EU-Wahl 2024
Kuriose Entscheidungen der EU – Gurke, Glyphosat und Atom
Im Rahmen der 5-teiligen EU Serie anlässlich der Wahl am 9. Juni 2024 haben die BezirksBlätter nachgefragt, welche Entscheidungen als "kurios" bezeichnet werden könnten.
BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Und ja, wer kann sich nicht an die Diskussion betreffend der Gurkenkrümmung erinnern...
Gottfried Waldhäusl (FPÖ), Zweiter Präsident des NÖ Landtages meint:
- 1,5 Milliarden Tiere jährlich die durch Lebendtiertransporte durch die gesamte EU transportiert und bis in den Nahen Osten exportiert werden.
- Atomenergie und Gas wird „grün“. Investitionen in Gas- und Atomkraft sollen als klimafreundlich gelten.
- Die Europäische Menschenrechtskonvention unterstützt die gescheiterte Asylpolitik und schaut mehr auf die Asylanten als auf die eigenen Einwohner.
Martin Litschauer (GRÜNE), Nationalratsabgeordneter sagt:
„Für mich war die kurioseste Entscheidung der EU-Kommission, die Atomkraft in den delegierten Rechtsakt der Taxonomie aufzunehmen und damit einen Etikettenschwindel bei nachhaltigen Finanzinvestments einzuführen. Dabei hat die Atomkraft in der Taxonomie sogar ein Ablaufdatum, was gleichzeitig belegt, dass es sich um keine nachhaltige Energieproduktion handeln kann. Die EU-Kommission wiederspricht sich damit selbst, in dem sie hier versucht ein 'Green Label' für Atomkraft durch die Hintertür zu schaffen und staatlich organisiertes Greenwashing aufbaut. Dabei hätte das Taxonomie-Gesetz eigentlich dem Greenwashing entgegenwirken sollen.“
Unsere Highlights
Auch die BezirksBlätter haben sich Gedanken gemacht, was an Kurioses in den vergangenen Jahren untergekommen ist. Im folgenden einige Beispiele.
Gurkenkrümmung
Darin wurde 1988 unter anderem bestimmt, dass eine Gurke der Handelsklasse „Extra“ maximal eine Krümmung von zehn Millimetern auf zehn Zentimetern Länge aufweisen durfte. Zu krumme Gurken waren demnach nur noch Handelsklasse II. Die Europäische Kommission setzte allerdings die Verordnung 2009 außer Kraft. Dabei hatte sich eine Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten sowie Handels- und Bauernverbände für die Vorschrift ausgesprochen.
Mindestgröße Apfel
Auch der Apfel ist Thema in der EU : Für alle Sorten und -Klassen sind eine Mindestgröße von sechs Zentimetern Durchmesser und ein Mindestgewicht von 90 Gramm vorgeschrieben.
Füllvermögen Kondom
Die Länge sollte dabei nicht weniger als 160 Millimeter betragen und die Weite nicht mehr als zwei Millimeter von der nominalen Weite abweichen. Fünf Liter Flüssigkeit müssen in einem Kondom Platz finden.
Die Pizza-Verordnung
Wenn du dir nächstes Mal eine Pizza Margerita bestellst, solltest du dir die Pizza ganz genau ansehen. Seit 2006 muss die traditionelle Spezialität gewisse Anforderungen erfüllen. Sie muss rund sein und einen Durchmesser von maximal 35 Zentimeter haben. Außerdem muss der Teigrand 1-2 Zentimeter dick sein. Ansonsten darf die Pizza nicht höher als 0,4 Zentimeter sein.
Die Grill-Verordnung
Damit die Würstel nicht in die Kohle fallen, dürfen die Grillstäbe jeweils maximal 20 Millimeter auseinander sein.
Die Teddy-Verordnung
Sicherheit geht vor! Deswegen gibt es die Norn ÖNORM EN 71-1: Sie regelt die Sicherheit von Spielzeug, konkret von Kuscheltieren. Das Fell der Kuscheltiere muss feuerresistent sein und auch die Knopfaugen müssen Ziehen und Drücken aushalten.
Dekolleté-Verordnung
Eigentlich nennt sie sich Sonnenschein-Verordnung und dient dem Schutz der Gesundheit von Arbeitnehmern. Sie regelt den Umgang mit Röntgenstrahlen aber auch mit übermäßiger Sonneneinstrahlung. So müssen etwa Unternehmer ihr Personal über die Gefahr vor Sonnenbrand informieren.
Pommes nur noch „Goldgelb“
Manche mögen sie am liebsten hell und weich, andere bevorzugen die goldbraune und knusprige Variante. Wie die perfekten Pommes aussehen, war bisher eine Philosophie für sich. Damit ist seit 2018 Schluss, denn die EU hat eine Verordnung veröffentlicht, um den Acrylamidgehalt in bestimmten Lebensmitteln zu senken. Acrylamid erhöht laut einer Studie das Krebsrisiko und kann bei zu langem Frittieren von Kartoffelerzeugnissen entstehen. Schlechte Nachrichten also für alle Knusperfans. Denn für das Ausbacken von Pommes wird Lebensmittelherstellern ab sofort eine Temperatur von 160 bis 175 Grad empfohlen, höchstens so lange, bis sie „eine goldgelbe Farbe aufweisen“. Was genau „goldgelb“ bedeutet, bleibt offen.
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