Ein Präsident für 4.000 Mitglieder
Der Voitsberger David Rabensteiner ist seit September Vorsitzender der European Geographic Association (EGEA).
Wie vernetzt man 95 europäischen Universitäts-Standorte von Malta bis Russland und von Spanien bis Finnland? Wie verbindet man mehr als 30 Nationen und rund 4.000 Mitglieder? Der Voitsberger David Rabensteiner ist seit Mitte September Präsident der European Geographic Association, einer Vereinigung von Geografie-Studenten bzw. Jung-Absolventen im geografischen Bereich. Dieser reicht von Lehrern über Experten für Raumplanung, Mobilität, Klima und Nationalparks.
30-Jahr-Jubiläum
Rabensteiner studiert an der Grazer Uni und steckt mitten in seiner Masters-Arbeit. Daher ist er vom Zeitlichen her flexibel und kann dieses Jahr als EGEA-Präsident nutzen, um die Vernetzung in ganz Europa voranzutreiben. Die Aufgaben dieser Vereinigung sind neben der Vernetzung das Ausrichten von Fach-Kongressen, von Vorträgen, Disskussionen bis zu Soft-Skill-Trainings. Gegründet wurde die EGEA von den Universitäten Barcelona, Warschau und Utrecht vor 30 Jahren und Rabensteiner ist seit vielen Jahren wieder der erste österreichische Präsident. Der Vorstand umfasst fünf Personen, jeder hat seinen bestimmten Aufgabenbereich.
Um zu skizzieren, wie sehr der 25-Jährige in seiner Amtsperiode auf Achse ist, hier ein kleiner Auszug seiner Pläne: Am Donnerstag geht es nach Frankfurt, von dort via Nürnberg nach Malta. Danach findet in Warschau ein Meeting statt, bevor es im Dezember nach Zürich geht. Rabensteiners Ziele für die Vereinigung sind neben einer möglichst großen europäischen Gleichheit aller Studierenden bzw. Absolventen auch die weitere Etablierung des europäischen Gedankens, Selbstentwicklung der Mitglieder bis hin zur Schaffung von Rahmenbedingungen, damit es junge Menschen nach dem Studium leichter haben, im Beruf Fuß zu fassen.
Gerade in Zeiten wie diesen, sind das hohe Ziele. "Wir sind stolz, dass unsere Organisation schon zu Zeiten des eisernen Vorhangs gegründet wurde. Jetzt haben wir andere Herausforderungen, da wir zum Beispiel auch ukrainische und russische Ortsgruppen haben. Oder das aktuelle Beispiel mit Katalonien, vor allem Barcelona ist bei uns eine sehr aktive Ortsgruppe. Da gibt es natürlich immer wieder Diskussionen, weil wir als Geografen ein großes geopolitisches Interesse haben."
Die Mitgliedsschaft bei EGEA kostet nichts, die Vereinigung finanziert sich ausschließlich durch Fördertöpfe und Sponsoren, oft private Firmen im Umfeld der Geografie. "Wir wollen nämlich, dass auch Mitglieder aus Ost- und Südosteuropa an unseren Kongressen und Aktivitäten teilnehmen können", so Rabensteiner.
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