Diskussion um Ausbau
Großes Interesse an Windgesprächen in Karlstein
Vorwiegend sachliche Diskussionen bei der dritten Gesprächsrunde zum Thema Windkraft im Bezirk Waidhofen. Zahlreiche Menschen aus Karlstein und Umgebung nutzten die Möglichkeit, sich Informationen aus erster Hand zu holen.
KARLSTEIN. Der Unternehmer Thomas Göttinger aus Groß Siegharts lud zur mittlerweile dritten Gesprächsrunde zum Thema Windkraftausbau im Waldviertel.
Der Turnsaal der alten Volksschule war bis zum letzten Platz gefüllt, als Thomas Göttinger die Diskussionsteilnehmer und die Menschen aus der Region begrüßte. Moderatorin Simone Brodesser stellte neben W.E.B-Projektleiter Arnold Kainz und KEM-Manager Alexander Simader die Landwirtin und Juristin Margit Metz und den Land- und Forstwirt Josef Buxbaum vor.
Pläne vorgestellt
Projektleiter Kainz erklärte anhand einer Infografik die geplanten Windkraftanlagen im Hardwald und deren Lage in den Gemeindegebieten von Karlstein und Thaya. Die Anzahl der Anlagen in der Gemeinde Karlstein wurde seit Sommer 2023 von ursprünglich fünf auf nun drei Windräder reduziert, um so die Abstände zu den Wohngebieten erhöhen zu können.
Erfahrungsbericht
Josef Buxbaum schilderte seine Erfahrungen beim Besuch verschiedener Windkraftanlagen in Wäldern und verwies auf die positive Entwicklung der Biodiversität in den betroffenen Gebieten. Erfreulich sind auch die Erfahrungen der Bevölkerung in den betroffenen Gemeinden, die keine Einschränkungen bei der Nutzung des Erholungsraums Wald empfinden.
Gegen Spaltung
Margit Metz forderte mit ihren fundierten Einwänden die Experten und mahnte vor allem bei den Themen Windradbrand und Information der Bevölkerung zu mehr Achtsamkeit. Sie sorgte sich auch um die demokratische Entwicklung, die durch die angeheizte Diskussion in der Region teilweise in eine bedenkliche Richtung geht.
Das zeigte sich im Anschluss dann auch bei der Publikumsrunde. Über weite Strecken waren die Menschen sehr an den gebotenen Informationen interessiert. Nur einige wenige Teilnehmer konnten offensichtlich mit der von Organisator Göttinger gewünschten respektvollen Gesprächskultur nicht mithalten.
"Die übergriffige Art einiger Ortsfremder wurde vom Großteil der Menschen als störend empfunden und abgelehnt. Das zeigte einmal mehr, dass die Bevölkerung wenig Interesse daran hat, sich weiter in Pro- und Contra-Gruppen spalten zu lassen. Der Konsens, dass Windkraft notwendig ist, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu beenden, war auch in Karlstein festzustellen," so Göttinger.
Nächster Termin
Die Windgespräche haben sich als Diskussionsplattform für einen wertschätzenden Meinungsaustausch zum Thema Windkraft etabliert und werden im Februar fortgesetzt. Am Montag, 19. Februar wird um 19 Uhr die nächste Ausgabe im Gemeindezentrum Thaya stattfinden.
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