Köflacher kämpft um Lärmschutzwand

Die Gebäude der Dr. Karl Rennerweg-Siedlung sind teilweise sehr hoch, eine Lärmschutzwand ist laut Auskunft des Landes technisch schwierig.
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Lärm und Staub machen Heinrich Wutti, dem ehemaligen Fraktionschef der SPÖ Köflach, seit Jahrzehnten zu schaffen. Er bewohnt eine Wohnung in der Dr. Karl Rennerweg-Siedlung, die 150 Wohnungen umfasst. Schon in den 80er-Jahren geisterte die Idee einer Lärmschutzwand herum. "Ich habe es damals im Gemeinderat probiert, aber alles ist im Sand verlaufen, weil eine einzige Wohnungsinhaberin dagegen war", erzählt Wutti. "Wir haben auf unsere eigenen Kosten Lärmschutzfenster eingebaut, aber der Verkehr, und dadurch Lärm und Staub, werden immer mehr. Die Fenster länger offen zu halten, ist unmöglich", so Wutti.

Anfrage beim Land

So startete Wutti eine Anfrage bei der Fachabteilung 16 des Landes Steiermark und bekam Besuch von Ing. Michael Mandl von der zuständigen Fachabteilung. "Mir wurde gesagt, dass durch die Nähe der Straße und der Bahn und den daraus resultierenden Lärmpegel Lärmschutzmaßnahmen durchaus sinnvoll wären", sagt Wutti, der beim Land um eine Selbstbau-Förderung anfragte. Die Antwort von Andreas Tropper, dem Leiter der Fachabteilung: "Schutzwürdig im Sinne der Richtlinie "Lärmschutz an Landesstraßen", die speziell nach der Verländerung der Bundesstraßen überarbeitet werden musste, sind alle Objekte, die ständigem Wohnzweck dienen (Hauptwohnsitz). Nicht in diese Regelung fallen z.b. Gastgewerbebetriebe, Schulen, Kindergärten, Krenkenhäuser, Altersheime, Bürogebäude und dergleichen. Ebenfalls nicht in diese Regelung fallen Immobilien, die im Eigentum von Wohnbauträgern, also auch Genossenschaften, sind. Die Verkehrsabteilung will damit mit den ohnehin knappen Budgetmitteln (rund 1,5 Millionen Euro für 2017) gezielt Privatpersonen bzw. Eigenheimbesitzer fördern und unterstützen."

Ungerechtigkeit?

Wutti war mit dieser Antwort nicht zufrieden. "Privatheimbesitzer werden gefördert, Bewohner von Genossenschaftswohnungen sind nicht schutzwürdig? Das ist höchst ungerecht." Auf Nachfrage der WOCHE kam folgendes heraus: Da die Siedlung teilweise aus sechsgeschossigen Gebäude besteht, wäre es technisch sehr schwierig, so eine hohe Lärmschutzwand zu bauen, außerdem wären noch weitere verkehrstechnische Maßnahmen notwendig. Selbstverständlich kann auch eine Genossenschaft sowie auch eine Gemeinde um eine Förderung für Lärmschutzwände ansuchen, die Fachabteilung steht allen mit Rat und Tat zur Seite.

Kontakt mit Linhart

Der Köflacher Bgm. Helmut Linhart bestätigte einen Kontakt mit Heinrich Wutti: "Heinrich Wutti hat mich in der Sache vor einiger Zeit angesprochen.
Vereinbart war an sich, dass sich Wutti meldet, wenn der zuständige Sachbearbeiter des Landes vor Ort ist, dann wäre eine gemeinsame Begehung mit unserem Bauamt möglich gewesen. So hat Herr Wutti einen Alleingang gestartet und die Gemeinde auch nicht vom Ergebnis seiner Begehung mit dem Land informiert." Linhart rät Wutti, sich an die SGK zu wenden. Diese könnte als Eigentümerin einen entsprechenden Antrag beim Land einbringen.

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