Primärversorgung muss ausgebaut werden

LABg. Sandra Krautwaschl sieht großen Nachholbedarf in der Vorsorgemedizin der Region.
  • LABg. Sandra Krautwaschl sieht großen Nachholbedarf in der Vorsorgemedizin der Region.
  • hochgeladen von Renate Sabathi

Für große Verunsicherung sorgte die Meldung über die Verlegung der Chirurgie des LKH Voitsberg. Die Landtagsabgeordnete der Grünen und Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Landtages hatte sich in Gesprächen mit Experten des Gesundheitsbereiches einen Überblick über den Ist-Zustand des Landes geschaffen. Bei ihrem Besuch in Voitsberg berichtete sie über einige Punkte, wo sie Handlungsbedarf in der Region sieht:
"Landesrat Drexler hat die falsche Vorgangsweise gewählt, denn bevor man durch Schließungen die Bevölkerung verunsichert, muss die Primärversorgung aufgebaut und umgesetzt werden".
Sei sprach auch Probleme an, welche nicht nur die Region betreffen, wie z.B. die Überalterung der Allgemeinmediziner, von denen über 30 Prozent in den nächsten Jahren in Pension gehen. Die Ausbildung der zukünftigen HausärztInnen müsse verbessert und die finanzielle Stützung der Lehrpraxen ausgebaut werden. Viele Ärztinnen wollen keine 40-Stunden-Stelle, eine Stellenteilung müsste möglich sein. Bürokratie und komplizierte Verwaltung verhindern den Ausbau von Gruppenpraxen.
"Psychosoziale und psychiatrische Angebote für Kinder und Jugendliche fehlen im Bezirk völlig", war eine weitere Kritik, wie der Mangel an Logopäden und Ergotherapeuten. Motorische Störungen bei Kindern nehmen rasant zu, bei mangelnder Vorsorge sind Spätfolgen vorprogrammiert.
Weiters fordert die Landesrätin mehr Kassenverträge im Bezirk, da das Wahlarztsystem für sozial Benachteiligte unerschwinglich wird.
Als wichtigste Grundlage für die Gesundheitsvorsorge sieht sie in einem gut ausgebauten Hausarztsystem, in enger Zusammenarbeit mit Pflege, Therapeuten, psychosozialer Versorgung und den Sozialarbeitern. Einen positiven Ansatz erkennt sie darin, dass einige dieser Einrichtungen schon vorhanden sind, es bedarf allerdings einer intensiven Vernetzung.
An das Land Steiermark richtet sie den Wunsch, junge HausärztInnen besonders zu fördern, die sich in den ländlichen Regionen niederlassen.

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