Serienstart "Leben am Limit"
Wenn's im Börsl knapp wird
Anhaltende Teuerung, aufgebrauchte Rücklagen: viele "Leben am Limit". Die BezirksBlätter wollen helfen.
BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Uns zwar mit einer vierteiligen Serie in den nächsten Wochen, in der wir Tipps und Tricks zum Sparen verraten und erzählen, wie die Menschen in der Region, trotz sinkender Inflation, mit teuren Preisen für das lebensnotwendigste umgehen.
Lage unverändert
Vor einem Jahr haben wir mit Tanja, einer alleinerziehenden Mutter aus dem Bezirk gesprochen. Nun ein Jahr später haben wir nachgefragt, wie sich ihre Situation verändert hat.
"Es hat sich nicht viel verändert. Ich habe zwar einen besser bezahlten Job gefunden, andererseits mussten wir in eine größere Wohnung ziehen, deren Miete ist jetzt doppelt so hoch. Die Energiepreise spüren wir nicht mehr so deutlich, weil die Förderungen diese doch abfedern;" erzählt Tanja.
Besonders sorgen die Mutter die hohen Lebensmittelpreise und Kosten für Kinderbetreuung: "Diese Ausgaben haben sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Dies wird immer mehr zur echten Belastung, der halbe Lohn geht dafür drauf" so Tanja.
Schuldnerberatung boomt
Exakt 501 Beratungsgespräche wurden im Vorjahr in der Schuldnerberatung in Zwettl, die als Anlaufstelle für das gesamte Waldviertel dient, durchgeführt. Mit 280 an Zahl gab es einen leichten Überhang (56 Prozent) an Männern, die das Angebot annahmen.
Die Regionalstellenleiterin Ingeborg Prinz erklärt auf Bezirksblätter-Anfrage: "Die Klientel der Schuldenberatungen hat insgesamt eine wesentlich geringere Schulbildung als die Gesamtbevölkerung. Bei den Klienten bis 30 Jahren ist der Anteil mit geringer Ausbildung besonders hoch: 50,5 Prozent hatten 2022 einen Pflichtschulabschluss, 5,9 Prozent hatten die Matura absolviert."
Eine damit leichter zustande kommende Arbeitslosigkeit würde mit der Schuldenfalle einhergehen. Der letzte Schuldenreport weist außerdem mangelnde Finanzbildung bzw. schlechten Umgang mit Geld, eine gescheiterte Selbstständigkeit oder eine Trennung als häufigste Gründe auf. Dem stimmt auch Prinz zu: "Die allgemeinen Trends spiegeln sich auch bei uns im Waldviertel wider."
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