Messe in Dobersberg
Gedenken an den Bauernbefreier Andreas Schrembser

- Eduard Köck, Martin Kößner, Leo Kößner, Viktoria Hutter, Pfarrer Gerhard Swierzek und Thomas Hagenauer bei der Messe.
- Foto: privat
- hochgeladen von Daniel Schmidt
Am Sonntag, 6. November fand in der Pfarrkirche in Dobersberg eine Gedenkmesse für Andreas Schrembser statt. Schrembser wurde vor 500 Jahren geboren im Jahr 1597 führte er einen Aufstand der Waldviertler Bauern an.
DOBERSBERG. In dieser Zeit kam die Bauern durch Zahlungen für Kriege wirtschaftlich immer mehr unter Druck. Dies führte zu gemeinsamen Aktionen in der sie auf ihre Lage Aufmerksam machen wollten, im Anschluss daran kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Schauprozess in Waidhofen
Diese Aufstände wurden am Ende vom Kaiser hart nieder geschlagen und die Rädelsführer ermordet. Andreas Schrembser wurde in einem Schauprozess in Waidhofen gevierteilt, ein Gedenkstein an diesem Ort erinnert heute noch daran.
Dobersbergs Bürgermeister Martin Kössner erläuterte im Anschluss an die Messe die geschichtlichen Abläufe von damals. Viktoria Hutter von der Landwirtschaftskammer wies darauf hin dass man Vertreter der Bauernschaft, die sich für ihren Stand eingesetzt haben (in diesem Falle auch mit dem Leben), nicht vergessen sollte und mit derartigen Veranstaltungen ein ehrwürdiges Andenken erhalten sollte.
Gedenktafel präsentiert
Die Landjugend Dobersberg fertigte beim diesjährigen Projektmarathon eine Gedenktafel zu Andreas Schrembser, diese wurde in der Messe präsentiert. Im Anschluss gab es von Landjugend und Bauernbund eine Agape.
Schrembser's Geschichte im Detail
Andreas Schrembser wurde 1522 geboren und war in Reinolz wohnhaft, wo er als Leinweber und Bauer tätig war. Er galt um 1596 als wohlhabend, was möglicherweise ein weiterer Grund für seine führende Rolle im Bauernheer war. Über sein Leben an sich ist nur sehr wenig überliefert, genauere Details gibt es erst ab seiner Teilnahme am Bauernaufstand ab Jänner 1597.
So ist überliefert, dass er es durch seine mitreißende Art aber auch durch die Androhung von Gewalt schaffte, dass sich am 20. Februar 1597 in Grafenschlag 30.000 Mann versammelten. Die städtischen Kommissäre verhandelten bis 22. Februar mit den Bauernführern in Grafenschlag. Man konnte sich letztlich einigen, dass die Aufständischen wieder nach Hause gehen und ihre Anführer an einer Verhandlung in Zwettl teilnehmen würden. Tatsächlich hielt der Pakt nur einen Tag, da das Vorrücken der Truppen über die Donau die aufständischen Bauern unter der Führung von Schrembser in Panik versetzte.
Das Bauernheer zog nach Neupölla und von dort weiter nach Gars. Man vermutete die kaiserlichen Reiter nämlich in Langenlois, dort wollte man sie angreifen. Am Morgen des 27. Februar stießen die Bauern in Straß auf ein kleines Reiterkontingent. Die Aufständischen erschlugen einige Reiter und erbeuteten mehrere Pferde. Eine größere Reitereinheit, die in der Nähe war und auf das Getümmel aufmerksam wurde, nahm aber wenig später bittere Rache an den aufständischen Bauern. Weitere Kämpfe folgten in den ersten Märztagen. Letztlich mussten in allen Fällen die aufständischen Bauern zurückweichen und fliehen. Die siegreichen Soldaten wüteten grausam unter den Besiegten und den Bewohnern der benachbarten Dörfer.
Andreas Schrembser wurde am 14. März 1597 in Dobersberg gefangen genommen. Erzherzog Matthias befahl am 23. März die Überstellung Schrembsers und weiterer Rädelsführer nach Wien, dort wurde er vor ein Sondergericht gestellt. Für die Haupträdelsführer kam nur die Todesstrafe in Frage. Da die Hinrichtungen nahe dem Wohnsitz der Verurteilten stattfanden, wurde Andreas Schrembser am 26. November von Wien nach Waidhofen an der Thaya überstellt und dem Stadtrichter übergeben. Der Gefangene wurde am 12. Dezember auf einem öffentlichen Platz der Stadt hingerichtet. Zu diesem Zweck war eine hohe Bühne errichtet worden, vor der Vollstreckung wurde das Urteil verlesen.
Demnach hatte Andreas Schrembser aus Reinolz bei Dobersberg, ein Leinweber, 75 Jahre alt, Untertan der Florentina von Puchheim, Witwe des Freiherrn Siegmund von Puchheim, in seiner gütlichen und peinlichen Aussage bekannt, dass er als Hauptmann beim Bauernaufstand gegen die Befehle seiner Kaiserlichen Majestät gehandelt habe, wodurch dem Lande und vielen tausenden armen Leuten merklicher Schaden und Nachteil entstanden sei. Darum sollte er auf einem hohen Wagen zur Richtstätte geführt und dort lebend gevierteilt werden. Die Viertel sollten an den gebräuchlichen Orten um die Stadt aufgehängt werden.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.