Trockenheit
AKW's verdampfen unser kostbares Wasser

Die EU will unter gewissen Auflagen auch Atomkraft als „grün“ einstufen.  | Foto: Slovenské elektrárne
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Harsche Kritik vom Grünen Anti Atom-Sprecher Martin Litschauer: Kühlung von Atomkraftwerken in der EU verschlingt jährlich Wassermengen in der Höhe des gesamten österreichischen Jahresverbrauchs. 

NÖ.  In vielen Regionen Europas wird die Trockenheit immer problematischer und fossile Kraftwerke mit Kühltürmen entziehen unseren Flüssen das Wertvolle Wasser, dass wir unter anderem auch für die Landwirtschaft so dringend brauchen.

„Die Kühlung von Atomkraftwerken in der EU verschlingt jährlich Wassermengen in der Höhe des gesamten österreichischen Jahresverbrauchs. Unglaubliche 2,4 Milliarden Kubikmeter Wasser, die in Zeiten des Klimawandels dringend in der Landwirtschaft gebraucht werden“, kritisiert Martin Litschauer, Grüner Anti-Atomenergie Sprecher und Waidhofnes Vizebürgermeister, anlässlich des Weltwassertags am 22. März.

Astronomischer Verbrauch

"Atomkraftwerke schneiden in puncto Wasserverbrauch im Verhältnis noch schlechter ab als fossile Wärmekraftwerke, da sie aufgrund sicherheitsrelevanter Bestimmungen wesentlich stärker gekühlt werden müssen als beispielsweise Kohlekraftwerke“, erklärt Litschauer. Diese Mengen sind beachtlich: Pro Jahr benötigen Gaskraftwerke in der EU 530 Millionen Kubikmeter, Kohlekraftwerke 1,54 Milliarden Kubikmeter und Atomkraftwerke 2,44 Milliarden Kubikmeter Wasser. In Summe entspricht das dem Wasserverbrauch aller Haushalte Deutschlands. 

Ein weiterer Vergleich: der Wasserverbrauch der Stadtgemeinde Waidhofen/Thaya liegt im Schnitt bei knapp über 800 Kubikmeter pro Tag.

Atomkraftwerke belasten die Umwelt auf vielfältige Weise - nicht nur ihr strahlende Abfall. | Foto: Pixabay/CC-0
  • Atomkraftwerke belasten die Umwelt auf vielfältige Weise - nicht nur ihr strahlende Abfall.
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Temperatur ist problematisch

Damit nicht genug: Ein Teil des Kühlwassers wird direkt in die Atmosphäre verdampft, ein anderer Teil wird leicht erwärmt wieder in die Flusssysteme zurückgeleitet.

„Gewässerökosysteme reagieren sehr sensibel auf diese Temperaturverschmutzung. Es kann zu geringerem Sauerstoffgehalt kommen und bestimmte Fischarten werden in ihrer Fortpflanzung beeinträchtigt oder sterben früher. Dort wo Atomkraftwerke stehen, wird die Umwelt massiv verändert. Der enorme Wasserfußabdruck macht Atomenergie zur Täterin und nicht zur Retterin in Sachen Klimaschutz“, betont der Anti-Atom-Sprecher.

„Ein Kühlturm im AKW Temelin verdampft bis zu 413 Liter Wasser pro Sekunde. Mit den vier Kühltürmen braucht es dann weniger als neun Minuten um den Tagesbedarf meiner Heimatstadt Waidhofen zu verdampfen,“ fasst Litschauer zusammen.

Martin Litschauer, Grüner Anti-Atomenergie Sprecher | Foto: Die Grünen
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Trockenheit spürbar

Der große Wasserbedarf der AKW wird aber auch ein Problem für die Betreiber, immer öfter müssen Reaktoren gedrosselt oder abgeschaltet werden, weil das Kühlwasser nicht mehr ausreicht. Die Atomindustrie ist auf den Klimawandel nicht ausreichend vorbereitet und selbst bedroht.

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