Elektroautos
Bezirk Waidhofen nur noch auf Platz 7 der Neuzulassungen

Fast sechs Prozent der Waidhofner tanken bereits Strom. | Foto: pixabay
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  • hochgeladen von Peter Zellinger

Waidhofen war einst die Nummer eins bei Neuzulassungen von Elektroautos. Dennoch: Fast sechs Prozent fahren mittlerweile elektrisch.

BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Der Anteil der neuzugelassenen E-Pkw hat in Niederösterreich in den ersten vier Monaten einen neuen Rekordwert erreicht: Bereits fast fünf Prozent der Neuzulassungen fahren ausschließlich mit Strom, wie der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) erhoben hat. Damit liegt Niederösterreich über dem Österreich-Schnitt, wie die Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Dabei zeigt sich: Der Bezirk Waidhofen an der Thaya fällt vom einstigen Spitzenplatz auf den immer noch sehr guten siebten Platz zurück. St. Pölten Land, St. Pölten, Horn, Mistelbach, Tulln und Gmünd liegen mittlerweile vor Waidhofen. Dennoch: 5,9 Prozent aller Neuanmeldungen gehen auf ein E-Auto zurück, was nach wie vor einem sehr guten Wert entspricht, wenn man die österreichweiten Daten heranzieht (siehe unten).

Der VCÖ weist darauf hin, dass ein Erreichen der Klimaziele nur mit einem rascheren Ausstieg aus Diesel und Benzin erreichbar sind. Eine Verschrottungsprämie für Verbrenner-Pkw wäre kontraproduktiv und würde die notwenige Energiewende behindern.

Trotz Krise steigt Zahl der E-Autos

Während insgesamt die Zahl der neuzugelassenen Pkw in Niederösterreich um fast 62 Prozent gesunken ist, ist die Zahl der neuen Elektroautos gestiegen, macht der VCÖ aufmerksam. 637 E-Pkw wurden in den ersten vier Monaten neu zugelassen, das ist ein Anstieg um rund acht Prozent gegenüber den ersten vier Monaten des Vorjahres. In keinem anderen Bundesland wurden mehr E-Pkw neu zugelassen als in Niederösterreich, berichtet der VCÖ. Damit erreichte der Anteil der E-Pkw bei den Neuwagen in Niederösterreich eine neue Rekordhöhe von 4,9 Prozent. Im gesamten Vorjahr waren 2,7 Prozent der Neuwagen E-Pkw. Niederösterreich liegt damit über dem Österreich-Schnitt von 4,5 Prozent, informiert der VCÖ.

Bei den Bezirken hat Wien die Nase vorne. Die Wiener Bezirke Währing und Josefstadt habe mit jeweils rund 14 Prozent den höchsten E-Pkw Anteil in Österreich, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Niederösterreichs Spitzenreiter, der Bezirk St. Pölten Land, liegt mit sieben Prozent österreichweit unter den Top 15. In Niederösterreich hat die Landeshauptstadt St. Pölten mit 6,5 Prozent den zweithöchsten E-Pkw Anteil, vor den Bezirken Horn und Mistelbach mit jeweils 6,3 Prozent.

Beim Gesamtbestand ist der Anteil der E-Pkw nach wie vor gering. In Österreich sind es gerade mal 0,6 Prozent, in Vorarlberg liegt der Anteil knapp über ein Prozent. "Österreich kann seine Klimaziele im Verkehr nur erreichen, wenn bei der heimischen Autoflotte der Anteil von Diesel- und Benzin-Pkw rascher als bisher sinkt", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Laut Umweltbundesamt verursachen E-Pkw in ihrer Gesamtbilanz inklusive Fahrzeug- und Batterieherstellung sowie Stromerzeugung pro Fahrzeugkilometer 110 Gramm CO2, wenn der heimische Strom-Mix inklusive Importe getankt wird. Wird ausschließlich Strom aus erneuerbarer Energie getankt sinken die Emissionen um fast die Hälfte auf durchschnittlich 59 Gramm CO2. Diesel- und Benzin-Pkw verursachen mit durchschnittlich 248 Gramm CO2 pro Kilometer rund fünfmal so hohe Emissionen.

VCÖ: "Raus aus fossiler Energie!"

