Bernd Mara braut sich was

Bernd Mara mit seinen Bieren vor dem maßgefertigten Brau-Kessel im ehemaligen Gasthaus Mara.
  • Bernd Mara mit seinen Bieren vor dem maßgefertigten Brau-Kessel im ehemaligen Gasthaus Mara.
  • hochgeladen von Thomas Maurer

"Please make it the same like in Schwertberg" - mit diesen Worten begann das Abenteuer Brauerei für Bernd Mara erst so richtig. Mit diesen Worten bestellte er seine Brau-Anlage bei einer Firma aus Übersee. Zuvor hatte er schon einige Male das Internet Nach solchen Anlagen durchsucht. "Rein interessehalber, ohne ernste Absichten dahinter", erzählt er. Als er an einem verregneten Sonntag die Suche auf englisch versuchte, stieß er auf eine interessante Anlage und gab seine Daten für einen Katalog an. Tags darauf bekam er einen Anruf von einem Bier-Brauer aus Schwertberg - die Firma hatte ihn darum gebeten sich bei Mara zu melden. Aus dem Telefonat wurde eine Freundschaft, Mara besuchte die Schwertberg Brauerei mehrmals und die beiden brauten auch Bier zusammen. Und dann kam die Bestellung: "Please make it the same like in Schwertberg".

One-Man-Show

Seit 2015 steht nun eine Anlage wie in Schwertberg - oder zumindest ähnlich, diese Anlagen werden maßgefertigt - im ehemaligen Gasthaus Mara in Pichling. Und dort braut Bernd Mara 500 Liter Stubalmbräu pro Braudurchgang. Wie oft er braut macht er vor allem davon abhängig, wie viele leere Fässer sich im ehemaligen Gastzimmer stapeln. Ausgeschenkt wird das Bier nämlich nur in Maras Turm Cafe in Köflach. Mit ein Grund, warum sich das Brauen für ihn lohnt - er macht alles selbst. Vom Einkauf, über das Brauen bis hin zum Transport. "Das Fässerwaschen ist fast mehr Arbeit als das Brauen selbst", lacht er.
Das Rezept für Maras zwei Biersorten - ein helles und ein dunkles Stubalmbräu - ist geheim. Nur, dass er 80 Prozent Pils-Gerste verwendet, verrät er. Dazu kommen Leutschacher Hopfen und Hefe von Puntigamer. Hefe hat er auch schon selbst angesetzt, aber das zahlt sich nicht wirklich aus, meint er. Macht in Summe ein Bier nach dem bayrischen Reinheitsgebot von 1516.

Drei Tage die Woche

Bevor Mara selbst zu brauen begann, besuchte er unzählige andere Kleinbrauereien. Zwei Jahre lang informierte er sich und brachte sich das Bierbrauen damit selbst bei. Der Auslöser für die Idee war ursprünglich, dass Mara nicht zwei Betriebe aktiv als Gastgewerbe führen wollte. Das Gasthaus Mara stand schließlich zum Verkauf - aber kaufen wollte es niemand. Schlussendlich ist mitten in der Gaststätte eine Kleinbrauerei entstanden.
Drei Tage pro Woche verbringt Mara nun in seiner eigenen Brauerei. Gebraut wird meist einmal pro Woche. Das Brauen selbst dauert nur einen Tag, die Hauptgärung dauert anschließend eine Woche und nach zwei Monaten im Fass ist das Bier bereit zum Genuss. Zum Abschluss plaudert Mara dann doch noch einmal aus dem Nähkästchen und erzählt von der heikelsten Phase des Brauens, der Zeit zwischen dem Abkühlen des Bieres bis zum Anwachsen der Hefe im Gärbehälter. "Da kann einiges schief gehen."
Der Fortbestand von Maras Brauerei ist übrigens auch gesichert, Tochter Lena absolviert zur Zeit die Malz- und Braumeisterschule in München.

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