Knochen und Kreuzsplitter: Auf der Suche nach heiligen Reliquien im Bezirk Waidhofen

Pfarrer Josef Pichler zeigt die Monstranz, in die zwei kleine Kreuzsplitter eingearbeitet wurden.
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  • Pfarrer Josef Pichler zeigt die Monstranz, in die zwei kleine Kreuzsplitter eingearbeitet wurden.
  • hochgeladen von Peter Zellinger

WAIDHOFEN/THAYA. In der neuen Ausstellung auf der Schallaburg sind sie die Hauptdarsteller. Kunstvolle Reliquien aus dem oströmischen Reich. Auch im Bezirk Waidhofen gibt es Splitter des Kreuzes Christi oder Knochen von Heiligen. Die Bezirksblätter haben in Kirchen nach den „heiligsten“ Reliquien gesucht. Und bei Historikern und Priestern nachgefragt, welche Bedeutung sie für uns heute haben.

"Reliquien befriedigen das Bedürfnis der Gläubigen ihren Heiligen nah zu sein," erklärt Pfarrer Josef Rennhofer aus Waidhofen, während er die Schätze der Kirche zeigt. So gibt es in Waidhofen Reliquien des Märtyrers Johannes Nepomuk, von Aloisius von Gonzaga, Gabriel Possenti, Papst Pius X. und Maria Goretti. Sogar eine Reliquie des Apostels Matthias findet man in Waidhofen. Wie das Stück nach Waidhofen kam, ist heute nicht mehr zweifelsfrei zu sagen. "Die Reliquie hat vermutlich über Trier ihren Weg nach Waidhofen gefunden", erklärt Rennhofer.

Persönlich sieht der Waidhofner Pfarrer die Verehrung der heiligen Objekte nicht unkritisch: "Vor der Reformation hat der Handel mit Reliquien jedes gesunde Maß überschritten." Außerdem hält Rennhofer etwa in Prunkrüstungen eingeschmiedete Leichname von Heiligen für fragwürdig. Ein gesundes Maß der Verehrung sei aber durchaus sinnvoll: "Mir ist wichtig, dass Reliquien eine Bindung zu den Heiligen herstellen, die Vorbilder für uns sind und vor Gott für unsere Fürbitten eintreten".

Kernstück in Waidhofen sind zwei kleiner Splitter des echten Kreuzes, die in eine Monstranz eingearbeitet sind. Ob diese echt sind? "Das weiß niemand. Genau so wenig wissen wir aber, dass sie nicht echt sind", lacht der Pfarrer.

Den "Stars" nahe sein

Auch in Groß Siegharts zeigt Pfarrer Josef Pichler im Museum der Kirche winzige Holzsplitter. Dass diese vom Kreuz Jesu stammen, ist aber unwahrscheinlich. "Es handelt sich um so genannte Berührungsreliquien. Dabei wird mit einem Stück Holz das echte Kreuz berührt", klärt der Geistliche auf. Was es mit den heiligen Gegenständen auf sich hat, erklärt Pichler in einem anschaulichen Beispiel. "Wenn ein Jugendlicher einen Fußball mit der Unterschrift von David Alaba in seinem Zimmer hat, dann will er seinem Fußballstar nahe sein. Mit diesen Reliquien können wir den Heiligen nahe sein". In zwei kleinen Reliquienschreinen finden sich darüber hinaus noch Teile des heiligen Maximilian, wobei es sich um in Tuch eingewickelte Knochen handeln dürfte.

Ab 17. März ist die Schallaburg Schauplatz der Ausstellung "Byzanz und der Westen. Tausend vergessene Jahre". Der Schwerpunkt: die Reliquienverehrung. Mehr dazu finden Sie hier.

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