"Die Lage ist ernst. Die zunehmende Klimakrise verursacht bereits hierzulande große Schäden. So hat die Dürre der vergangenen Wochen große Waldschäden verursacht. Der Ausstieg aus klimaschädlicher, fossiler Energie ist auch im Verkehr zu beschleunigen. Kaufprämien für Diesel- oder Benzin-Pkw würden den nötigen Umstieg behindern und bremsen. Auch deshalb ist einer Verschrottungsprämie für Verbrenner eine klare Absage zu erteilen", stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest. Zudem profitieren auch die Hersteller von einem hohen E-Pkw-Anteil. Damit können sie die CO2-Ziele für das Jahr 2020 erreichen und ersparen sich dadurch hohe Strafzahlungen.

Global wird in den nächsten Jahren die Nachfrage nach E-Pkw massiv steigen. Für die heimische Industrie eine große Chance, viele Arbeitsplätze nicht nur zu sichern, sondern neue zu schaffen, betont der VCÖ.

Für den Kauf von emissionsfreien Fahrzeugen gibt es in Österreich bereits eine Kaufprämie in der Höhe von 3.000 Euro, zusätzlich sind E-Pkw von der NoVA und der motorbezogenen Versicherungssteuer befreit. Es besteht daher kein Bedarf für zusätzliche Kaufförderungen. Aber selbstverständlich können Autokonzerne, ihren Kundinnen und Kunden höhere Rabatte geben, so wie das der Kleidungs- oder Sport-Handel auch machen. Umso mehr als die Hersteller durch Milliarden Gewinne der vergangenen Jahre entsprechende Reserven haben, im Unterschied zu anderen Branchen, die massiv von der COVID-19-Pandemie betroffen sind.

Anteil E-Pkw bei Neuzulassungen 1.1. - 30.4.2020 (in Klammer Gesamtjahr 2019)

  1. Vorarlberg: 6,2 Prozent (4,0 Prozent)
  2. Salzburg: 5,2 Prozent (2,6 Prozent)
  3. Oberösterreich: 5,0 Prozent (2,9 Prozent)
  4. Niederösterreich: 4,9 Prozent (2,7 Prozent)
  5. Tirol: 4,5 (2,9 Prozent)
  6. Wien: 4,0 (2,6 Prozent)
  7. Steiermark: 3,9 (3,2 Prozent)
  8. Burgenland: 3,8 (2,6 Prozent)
  9. Kärnten: 3,7 Prozent (2,3 Prozent)
  10. Österreich: 4,5 Prozent (2,8 Prozent)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2020

In Niederösterreich ist der Bezirk St. Pölten Land Spitzenreiter (Anteil E-Pkw an den Neuzulassungen, 1.1. bis 30. 4. 2020)

  1. Bezirk St. Pölten Land: 7,0 Prozent (53)
  2. St. Pölten: 6,5 Prozent (52)
  3. Bezirk Horn: 6,3 Prozent (20)
  4. Bezirk Mistelbach: 6,3 Prozent (26)
  5. Bezirk Tulln: 6,2 Prozent (47)
  6. Bezirk Gmünd: 5,9 Prozent (12)
  7. Bezirk Waidhofen/Thaya: 5,9 Prozent (11)
  8. Bezirk Mödling: 5,7 Prozent (120)
  9. Bezirk Lilienfeld: 5,7 Prozent (8)
  10. Bezirk Korneuburg: 5,2 Prozent (32)
  11. Bezirk Amstetten: 4,7 Prozent (38)
  12. Bezirk Zwettl: 4,7 Prozent (13)
  13. Bezirk Gänserndorf: 4,6 Prozent (28)
  14. Krems: 4,4 Prozent (16)
  15. Bezirk Melk: 4,3 Prozent (20)
  16. Bezirk Wr. Neustadt Land: 4,1 Prozent (19)
  17. Schwechat: 4,1 Prozent (6)
  18. Bezirk Krems Land: 3,9 Prozent (11)
  19. Bezirk Baden: 3,8 Prozent (34)
  20. Bezirk Neunkirchen: 3,2 Prozent (18)
  21. Bezirk Bruck an der Leitha: 3,1 Prozent (19)
  22. Bezirk Scheibbs: 3,0 Prozent (9)
  23. Bezirk Hollabrunn: 2,9 Prozent (9)
  24. Wr. Neustadt: 2,5 Prozent (15)
  25. Waidhofen /Ybbs: 1,0 Prozent (1) Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2020

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