinbruch der letzten Tage getrübt. Für das Wild eine schwirige Zeit, weil die für den Winter im Wildkörper angesammelten Fettreserven zum Großteil verbraucht sind und durch die hohe Schneelage so gut wie keine natürliche Nahrung vorzufinden ist. Trotz knapp 700 Futterstellen im Bezirk Voitsberg heißt die Zauberformel für das Überleben der Wildtiere "Energiesparen". Weitgehend Ruhe, wenig Bewegung und die kurzen Tage zur kargen Nahrungssuche nutzen.

Konfliktpotenzial

Die Trensportart Skitourengehen erfreut sich immer größerer Beliebtheit, an die 700.000 gibt es bereits in Österreich. Die Zahl steigt ständig, aber auch das Konfliktpotenzial mit dem Wild.
Wenn Skitourengeher in die Einstände der Wildtiere eindringen, werden diese gestört und müssen füchten. Dadurch geraten sie in einen Teufelskreis mit ihrem Energiehaushalt. Ein flüchtendes Wildtier hat einen bis zu zehnfach höheren Energiebedarf als im Ruhezustand. Wildtiere kennen keinen Einkehrschwung in warme Skihütten.
Für Skitourengeher gelten daher goldene Regeln:
- Auf ausgewiesenen Skirouten und markierten Wegen bleiben
- Im Bereich von Aufstiegshilfe ist das Abfahren mit Ski im Wald abseits markierter Pisten und Skirouten verboten
- Jungwald meiden, niemals durch Aufforstungs- und Jungwald fahren
- Bei der Tourenauswahl auf die bestehenden Regelungen achten.
- Den Wildtieren nach Möglihckeit ausweichen und ihnen keinesfalls nachfolgen
- Futterstellen und Wildruhezonen respektieren, umgehen und Lärm vermeiden
- Aufenthalt in der Natur vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang vermeiden

Überlebensstrategie

Skitourengeher und Freizeitsportler sollten wissen, dass Raufußhühner, Auerhuh, Birkhuhn und Schneehuhn eine kluge Überwinterungsstrategie entwickelt haben. Sie lassen sich zum Schutz vor Kälte und Wind einschneien. In ihrer kleinen Schneehöhle, die wie ein Iglu wirkt, haben sie Kälte und Windschutz, allerdings keinen Schutz vor darüberfahrenden Skifahrern und daher können sich Störungen tödlich für das Wild auswirken.

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